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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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geöffnet, um uns seine Dankbarkeit durch eine Germaniumlieferung zusätzlich zur üblichen Bezahlung zu beweisen.«
    Demona zog eine Augenbraue hoch. Ein leichtes Zucken um einen Mundwinkel machte für einen Augenblick ihre Freude über diese Nachricht sichtbar. Germanium war für die Herstellung von Keamy-Fuchida-Triebwerken unentbehrlich - jene komplexen Antriebsaggregate, die es Sprungschiffen gestattete, in Nullzeitsprüngen interstellare Entfernungen zu überbrücken. Alle Mächte der Inneren Sphäre - und darüber hinaus, fügte sie mit Gedanken an die Clans hinzu - benötigten dieses seltene Element. Und durch einen kosmischen Glücksfall war Alphard in der Marianischen Hegemonie mit reichen Vorkommen gesegnet. Wenn Blakes Wort die Verteilung dieses Vorrats kontrollieren könnte ... »Und unsere Andeutungen bezüglich des Aufbaus einer Produktionsanlage auf Alphard?«
    »Nun, natürlich hätte O'Reilly gerne die Fähigkeit, die neueren Technologien selbst herzustellen«, antwortete St. Jamais mit einem seltenen Zögern in der Stimme. »Aber er hat nicht die Absicht, Blakes Wort das exklusive Kaufrecht für sein Germanium einzuräumen.«
    Demona runzelte die Stirn und überlegte, wie sie mit Cäsar Sean O'Reilly fertigwerden könnte. Dann wischte sie den Gedanken mit einer Handbewegung beiseite. »Egal. Noch. O'Reilly wird die Weisheit einer Annahme unseres Angebots noch einsehen, besonders, wenn seine wachsenden Streitkräfte plötzlich zu einer Bedrohung für naheliegende Bezirke der Liga Freier Welten werden und Thomas Marik mißtrauischer wird. Kümmere dich erst einmal darum, O'Reillys Hunger nach neuem Territorium zu zügeln. Das Magistrat soll sich bedrängt und verwundbar genug fühlen, um mehr Gewicht auf den Vertrag von Taurus zu legen. Aber falls die Marianische Hegemonie tatsächlich die ersten Systeme erobern sollte, könnten die Canopier eventuell auch ohne taurische Hilfe zurückschlagen. Und das würde ihre Unabhängigkeit stärken, statt sie in ein Bündnis zu treiben.«
    St. Jamais grinste. »Keine Sorge. Cäsar O'Reilly ist die perfekte Marionette. Er weiß, daß er durch den Zugriff auf höhere Technologie mehr gewinnt als ihm die Eroberung jeder canopischen Grenzwelt bringen könnte. Außerdem könnte er die stärkere Armee, bei deren Aufbau wir ihm helfen, ja später immer noch für Eroberungen nutzen.«
    Demona fuhr lässig mit der Hand über den Tisch, als besprächen die beiden nur reine Routineangelegenheiten. »Und was hat der Cäsar mit seinen neuen Spielzeugen gemacht?«
    St. Jamais nahm einen tiefen Atemzug, während er sich überlegte, wie er seine Präsentation am besten aufbauen konnte. »Die Überfälle der Hegemonie auf das Magistrat Canopus haben in einem Maße zugenommen, daß sie inzwischen sechs canopische Systeme entlang einer Linie von Thraxa nach Marantha ebenso konstant gefährden wie Palladix und Tarol IV. Es handelt sich um die am nächsten an der Grenze des Centrella-Raums gelegenen Welten, so daß der Eindruck entstehen muß, die Überfälle würden vom marianischen Planeten Islington aus gestartet.«
    »Gute Wahl. Und die Magistrats-Streitkräfte?« »Die MSK arbeiten daran, die betreffenden Planeten durch große Garnisonen zu sichern, aber mit wenig Erfolg. Wir liefern der Hegemonie akkurate Informationen über die Position der Garnisonstruppen, so daß es den Angreifern immer gelingt, ihnen auszuweichen. Außerdem beschränken sich die Überfälle nicht auf militärische Ziele, was die Gamisonseinheiten zwingt, ihre Kräfte weit zu verteilen.«
»Sie greifen doch wohl keine Zivilisten an?« fragte Demona, deren Mund plötzlich trocken geworden war. Sie fühlte Hitze an ihrem Hals emporsteigen. Massenmord an einer Zivilbevölkerung bedeutet einen Bruch der Jahrhunderte zuvor in der Ares-Konvention festgelegten Regeln der zivilisierten Kriegsführung. Die Konvention hatte den Krieg humaner werden lassen, ihn im Lauf der Jahrhunderte aber auch zu einem alltäglichen Teil des Lebens gemacht. Sollte St. Jamais eine so schamlose Verletzung der Spielregeln wie ein Massaker an Zivilpersonen zulassen, konnte das unerwünschte Aufmerksamkeit erregen.
Das schnelle Kopfschütteln des Demipräzentors beruhigte sie. »Natürlich nicht. Ich würde niemals ein derartig ausuferndes Schlachtfest sanktionieren.« Er machte eine Pause ! »Aber die Angreifer dürfen Infrastrukturanlagen wie Stromwerke und Transportzentren als Ziel wählen, ebenso wie Nachschublager großer

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