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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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unterbrochenen Gesprächen zuwandten. Auf ein Zeichen von Shervanis nahmen die Musiker eine lebhafte Melodie auf, die schnell dafür sorgte, daß die Tänzerinnen wieder in einem Wirbel nackter Haut und bunter Bänder durch den Pavillon huschten. Der Kalif hob einen großen Kelch mit purpurnem Wein in Richtung der Angeli, und Marcus erwiderte den Gruß, bevor er seine Aufmerksamkeit erneut seinen Leuten zuwandte.
    »Danke, Marc.« Thomas trat wieder in die kleine Gruppe, die Tänzerin an der Hand. Sie wirkte besiegt, jenseits von Furcht in stiller Resignation angelangt. Jericho sah von Marcus zu Thomas und wieder zurück, als wisse sie nicht recht, an wem sie ihre Wut zuerst auslassen sollte.
»Was machen wir jetzt mit ihr?« fragte Marcus und nickte in Richtung der spärlich bekleideten Frau.
    »Sie ist weg von ihm«, stellte Thomas mit einem Achselzucken fest. »Das ist die Hauptsache.« Er lächelte die junge Frau entschuldigend an. »Ich bringe Sie fort von Astrokazy«, versprach er leise. »Danach sind Sie frei.« Er drehte sich zu Jericho um und lächelte. »Sie könnte doch sicher eine Anstellung im Magistrat finden? Vielleicht als Tänzerin?«
    Überraschung - gemischt mit Erleichterung - schwappte über Jerichos Gesicht. »Ja. Ja, natürlich.«
Ki-Lynn hob den Becher an den Mund, um ihre Lippen zu verbergen. »Seht euch nicht um.« Sie machte eine Pause, um sicherzugehen, daß alle in der Gruppe erfolgreich gegen die natürliche Neigung, genau das zu tun, angekämpft hatten. »Der Kalif kommt herüber.«
Jase reagierte am schnellsten und änderte das Thema, indem er laut spekulierte, wo die Angeli mit der Suche nach der angeblichen Sternenbundanlage beginnen könnten. Marcus machte erste Vorschläge, als der Kalif unterbrach. »Kommandant, ich störe doch nicht?«
»Natürlich nicht, Kalif Shervanis.« Marcus setzte ein dünnes Lächeln auf, als mache die Aufmerksamkeit des Kalifen ihn nervös. Schwer fiel ihm das nicht. »Die Angeli haben immer Zeit für Sie.« Marcus sah an dem älteren Mann vorbei zu den beiden ausladend gebauten Wachen, die ihm von der Empore gefolgt waren, und auf zwei weitere Tänzerinnen, die Shervanis unterwegs aufgelesen haben mußte.
»Ausgezeichnet«, erklärte der Kalif. Er schwankte leicht, und auch sein Atem verriet, daß er an diesem Abend reichlich Wein und Haschisch genossen hatte. »Kommandant, ich möchte Ihnen noch einmal zu Ihren Kriegern gratulieren. Vielleicht war ich zu überrascht von Kabahstallas Niederlage, um MechKrieger Faber angemessen zu gratulieren.«
Was hast du vor, Shervanis? Marcus hielt das Lächeln
    aufrecht, aber innerlich rasten seine Gedanken bei dem Versuch, den tückischen Pascha zu durchschauen. Selbst halbberauscht war Shervanis noch jemand, den man nicht unterschätzen durfte. »Exzellenz ist zu gnädig.«
    »Tatsächlich habe ich meine Pflichten als Gastgeber sträflich vernachlässigt.« Shervanis winkte die beiden Tänzerinnen vor. »Mir ist plötzlich klargeworden, daß ich vergessen hatte für ...« - er grinste breit und wölfisch mit einer Geste in Richtung der Tanzmädchen - »... angenehme Gesellschaft zu sorgen.«
    »Äh ... Kalif Shervanis.« Marcus stockte, wußte nicht, wie er reagieren sollte. Was hatte Ki ihm gesagt? Ein direktes Geschenk abzulehnen, wäre eine persönliche Beleidigung? Aber wenn der Kalif darauf bestand, ihnen Begleiterinnen zu stellen, würde das die Angeli voneinander trennen. »Höchst großzügig«, versuchte er Zeit zu gewinnen. Er wünschte, er hätte Zeit gehabt, sich mit Ki-Lynn zu beraten, aber dazu war einfach keine Gelegenheit. Irgendwie mußte Marcus mit dieser Lage selbst fertigwerden. »Zu großzügig, um die Wahrheit zu sagen. Ich könnte das nicht annehmen.«
    Shervanis' dunkle Augen verengten sich. »Und warum nicht?« Seine Stimme war hart und von gefährlicher Kälte.
    »Also«, setzte Marcus an und verstummte wieder. Denk nach. »Würde ich annehmen ...«
Marcus hatte die Sache nicht wirklich durchdacht, sondern verließ sich auf einen Bluff. Zu seinem Glück nahm Jericho den Faden auf. »Würde er annehmen«, stellte sie fest, trat näher und nahm seinen Arm, »würde er sich in bösen Schwierigkeiten wiederfinden. Möglicherweise würde er selbst die Wüsten Astrokazys einladender finden.« Ihre Stimme klang zugleich spielerisch und entwaffnend.
Der Kalif blinzelte überrascht. »Das wußte ich nicht. Will sagen, Erzwesir Ji-Drohmien hat nie erwähnt, daß Sie beide ...« Er

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