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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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vorbei waren, schlug eine Woge der Erschöpfung über ihm zusammen.
    Das Massaker des Gestampfes würde sicherlich schneller ablaufen als alles, was er bisher in den Simulationen erreicht hatte, und es würde mehr Ausdauer erfordern. Er hatte sich noch nicht soweit getrieben, weil er genau wußte, daß sein Körper noch nicht dazu entschlossen. Er hatte eine Woche zur Vorbereitung, eine Woche, in der er sich auf eine Stufe hocharbeiten mußte, die es ihm nicht nur erlaubte, am Gestampfe teilzunehmen, sondern auch, es zu gewinnen.
    Trent fühlte einen Druck, den nur Wahrgeborene erfahren konnten. Er war ein Clankrieger, aber er war dreißig Jahre alt. Nach Clanbegriffen hatte er seinen Höhepunkt erreicht. Von nun an würde er weniger Gelegenheiten bekommen, nach einem Blutnamen zu greifen, weniger Gelegenheiten, eine Befehlsfunktion zu erreichen. Wenn es ihm nicht gelang, sich einen Blutnamen zu erkämpfen, würde er bei den Nebelpardern schnell in die Unbedeutendheit absinken. Die Furcht, zum alten Eisen geworfen zu werden, nagte an ihm, trieb ihn an. Es war dieser Gedanke, diese versteckte Angst, die ihn in das Gestampfe trieb. Bereit oder nicht.
    Und wenn er diesmal versagte, würde der Absturz ein vollständiger sein. In seinem Alter und ohne Blutnamen konnte er leicht in einer verfluchten SolahmaEinheit enden - bei einer Truppe alter, wertloser Krieger, die in Selbstmordaktionen verheizt wurden, die ihnen vielleicht noch eine Chance auf die Ehre boten, wie ein Krieger im Kampf zu fallen. Das Gestampfe war Trents letzte und einzige Hoffnung. ,
    Der Hüne beugte sich über den Schreibtisch, um die Informationen auf dem integrierten Bildschirm besser lesen zu können. Er zögerte über einer Textseite und strich sich mit einer riesigen Hand durch das kurzgeschorene blonde Haar, während er nachdachte.
    Für die meisten Kommandeure wäre sein Büro nicht ungewöhnlich klein gewesen, aber bei einem Mann seiner Ausmaße wirkte es eng und bedrückend. Wäre er ein MechKrieger gewesen wie viele seiner Untergebenen, hätte man den Raum sogar verschwenderisch groß nennen können. Aber Sterncolonel Paul Moon war ein Elementar, durch genetische Manipulation zum Einsatz in den Gefechtspanzeranzügen der Clan-Infanterie herangezüchtet und nach normalmenschlichen Standards ein Riese. Er schien hinter einem Kinderschreibtisch zu sitzen, nicht hinter einem Möbelstück, das einem Militärkommandeur angemessen war.
    Er drehte sich zu den Panzerglasfenstern in seinem Rücken um und starrte hinaus auf die Stadt. Im Morgenlicht stieg bereits Nebel auf, als das heiße Sonnenlicht den Frost und die dünne Schneedecke verdampfte. Die planetare Kommandozentrale der Nebelparder bot wenig Schutz gegen die Kälte Hyners. Er hatte geglaubt, aus seiner Zeit in der Geschko auf der Nebelparder-Heimatwelt Diana den Winter zu kennen, aber diese Eiseskälte ging darüber weit hinaus.
    Der Sterncolonel sah wieder auf den Schirm und betrachtete das Bild des neu zu seinem Sternhaufen versetzten Offiziers. Sterncaptain Trent. Der Mann war ein Nebelparder-MechKrieger, aber trotz der Länge seiner Dienstzeit und einer Teilnahme an der Invasion der Inneren Sphäre hatte er sich nicht bemerkenswert ausgezeichnet. Sicher, seine Leistungen in der Anfangsphase der Invasion waren bewundernswert gewesen. Die Berichte beschrieben ihn als höchst kompetenten Offizier und fähigen Taktiker.
    Aber dann folgte der Bericht über seine Leistungen auf Tukayyid. Moon hatte selbst nicht an dieser schicksalhaften Schlacht teilgenommen, aber einige seiner engsten Kameraden hatten dort gekämpft - und ihr Leben gegeben. Statt des erwarteten schnellen Sieges waren die Nebelparder praktisch zurück ins All geworfen worden. Schlimmer noch, fast zwei ganze Galaxien waren vernichtet worden. Es war nicht der Fehler ihrer Anführer. Lincoln Osis war ein großer Khan, der sich wie ein Phönix aus dem Massengrab von Tukayyid erhoben hatte. Nein, für Paul Moon waren es eindeutig nicht die Führer, sondern die Krieger, die gegen die ComGuards versagt hatten. Ungetestete Freigeburten - Barbaren der Inneren Sphäre - hatten auf diesem vermaledeiten Planeten die angebliche Elite der Clans besiegt.
    Krieger wie Trent. Er gehörte zu denen, die Schuld an der Schande der Parder auf Tukayyid trugen.
Als er die Akte des Mannes betrachtete, steigerte sich Paul Moons Verachtung für ihn noch. Trent war bis zum Rang eines Sterncaptains aufgestiegen, hatte aber bei einem früheren Versuch,

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