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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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abzusetzen, bevor sie aufgehalten werden konnte. Sie drückte mehrfach auf den Knopf zum Absenden, hielt kurz inne, legte ein paar Schalter um und hämmerte weiter auf den Absendeknopf, bis sich der Techniker schließlich wieder gefangen hatte und sie mit einem harten Schlag gegen ihren Kopf stoppte. Dann änderte sich sein Gesichtsfeld, als Terry Chan ihn an seinem Haar hochzog und ihm ihre Nakjama an die Schläfe hielt. Er hörte, wie sich hinter ihm die Brückentür öffnete und weiteres Hiritsu-Personal auf die Brücke kam.
Es spielt keine Rolle, dachte er. Ich habe sie geschlagen. Null-acht-fünf-fünf, habe Haus Hiritsu besiegt.
»Ging sie raus?« fragte der >Schakal< den capellanischen Techniker. Der Ärger in seiner Stimme versprach den Tod. »Wurde die Nachricht abgesetzt?«
Die Antwort kam nicht vom Techniker, sondern von einer Stimme, die er nie zuvor gehört hatte. »Nein, das wurde sie nicht.«
Shen konnte aus seinem Augenwinkel heraus nichts als den Lauf der Laserpistole an seiner Schläfe sehen und einen Teil von Terry Chans Hand. Aber die neue Stimme war die einer anderen Frau, voller Stärke und Autorität. Er merkte, daß er dieser Stimme glaubte, und Verzweiflung überkam ihn. Er hatte versagt.
Die Stimme erklang wieder, tadelnd. »Es war äußerst dumm zu denken, daß wir einen solchen Versuch nicht vorhergesehen hätten. Es ist nicht möglich, von der Kommunikationskonsole der Brücke eine Nachricht abzusetzen. Die Nachricht muß von Hand zur Kommunikationszentrale gebracht und von dort abgesetzt werden. Sie haben nichts erreicht.«
Shen hörte, wie Davidson leise weinte, und bemerkte, wie Tränen auch über seine Wangen hinunterrannen. Mit äußerster Mühe brachte er sich unter Kontrolle. »Wir haben es versucht«, sagte er. Er spuckte jedes Wort der unsichtbaren Stimme entgegen. »Die anderen werden wissen, daß wir es versucht haben.«
»Und versagt haben«, tat die neue Stimme den Einwand beiläufig ab. »Ellen Harris, Sie können Ihren Wert für uns beweisen, indem sie über diese beiden richten werden. Sie gehörten zu Ihren Leuten. Ziehen Sie sie für Ihr Verbrechen zur Rechenschaft, oder Sie werden statt dessen zur Rechenschaft gezogen.«
Es war einen Moment still, einen Moment lang hatte Shen die leise Hoffnung, daß der Lieutenant das Opfer, das sie gerade gebracht hatten, nicht unterminieren würde. Aber das war schon vorbei, als Shan sie ohne Zaudern antworten hörte.
»Ich empfehle, daß Sie zwei Brückencrews am vorderen Andockring versammeln. Lassen Sie sie zusehen, wie die Ungehorsamen dadurch bestraft werden, daß sie in den Weltraum geworfen werden. Das sollte Ihr Disziplinproblem lösen.«
»Ja, das sollte es. Und stellen Sie sicher, Ellen Harris, daß jeder versteht, daß auch das kleinste Anzeichen von Widerstand als Kapitalverbrechen geahndet wird.« Es gab eine kleine Pause, und dann wandte sich die neue Stimme an den >Schakal<. »Sie haben diese gut abgerichtet, Ty. Ich erwarte von den anderen zweien keinen weiteren Ärger, also können Sie die Leitung dieser Operation an Lanzenführer Sung übergeben. Ich brauche Ihre Anwesenheit an Bord der Tao-te.«
Shen fühlte sich kalt und leer, vollkommen mutlos. Er hätte nicht geglaubt, daß sein Schmerz noch vergrößert werden könnte, bis die nächsten Worte der unbekannten Frau noch mehr Salz in seine Wunde streuten. »Sagen Sie bitte Aris Sung, daß Ellen Harris als Belohnung für treue Dienste die Kontrollen der Luftschleuse selbst bedienen darf.«
Aris Sung schwebte in das Zentrum des Gravdecks. Es ähnelte einem gigantischen, sich drehenden Rad mit einem Durchmesser von ungefähr zwölfhundert und einer Höhe von vierzig Metern. Man konnte es nur durch die Mitte betreten, das Auge des Zyklons, wo die Zentrifugalkräfte so klein waren, daß man mit ihnen leicht fertigwerden konnte.
Aris faßte nach einem der Handgriffe und zog sich vom Zentrum in einen der Zugangstunnel, die zu dem äußeren Rad führten, wo eine Gravitation herrschte, die dem Erdstandard entsprach. Je weiter er sich bewegte, desto schwerer wurde er. Schließlich wog er seine üblichen Sechsundsechzig Kilo, als er auf das äußerste Level des Gravdecks trat. Von da war es nur noch ein kurzer Gang bis zur Kabine des Stationskommandanten, die Virginia York für die Dauer ihres Aufenthalts bewohnte.
Aris war mit sich selbst zufrieden. Nicht darüber, daß er Ty Wu Non ausgestochen hatte. Er fühlte sich sogar schuldig, weil der Senior-Kompanieführer einen

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