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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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war dabei, falls Sie sich erinnern. Ich habe es gesehen. Sie haben eine verstärkte Mechkompanie scheinbar mühelos geschlagen und zurückgetrieben.« Sie gestattete ihrer Stimme, etwas an Schärfe zu verlieren, als ein paar Angeli im Vorbeigehen den Kopf drehten und herüberstarrten. »Und ich erinnere mich, wie Sie ihren Gefechtsplan über den Haufen geworfen haben, um eine meiner Kriegerinnen vor ihrer eigenen Dummheit zu retten. Ensign Williams wäre sonst in ihrer Ballista gestorben, und dafür bin ich Ihnen dankbar. Ich kann Ihre Taktik den ganzen Tag analysieren, Marcus, aber was ich wirklich wissen will, ist, was Sie dachten!« Sie machte eine Pause, biß sich auf die Unterlippe, wußte nicht recht, was sie sagen sollte. Schließlich riskierte sie die Wahrheit. »Major Wood hat keinerlei Verstärkungen für Sie eingeteilt. Nicht einmal, als sie wußte, daß sie es nirgends mit mehr als sechs mittelschweren Mechs zu tun hatte. Sie hat Sie und die Anlage abgeschrieben, weil sie nicht erwartete, daß sie bis zum Eintreffen der Hilfe überleben könnten. Ich kann immer noch nicht glauben, daß Sie die Mordbanden zurückgeschlagen haben - und dann noch so schnell -, und ich war dabei.« Sie schüttelte den Kopf und wandte sich zum Gehen. »Ich will nur nicht irgendwann denselben Fehler begehen wie Major Wood.«
»Jericho.«
Marcus' Stimme war leise aber fest und ließ sie in der Drehung erstarren. Als sie zurücksah, begegnete er ihrem Blick mit einem zögernden Nicken und trat an ihre Seite. Sie gingen gemeinsam zurück. »An mir ist nichts besonderes«, setzte er an, dann zuckte er die Achseln. »Nicht wirklich. Sie sind in der Peripherie geboren und aufgewachsen, deshalb haben Sie nicht ganz so viele verschiedene Taktiken miterlebt wie ich.« Er hob beschwichtigend die Hand, bevor sie antworten konnte. »Und ich bin sicher, hier draußen gibt es einiges, was ich noch nie gesehen habe«, wehrte er ihren unausgesprochenen Widerspruch ab.
Nach einer Weile fuhr er in sanfterem Ton fort. »Aber bedenken Sie folgendes: Die Freie Innere Sphäre hat vor kurzem gegen die größte Bedrohung gekämpft, der sie sich je gegenübergesehen hat, als sie die Clan-Invasion stoppte. Alte Taktiken wurden von neuen hinweggefegt, und diese Taktiken verbreiten sich noch viel langsamer nach draußen als die neuen Technologien. MechKrieger haben Angst vor der Peripherie.« Er sah hinüber zu einigen der Angeli, die in ihrer Nähe zur Anlage unterwegs waren, und senkte die Stimme. »Sie sehen diesen Teil des Raums als Walhalla.«
»Die Halle der gefallenen Krieger«, entgegnete Jericho. »Ich verstehe. Ein großer Teil der Peripherie ist von Ausgestoßenen, Rebellen und Raumpiraten bevölkert. Und sie war nie berühmt für ihre Sicherheit. Aber so ist es seit Generationen nicht mehr. Jedenfalls nicht hier im Magistrat.«
»Sicher«, erwiderte Marcus. »Aber für eine Menge MechKrieger ist die Peripherie das Ende, ein Ort, an dem man sich versteckt, wenn man auf der Flucht ist, oder an den man verbannt wird, wenn man nicht mehr das Zeug hat, es in der Inneren Sphäre zu packen.«
Sie nickte. »Zugegeben. Und wie hat Ihnen das gestern geholfen? Als sie aus dem Wald kamen, habe ich erwartet, daß sie uns in ein paar Minuten zu Schrott schießen würden, Minen hin, Minen her.«
Marcus stieß die Hände in die Taschen und starrte in die Ferne, als könne er in eine andere Wirklichkeit sehen. »Ich auch«, gestand er schließlich ein. »Der Plan hatte Löcher, durch die man einen Atlas hätte steuern können. Nicht im mindesten die Tatsache, daß nur fünf BattleMechs zwischen den Räubern und dem Depot standen.«
»Da Sie das gerade ansprechen, warum haben Sie einen Teil der Mechs zurückgehalten?«
»Weil wir fünf eine ausreichend große Bedrohung für die Angreifer dargestellt hätten, um sie zu binden, während die anderen die Flucht ergriffen, falls die Sache von Beginn an daneben gegangen wäre.« Er sah zu Jericho hinüber, als wolle er ihre Reaktion abschätzen. »Ich habe gespielt. Marantha hat gewonnen.«
Jericho überlegte einen Augenblick, bevor sie antwortete. »Waren Sie sich Ihres Plans so unsicher?«
»O, es war ein guter Plan. So gut wie unter den Umständen möglich. Aber auf dem Schlachtfeld heißt das nicht viel.« Marcus zuckte die Achseln. »Die Mordbanden hätten das Depot jederzeit erobern können.«
»Wenn Sie der Kommandeur der Angreifer gewesen wären, wie hätten Sie die Verteidigung gestürmt, der er sich

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