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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Major Woods Einheit, aber Marcus war keineswegs in der Stimmung, kleinlich zu sein. Wir leben noch, und können Gli Angeli wiederaufbauen.
    Dann trat die letzte Lanze aus dem Felsenlabyrinth der Wildnis. Vier schwarzlackierte Mechs, drei davon mit einem großen Totenkopfsymbol auf der oberen rechten Brustpartie. Todeskommandos. Marcus lief es eiskalt den Rücken herunter, als er diese berüchtigten Krieger sah. Er konnte sich kein Szenario vorstellen, bei dem sie als Teil canopischer Truppen auftraten.
    Der letzte Mech war mehr als beeindruckend, ja, erhaben, als er auf die Hochebene trat, als habe sein Pilot auf diesem Planeten nichts und niemanden zu fürchten. Ein 90 Tonnen schwerer Imperator, mit ausladenden Schultern und gewaltigen LB-X-Läufen als Unterarmen. Der Koloß wirkte gleichzeitig beherrschend und tödlich. Er trug keinen Totenkopf. Statt dessen prangte auf seiner breiten Brustpartie das Katanawappen der Konföderation Capella.
    Marcus blieb stehen, wo er war, als der überschwere Mech sich langsam an seinem Caesar vorbeibewegte. Sein Pilot schien das Gefühl zu haben, das Schlachtfeld völlig zu kontrollieren. Arroganter Hurensohn, dachte Marcus. Dann entschloß er sich, ihn zunächst zu ignorieren. Er drehte Erzengel herum und beobachtete, wie das Overlord-Landungsschiff in einer riesigen Staubund Sandwolke abhob.
    Es ist noch nicht vorbei, schwor er in Gedanken. Er war sich nicht sicher, wie oder wann - aber die Angeli würden wieder auf diese Mordbanden treffen. Ich werde dich finden, versprach er dem feindlichen Kommandeur. Ich werde dich finden, und dann werde ich dich zerquetschen. Er atmete tief aus, und die gesamte Anspannung der Schlacht verließ mit dem Atem seine Muskeln. Erschöpfung nahm ihren Platz ein. Aber nichtheute.
    Erst mußte er nach seinen Kriegern - seinen Freunden - sehen und seine Einheit - seine Heimat - wiederaufbauen.

BUCH IV
    Daher ist es nur dem aufgeklärten Souverän und dem würdigen General, die in der Lage sind, ihre intelligentesten Leute als Agenten einzusetzen, sicher gegeben, Großes zu erreichen. Geheimoperationen sind in Kriegszeiten unumgänglich.
Die Armee stützt jede ihrer Bewegungen auf ihrem Fundament.
- SUN Tzu, Die Kunst der Kriegsführung
    Einer einzelnen Person sollte man niemals zuviel Vertrauen, Macht oder Wissen schenken.
Allzu häufig wird man von ihr enttäuscht.
SUN-Tzu LIAO, Tagebucheintragung, 24. Juni 3045
42
Übergang, Shaharazadische Wüste
Astrokazy, Peripherie
     
11. Juli 3058
    Die Angeli trafen sich im Schatten des Lung-Wang-Lan dungsschiffes Sun-Tzu Liaos. Die Perle der Wahren Weis heit hatte kurz nach dem Abflug des Overlord aufgesetzt und ruhte nun friedlich auf dem Hochplateau unweit des Gebiets, in dem noch kurz zuvor die Schlacht getobt hatte. Jericho Ryan stand bei den Söldnern und unterhielt sich mit Paula Jacobs. Adair Sildig hielt sich etwas abseits als Repräsentant des WüstenwindStamms, während der Rest seiner Krieger sich in unterschiedlich entspannter Haltung um das Landungsschiff gruppiert hatte.
    Die meisten von Marcus' Leuten trugen noch die schweißnassen Shorts und T-Shirts ihrer Cockpitmontur, und ein oder zwei hatten sogar die Kühlwesten noch um. Die Nomaden waren in ihre langen Kaftane gehüllt und erinnerten Marcus an Nihail, aber ihre Gewänder waren hell, zum besseren Schutz gegen die Sonne. Alle wirkten erschöpft, selbst die abgehärteten Wüstenbewohner wie Adair. Marcus sah in ihren Augen und an ihrem müden Lächeln, wie nahe sie einer Niederlage gewesen waren.
    Nur um von Sun-Tzu Liao gerettet zu werden. Marcus schüttelte den Kopf. Er konnte es immer noch kaum glauben, besonders angesichts des Berichts, den Thomas Faber über die Waffenlager abgeliefert hatte, die er in Shervanis entdeckt hatte. War es möglich, daß Sun-Tzu eine dritte Täuschung in diesem Versteckspiel namens Astrokazy versuchte? Eine, die Marcus nicht begriff? Er wußte, daß diese Möglichkeit durchaus bestand, aber irgendwie fühlte sich der Gedanke falsch an.
Er nahm einen tiefen Zug aus einer Plastikliterflasche Vita-Orange, einem bei manchen MechKriegern beliebten Getränk zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts in der intensiven Hitze eines BattleMechcockpits. Der schwache Orangengeschmack ließ die elektrolytisch angereicherte Flüssigkeit glatt über seinen Gaumen rinnen, und das kühle Getränk war eine Wohltat für seine rauhe Kehle. Ein weiteres Beispiel für Sun-Tzus Großzügigkeit. Neben der Bereitstellung der

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