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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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verlegen zu Jericho hinüber. »Aber wir können auch darauf hoffen, daß uns ein Teil derer, die mit uns gefochten haben, erhalten bleibt. Was unser Material angeht ...« Er zuckte die Schultern, als sei das weniger wichtig. »Im Augenblick haben wir fünf bis acht funktionstüchtige oder reparierbare Maschinen. Das schließt die Auslösung von Vince und seines Vollstrecker von diesem anderen Wüstenstamm ein. Mit einer anständigen Bergequote aus der Schlacht sind wir bald wieder auf den Beinen. Die Angeli sind Überlebenskünstler.« Er ließ. seinen Stolz auf sie in seiner Stimme und seiner Miene durchscheinen. »Das kann uns niemand nehmen.«
Ein zufriedenes Schweigen senkte sich über die Versammlung der Krieger, das erst unterbrochen wurde, als Charlene den Fuß ausstreckte und Marcus' Stiefel antippte. Sie zeigte mit dem Kopf zum Haupt-Mechhangarluk. »Marc, sie kommen runter. Du solltest ihnen entgegengehen.«
Der Söldnerkommandeur sah zu Sun-Tzu und zwei MSK-Offizierinnen auf, die begleitet von einem Trupp Wachen die Rampe herabschlenderten. »Ja, das sollte ich wohl. Kommst du mit?«
Charlene schüttelte den Kopf. »Sun-Tzu bringt seine canopischen Verbindungsoffiziere mit. Du solltest dasselbe tun.«
Marcus riß sich zusammen, um keine Nervosität zu zeigen, und bot Jericho die Hand, um ihr vom Boden aufzuhelfen. Er bemerkte die Überraschung in ihrem Blick, als er ihre Hand nicht gleich wieder losließ, sondern ein Stück des Wegs festhielt. Er fing auch einige amüsierte Blicke anderer Angeli auf, einschließlich eines zustimmenden Nickens von Paula Jacobs. Es würde ihn Zeit kosten, sich an solche öffentlichen Auftritte zu gewöhnen, aber Marcus gab sich selbst das Versprechen, es zumindest zu versuchen. Er war froh, daß Jericho nichts sagte und zu verstehen schien, was in ihm vorging. Sie drückte nur kurz seine Hand, bevor sie einander auf den letzten Schritten hinüber zu SunTzu Liao freigaben.
Falls der capellanische Kanzler irgend etwas von ihrer Beziehung bemerkt hatte, ließ er es sich nicht anmerken. Er stand in der Mitte seiner Leibwache und erinnerte Marcus damit an Rashiers Gewohnheit, ebenso aufzutreten. Sun-Tzu war schlank und wirkte noch jünger als er ohnehin war, nämlich sechs- oder siebenundzwanzig. Es gab keine Anzeichen von Wahnsinn oder Tobsucht, zwei Eigenschaften, die häufig mit dem capellanischen Herrscherhaus in Verbindung gebracht wurden. Wie zuvor schon, empfand Marcus auch jetzt Stimme und Auftreten des Liao als ruhig und gelassen.
»Kommandant GioAvanti«, begrüßte Sun-Tzu ihn. Er war in seine seidene rote Amtsrobe gekleidet, trug aber immer noch das schwarze Stirnband, das er bereits im Mech getragen hatte.
Ein praktisch denkender Mann, stellte Marcus fest und
    blinzelte brennende Schweißtropfen aus den Augenwinkeln. »Kanzler. Bitte gestatten Sie mir, Ihnen Commander Jericho Ryan vorzustellen, meine canopische Verbindungsoffizierin.«
Sun-Tzu winkte ab, als Jericho salutierte. »Natür
    lich.« Dann stellte er sie den beiden Töchtern Emma Centrellas vor, auch wenn sich Danai knapp angebunden verabschiedete, um nach ihren Truppen zu sehen.
    »Sie müssen meiner Schwester vergeben«, stellte Naomi Centrella fest und schenkte Marcus ein entwaff-. nendes Lächeln. »Der Lauf der jüngsten Ereignisse hat sie ziemlich niedergeschlagen.«
    Marcus hatte den giftigen Blick gesehen, den Danai Sun-Tzu beim Abschied zugeworfen hatte, und entschied, daß er auf nähere Erläuterungen verzichten konnte. Der Versuch, mit Sun-Tzu und jetzt auch noch einer weiteren Tochter der Magestrix eine Übereinkunft auszuhandeln, war mehr als genug für einen Tag.
    Sun-Tzu studierte die lackierten Fingernägel einer seiner Hände. In typisch capellanischer Mode waren die letzten drei Nägel beider Hände besonders lang. Es wirkte nicht im mindesten feminin. Die Nägel schienen rasiermesserscharf, und der Kanzler musterte sie mit demselben kritischen Blick wie ein draconischer Krieger eines seiner Samuraischwerter. »Nun, Kommandant, Sie wollten etwas mit mir besprechen?«
    Marcus nickte und versuchte, die eisigen Blicke der vier Todeskommandos zu ignorieren, die den Kanzler bewachten. »Zunächst einmal das Bergegut. Über die Hälfte der Angeli-BattleMechs liegt noch da draußen. Und über eine Kompanie der Mordbanden-Mechs.«
    »Ja.« Sun-Tzu strich sich mit der Breitseite des Nagels an seinem kleinen Finger übers Kinn. »Aber es war unsere Ankunft, die sie zum Rückzug getrieben hat. Ich

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