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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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der dort auftauchte, wo ihn der Feind am wenigsten erwartete, konnte entscheidend sein. Warum hatten sie nicht früher daran gedacht, die ganze Kompanie unter Wasser nach Tarrahause hineinzuführen?
Am Ende brachte Aris' Unentschlossenheit die Entscheidung. Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, daß Ty Wu Non wollen würde, daß er wieder zu seiner Kompanie stieße. Es war genauso wahrscheinlich, daß der Kommandant ihm befehlen würde, seine Position bei Tarrahause zu halten. So war die einzige Antwort, seinen Spuk in einem Versteck zu sichern und dann zu versuchen, den Bataillonskommandanten zu erreichen.
Aber warum den Spuk bei Tarrahause sichern, dachte er plötzlich, wenn ich ihn nach Tarrahause hineinbringen kann?

1?
    K'ung-fu-tzu-Park, Tarrahause
Distrikt Tarrahause, Kaifeng
Souveränität Sarna, Chaos-Marschen
20. Juli 3058
    Der K'ung-fu-tzu-Park war in den frühen Abendstunden äußerst beliebt. Die Leute ruhten sich auf den hölzernen Bänken aus oder schlenderten die Kieswege entlang, die von den hohen Bäumen des Parks beschattet wurden. An der Südseite trennte eine zweispurige Straße den Park vom Sandstrand des Sees Ch'u Yuan. Die Fußgängerüberwege waren voll von denen, die zu einem späten Picknick am See unterwegs waren, und denen, die nach einem Nachmittag am Strand nun zurückkehrten.
    Li Wynn stand, an einen der immergrünen Bäume gelehnt, an der Südgrenze des Parks. Die rauhe Rinde fühlte sich durch das leichte Baumwollhemd kratzig an. Der junge Mann tat so, als streckte er sich und genieße die kühle Brise, die vom See herwehte. Alle paar Sekunden zuckten seine Augen aber nach rechts und links, während er gewohnheitsmäßig nach Beute Ausschau hielt. Und nach der Djing-cha, der Kaifeng-Polizei. Es war bisher ein profitabler Tag gewesen: drei Brieftaschen und eine Kamera, die auf den Handtüchern am Strand zurückgelassen worden waren. Der Tag war bisher profitabel genug, um eine Arbeitspause einzulegen und seine persönliche Neugier zu befriedigen.
    Warum geht ein Mann im See schwimmen, hat aber kein Handtuch und keine Sandalen mitgebracht?
Li war von Natur aus ein aufmerksamer Beobachter. Das mußte man in seinem Gewerbe sein, wenn man nicht hoppgenommen werden wollte. Er hatte gesehen, wie der Mann stolpernd aus dem Wasser kam, wie wenn er nach einem langen Tag des Schwimmens erschöpft gewesen wäre. Er wirkte älter als Li, vielleicht um fünf Jahre, also wäre er wohl ungefähr vierundzwanzig oder fünfundzwanzig. Ein Asiate, und sehr sportlich. Ein schnelles Kopfschütteln, um einen Teil des Wassers aus den schulterlangen, schwarzen Haaren zu schleudern, und dann schlenderte er vom Strand weg, als ob er alle Zeit der Welt hätte. Genau wie ungezählte andere. Außer, daß er nur Shorts trug, keine Sonnenbrille und kein Badetuch, kein T-Shirt oder Sonnenschutz. Er trug nicht einmal Zehensandalen, um seine Füße vor dem heißen Sand oder ein paar Minuten später vor dem heißen Fußgängerweg zu schützen.
Jetzt ruhte sich der Mann auf einer der Parkbänke aus und sah den Mädchen hinterher, als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Nur daß Li niemanden sonst erblickte, der barfüßig über den Kiesweg ging. Das alles beunruhigte Li, er hatte das Gefühl, etwas Offensichtliches zu übersehen.
Der Mann hatte sein Interesse auf einen Rotschopf gerichtet. Das Mädchen kam auch gerade erst vom Strand. Sie war mit einem Sarong und Bikini bekleidet und trug einen Netzbeutel lässig über der Schulter. Sie kam an der bewußten Bank vorbei und schien den Mann, der sich umdrehte, um ihr nachzuschauen, nicht zu bemerken. Einen Augenblick lang glaubte Li, daß der Fremde aufstehen und ihr folgen würde, da die geschürzten Lippen des Mannes auf Hintergedanken schließen ließen, und er schließlich mit einem entschlossenen Nicken und Blick auf das Ziel seiner Gelüste schnell aufstand.
Jedoch nur, um mit einem Pärchen, das gerade vorbeikam, zusammenzustoßen.
Es folgte ein Gespräch, von dem Li annahm, daß es der übliche Austausch von Entschuldigen wäre. Der Mann deutete den Pfad entlang, in die Richtung, in die das Mädchen gegangen war. Li mußte beim Anblick des enttäuschten Gesichtsausdrucks des Fremden lächeln, als dieser feststellte, daß der Rotschopf in einem der Seitenwege verschwunden war. Mit einer letzten entschuldigenden Geste sank der Mann mit hängenden Schultern wieder auf die Parkbank zurück. Das Pärchen hakte sich unter, die Frau lächelte mitfühlend, und

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