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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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vorgehen wollte, als er eine Hand spürte, die sich wie ein Schraubstock um seine Schulter schloß. Er wurde herumgewirbelt. Schon das zweite Mal innerhalb von fünf Minuten wurde Li Wynn überrascht.
Sein erster Gedanke war, daß er auf den richtigen Weg getippt hatte.
Sein zweiter Gedanke war, daß der Taschendieb die ganze Zeit gewußt hatte, daß er beobachtet wurde, und sein Verhalten vorausberechnet hatte.
»Ich bewundere Beharrlichkeit«, sagte Aris Sung. »Wenn ich mich nicht täusche, haben Sie ein Angebot für mich. Nicht wahr?«
14
    K'ung-fu-tzu-Park, Tarrahause
Distrikt Tarrahause, Kaifeng
Souveränität Sarna, Chaos-Marschen
20. Juli 3058
     
Bisher war das Schwierigste für Aris gewesen, aus seinem BattleMech herauszukommen.
    Er hatte eine Stunde damit verbracht, den Jinxiang hinunterzugehen. Er hatte nur einmal die Oberfläche durchbrochen, und das versehentlich, als sich der Fluß verbreiterte und flacher wurde. Glücklicherweise war jene Stelle abgelegen gewesen, und Aris war mit seiner Maschine wieder schnell untergetaucht. Danach hatte er sich noch langsamer und vorsichtiger bewegt.
    Die Änderungen in der Wassertemperatur und die Absenkung des Grundes sagten Aris schließlich, daß er den See Ch'u Yuan erreicht hatte. So weit Aris sich daran erinnern konnte, war der See überall mindestens zehn Kilometer breit und hatte die Form eines umgedrehten L. Der Jinxiang speiste den See am nordöstlichen Ende und floß am südwestlichen Ende wieder heraus. Tarrahause rahmte den Außenwinkel ein. Wenn Aris gewollt hätte, hätte er seinen Spuk direkt ins Herz der Stadt führen können.
    Aber das gehörte nicht zum Hiritsu-Plan. Nicht jetzt. Aris mußte einen Weg finden, sich mit Ty Wu Non zu beraten. So brachte er seine Kampfmaschine an einen Ort, weniger als einen halben Kilometer von Tarrahause entfernt und nur fünfzehn oder zwanzig Meter tief.
    Dann hatte er das Problem, das Cockpit zu verlassen, ohne daß es überflutet wurde.
BattleMechs konnten zum Vakuum geöffnet werden, das ja. Da mußte hinterher nur die entwichene Luft ersetzt werden. Aber ein Vakuum schloß auch nicht die Stromkreise kurz. Wasser dagegen war etwas ganz anderes. Zudem befand sich die Cockpitluke an der Rückseite des Kopfes des Spuk. Wenn er die Luke einfach so geöffnet hätte, wäre das Cockpit vollgelaufen.
Aris' Lösung, nun, ein Teil der Lösung, bestand darin, den Spuk mit dem Sichtschirm des Cockpits nach oben in den schlammigen Seegrund zu legen. Dadurch wäre die Luke der tiefste Punkt des Mechcockpits. Dann könnte er einfach die Luke öffnen und ins Wasser gleiten, während die Luft unmöglich entweichen konnte.
Aris machte sich an die Arbeit. So sehr er sich aber auch abmühte, es gelang ihm nicht, die Luke auch nur um einen Millimeter zu bewegen. Der Wasserdruck! Aris hätte sich ohrfeigen können, daß er dies nicht gleich bedacht und soviel Energie verschwendet hatte. Niemand kann in zwanzig Meter Wassertiefe eine Luke gegen den Wasserdruck öffnen.
Danach war der zweite Teil der Lösung ein Kinderspiel. In den nächsten Minuten erhöhte er den Druck im Cockpit. Dazu mußte er das Recyclersystem abschalten und von Hand Luft aus den Reservetanks strömen lassen. Er mußte den erreichten Druck abschätzen, aber nachdem er viermal durch Schnauben seinen Ohrendruck angepaßt hatte, rechnete er damit, daß es nun gut sei. Dieses Mal öffnete sich die Luke mit Leichtigkeit, hing nach unten in das kalte Seewasser, während ein kleiner Teil der Cockpitluft sich ihren Weg nach oben erkämpfte und blubbernd an der Außenseite des Mechkopfes nach oben stieg.
    Im Vergleich dazu war das Anbringen einer Markierung einfach. Wie die meisten anderen BattleMechs auch, hatte der Spuk eine Notausrüstung. Aris band zwei zehn Meter lange Nylonschnüre zusammen. Ein Ende befestigte er am äußeren Lukenrad. Dann leerte er zwei Flaschen eines Sportdrinks, der in MechKriegerkreisen sehr beliebt war, um die in der Hitze des Cockpits verlorengegangenen Elektrolyte zu ersetzen, und band sie an das andere Ende der Schnur. Nach einem tiefen Atemzug glitt er in die kalte Umarmung des Ch'u Yuan und zog die Markierung hinter sich her. Er schloß die Luke hinter sich und schwamm mit den Flaschen im Schlepptau zur Oberfläche.
    Wassertretend suchte er nach ein paar Landmarken am Ufer, um eine ungefähre Vorstellung davon zu gewinnen, wo er den Spuk versteckt hatte. Einen halben Kilometer zu schwimmen war hart, aber Aris war recht gut in Form. Im

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