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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Faktor für sie. Dann schlug sie ihn, erst mit der Faust in den Magen, so daß er sich zusammenkrümmte - und dann zog sie ihr Knie hoch und traf seine Brust hart. Natürlich würde es keine Blessuren geben, die man mit der Kamera erfassen konnte.
    Es war nur eine Erinnerung daran, wer das Sagen hatte.
Shen machte sich keine Illusionen darüber, wer das Sagen hatte, nicht die geringsten. Er hatte ihren Kommandanten vor zwölf Stunden getroffen, als der arrogante Bastard, nachdem er direkt vor der Tür vier Crewmitglieder ermordet hatte, die Brücke übernommen hatte. Shen erinnerte sich nur zu gut an den geflüsterten Bericht von jedem Schuß, gefolgt von den Aufforderungen der Marine-Wachen, die Tür zu öffnen, damit sie auf die Capellaner feuern könnten. Lieutenant Harris hatte ihnen diese Erlaubnis verweigert, hatte den Tod von vieren auf sich genommen, während sie verzweifelt bemüht waren, einen Alarm an Kaifeng abzusetzen. Schließlich mußte Maat Davidson den Mißerfolg eingestehen, sagen, daß der Haupttransmitter ohne umfassende Arbeiten nicht ausgerichtet werden konnte. Erst dann hatte Lieutenant Harris die Brücke übergeben.
Nein, dachte Shen, sich selbst berichtigend, Lieutenant Harris hat einfach aufgegeben.
Er blickte über seine Schulter zu Ellen Harris, die im Sessel des Wachoffiziers festgezurrt war, die Niederlage lag wie ein untragbares Gewicht auf ihren Schultern. Ihr Wächter stand bedrohlich wirkend neben ihr. Es war derjenige, der ihnen befohlen hatte, ihn SeniorKompanieführer Non zu nennen - den Shen aber insgeheim nur als >Der Schakal< bezeichnete. Es war dieser Mann, der die Brücke als letzter betreten hatte, seine Uniform und sein Gesicht waren mit Blut bespritzt - Exekutionen in niedriger Gravitation sind mit einer riesigen Schweinerei verbunden -, der aber immer noch das Auftreten von jemandem hatte, der vollkommen Herr der Lage ist. Er wechselte seine Schrotflinte gegen eine Laserpistole und exekutierte höchstpersönlich die beiden Wachen an der Tür und drohte dann damit, die gesamte Brückencrew einen nach dem anderen zu töten, weil Lieutenant Harris Widerstand geleistet hatte.
Während Shen selbst in seinem Sitz kauerte und wünschte, es gäbe irgend etwas, was er tun könnte, um sie aufzuhalten, war er gleichzeitig darüber verwundert, wie schnell Non den Lieutenant beherrschte. Er war unfähig, seine Augen von der Szene abzuwenden, hilflos beobachtete er den letzten Schlag, der Ellen Harris den Rest gab. Sie befahl Davidson dabei zu helfen, die Kommunikation mit der Liu wiederherzustellen. Dafür dankte Non ihr und strich mit einem Finger fast zärtlich über ihre Wange. Das Blut, vermischt mit ihren Tränen, hinterließ auf ihrer Wange einen roten Streifen. Shen würde niemals das traurige, kleine, zitternde Lächeln in ihren Mundwinkeln vergessen, als ihr Wille vollends brach.
Der Schakal sprach nun mit ihr, führte seinen persönlichen Kreuzzug fort, um sie zu brechen, und verstand gar nicht, daß ihm das bereits geglückt war.
»Wo leben Sie auf Kaifeng?« fragte er in einem beiläufigen, fast freundlichen Tonfall.
»Tarrahause.«
»Ja.« Shen konnte das Grinsen in der Stimme des >Schakals< förmlich hören. »Das sagen auch die Stationsaufzeichnungen. Sie sagen außerdem, daß Sie Kinder haben. Zwei. Blieben sie bei Ihrem Ehemann, während Sie hier Ihren Dienst erfüllen?« Shen nahm an, daß sie genickt hatte; Der Schakal klang so selbstsicher. »Besitzen Sie Holographien?« Es gab eine kleine Pause, und eine Bewegung war zu hören. »Hübsche Jungs.«
Dann war Non neben Shen, der dessen Kommen nicht gehört hatte. Wenn ich nur ein Gürtelmesser hätte, dachte Shen. Oder auch nur eine Schere oder einen Schraubenzieher. Ein schneller Stoß in die Seite des >Schakals< wäre vielleicht genug, um ihn zu töten. Aber Shen hatte nichts Derartiges, also verhielt er sich still.
Non gab die Holos an Terry Chan weiter. »Geben Sie das in die Datei ein«, sagte er zu ihr. »Möglicherweise subversive Elemente.«
Er begab sich wieder zur Konsole des Wachoffiziers - und damit erneut außer Sicht. Shen hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen.
»Könnten Sie nun Ihre Instruktionen für Ihre Brükkencrew wiederholen? Lassen Sie sie wissen, daß Sie die Absicht haben, uns zu assistieren.«
»Diese Station...«
Non unterbrach sie mit einem leisen Schnauben. »Sie lassen Ihre Stimme besser fester klingen. Wenn ich auf die Idee kommem müßte, daß Sie irgend etwas zurückhalten

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