BattleTech 36: Blindpartie
wurde bestätigt. Canopus heuert tatsächlich Söldner für die Hauptlast der Kämpfe an.«
St. Jamais' Miene verdüsterte sich bedrohlich. »Das ist ganz und gar nicht gut. Ich hatte gehofft, Jeffrey Calderon würde endlich auf die Bitte der Magestrix um taurische Truppen zur Verstärkung der Grenzen reagieren.«
»Wo liegt das Problem? Der Vertrag von Taurus sieht einen derartigen gegenseitigen Beistand doch vor.« St. Jamais schüttelte den Kopf. »Wie sich herausstellt, ist der Vertragstext nicht so bindend, wie wir es erhofft hatten. Soweit meine Quellen es herausfinden konnten, will Calderon nicht die ganze Breite des Magistrats zwischen seine Truppen und die eigenen Welten legen. Er hat angeboten, die Magistrats-Streitkräfte in Systemen an der Grenze zu seinem Reich abzulösen, um so MSK-Einheiten für eine Verschiebung an die entfernte Magistratsgrenze freizustellen. Aber Emma Centrella weigert sich. Wenn sie Calderon die Kontrolle über diese Systeme überließe, könnte er in Versuchung kommen, einfach einen großen Bereich ihres Reichs zu annektieren. Oder er könnte sie sogar als Aufmarschgebiet für einen Vorstoß geradewegs nach Canopus IV nutzen.«
Demona stieß einen langen Seufzer der Enttäuschung aus. »Gibt es irgendeine Möglichkeit, diese Mauer aus Mißtrauen und Verfolgungswahn zu durchbrechen?« Als sie das wilde Leuchten in St. Jamais' Augen sah, erweiterte sie ihre Frage. »Ohne auf die speziellen Talente des 6. Juni zurückzugreifen?«
Ein Schulterzucken. »Nur, indem wir unsere momentanen Bemühungen fortsetzen und darauf hoffen, entweder Emma Centrella oder Jeffrey Calderon zu einer weniger mißtrauischen Haltung bewegen zu können. Ich weiß allerdings, daß Emmas älteste Tochter Danai Centrella der Ansicht ist, das Magistrat sollte die Hoffnung auf Hilfe von den Tauriern vergessen und die Marianische Hegemonie direkt angreifen. Ihre Position in der Magistratshofgarde gibt ihr die Überzeugung, daß Canopus seine Probleme selbst lösen kann. Danai ist derzeit auch die wahrscheinlichste Nachfolgerin ihrer Mutter als Herrscherin des Magistrats.«
»Keine Attentate, Cameron.« Demona hielt seinen Blick gefangen und stellte seine Loyalität ihr gegenüber erneut auf die Probe. Als er endlich nachgab, legte sie ihre ganze Autorität in ihre nächsten Worte. »Behalte deine Leute an Ort und Stelle, aber gib dem Grenzkonflikt Zeit zu wirken. Deine Aufgabe ist es, diesen Konflikt in den Augen der Canopier akut und bedrohlich zu halten.«
Sie wartete auf eine Geste der Zustimmung, dann warf sie ihm einen Knochen zu. »Du kannst deine Überfälle in der Tarnung von Hegemonie-Truppen fortsetzen. Ich bringe eine zweite BattleMech-Sektion der Toyama von Gibson her. Sie wird ausreichen, unsere Interessen hier auf Campoleone zu sichern. Die andere Stufe-III-Einheit wird deinem Befehl unterstellt und kann dich nach Astrokazy begleiten.«
Der Demipräzentor blinzelte überrascht. »Nach Astrokazy?«
Demona nickte. »Der Mann, mit dem wir es da zu tun haben ... Wie heißt er?«
»Kalif Shervanis. Das nächste an einem Herrscher, was sie dort haben.«
»Genau der. Behalte Shervanis im Auge und stelle sicher, daß die falschen Spuren zu Thomas Marik oder Sun-Tzu Liao gelegt sind, je nachdem, welche wir schließlich brauchen. Beschütze unsere Verteilerstelle und halte dich bereit, alle Brücken hinter dir abzubrechen. Außerdem gehe ich davon aus, daß du von dort aus Ziele angreifen kannst, die für echte Angreifer aus der Hegemonie zu gefährlich wären.«
Sie schob die Diskette über den Tisch, hielt auf halbem Weg inne und ließ die Hand darauf liegen. »Hier sind die Daten, die wir über die an der Grenze aufgestellten Söldnereinheiten gesammelt haben. Sie umfassen die Einheitsgeschichte, soweit sie verfügbar war, und sogar allgemeine Vertragsbedingungen, die Toyamamitglieder aus dem Kommunikationsverkehr gefiltert haben. Auf Grund der Zeitknappheit weisen die Daten noch erhebliche Lücken auf, aber daran wird gearbeitet.«
St. Jamais streckte den Arm aus, um die Diskette an sich zu nehmen, aber Demona ergriff seine Hand und hielt sie fest. Mit strenger Miene und harter Stimme sprach sie weiter. »Meide die Söldner, soweit irgend möglich, und vernichte sie, wenn das nicht machbar ist. Das Magistrat soll sie als zusätzlichen Unkostenfaktor sehen, der Überfälle weder abschreckt, noch eine adäquate Verteidigung gegen sie liefert.«
St. Jamais drückte beruhigend ihre Hand. »Blakes Wille
Weitere Kostenlose Bücher