Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
Vom Netzwerk:
Umorganisation der Nebelparder nach den schweren Verlusten auf Tukayyid jedoch neu aufgebaut wurde, war es nur schwer möglich, näheres über sie herauszufinden.
    Als das Licht der aufgehenden Spätwintersonne auf die Wände des Krankenzimmers traf, sah Trent einen Mann in einer makellos gestärkten grauen Uniform eintreten. Er erkannte Sterncolonel Benjamin Howell sofort. Howell kam an die Seite des Betts und sah zu Trent herab. Seine Miene wirkte matter und mitgenommener, als der sie in Erinnerung hatte.
    »Sterncolonel«, sagte er und schwang die Beine aus dem Bett, als wollte er Haltung annehmen. Ein Winken Howells ließ ihn zurücksinken.
    »Zwischen uns ist eine solche Formalität überflüssig, Trent.« Howell setzte sich neben das Bett. »Ich habe gesehen, daß du auch hierher versetzt worden bist, und dachte mir, ein Besuch wäre angebracht.«
    »Ich fühle mich von deinem Besuch geehrt, Sterncolonel«, stellte Trent fest. »Aber ich fürchte, mein Gepäck, einschließlich meines Schachsets, ist noch irgendwo unterwegs.« Trent kannte Benjamin Howell seit drei Jahren, und die beiden waren Freunde geworden. Ihre Schachpartien waren unter den Kriegern des Sternhaufens Legende. Was noch wichtiger war: Benjamin Howell hatte sich bereit erklärt, Trent für etwaige Blutrechtstests vorzuschlagen.
    Die Erwähnung des Schachsets zauberte ein kurzes Lächeln auf das Gesicht des Sterncolonels. Aber er wurde schnell wieder ernst. »Heutzutage habe ich keine Zeit für solche Freizeitvergnügen, Trent. In den Reihen der Nebelparder geht einiges vor. Wie sieht es bei dir aus?«
    Fast automatisch griff Trent sich an den Kopf und berührte das vernarbte Gesicht und den Fleischklumpen, der einmal ein Ohr gewesen war. »Mir ging es schon besser. Aber ich werde bald kampfbereit sein. Mein Arm ist stärker als je zuvor, und meine Narben sehen weit schlimmer aus, als sie sich anfühlen. Man hat mir eine Maske angeboten, aber ich habe abgelehnt.«
    Howell schüttelte den Kopf. Dann sprach er sehr viel leiser weiter. »Um die Wahrheit zu sagen, ich weiß nicht, was schlimmer wäre: Nach Tukayyid geflogen und dort gefallen zu sein oder jetzt den Waffenstillstand einhalten zu müssen.«
    »Werden wir ihn einhalten?«
»Positiv. Aber wie jede Vereinbarung besitzt auch er Schlupflöcher. Stellen, an denen wir die Bedingungen dehnen können. Unsere Führer werden genau das tun. So war es schon immer - es ist das Wesen des Nebelparders.«
»Vielleicht werden wir zwei doch noch Seite an Seite für den Clan kämpfen«, meinte Trent. »Wir werden noch auf dem Boden Terras stehen, frapos?«
Benjamin Howell schien von den Worten nicht ermutigt. Im Gegenteil, seine Schultern sackten leicht ab. »Neg. Die Clans führen zwei Arten von Krieg. Einer davon ist der eigentliche Kampf - die Schlacht auf dem Feld. Die andere ist der Krieg der Worte, der Politik. Wir sind in beiden Versionen skrupellos. Aber während ich mich nach dem Kampf im Feld sehne, bin ich in den politischen Schlachten innerhalb unseres Clans der Verlierer.«
Diese Aussage machte Trent Probleme. Nicht, daß er von den politischen Ränkespielen innerhalb der Kriegerkaste nichts wußte. Er hatte sich nicht bis zum Rang eines Sterncaptains hochgearbeitet, ohne die Unterströmung von Intrigantentum kennenzulernen, die unter dem spartanischen Image brodelte, das die Krieger zur Schau trugen. Aber es fiel ihm schwer, Howell zu glauben, daß er diese Fähigkeiten irgendwie nicht gemeistert hatte.
Der Sterncolonel fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, eine Geste der Verzweiflung, die Trent schon früher bei ihm beobachtet hatte. »Du weißt nichts davon, weil du zu verletzt warst, um alles mitzubekommen, was uns auf Tukayyid widerfahren ist. Wir wurden zermalmt, weil die ComGuards unsere einzige Schwäche erkannten und ausnutzten. Außerdem wurden unsere beiden Khane für tot erklärt.« Seine Stimme sank fast auf ein Flüstern herab, als befürchtete er, sie könnten an die falschen Ohren gelangen. »Es wurde sofort ein Konklave der Blutnamensträger einberufen, um einen neuen Khan zu ernennen, und ich unterstützte die Nominierung von Sterncolonel Brandon Howell. Ich sprach frei heraus und stellte fest, daß wir auf Tukayyid hätten gewinnen können, hätte Khan Osis nicht zu niedrig geboten. Ich wies darauf hin, daß wir nur durch Brandon Howells vorbildliche Leistungen überhaupt noch etwas an Ehre gerettet hatten. Wie sich herausstellte, wurde Brandon Howell als neuer Khan der

Weitere Kostenlose Bücher