Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
Vom Netzwerk:
dieses neue Leben gewöhnen würde. Bei den Clans war es keine ungewöhnliche Erfahrung, als Leibeigener genommen zu werden, aber für jemanden wie sie mußte die Umstellung gewaltig sein. Immerhin war sie eine Kriegerin gewesen - wenn auch aus der Inneren Sphäre, wenn auch eine Freigeburt. Und eine Kriegerin von solchem Können, daß Trent ihre Gefangennahme als Triumph ansah. »Welchen Status hat mein OmniMech, Tech?« bellte er.
Judith zuckte zusammen und nahm beinahe Haltung an, wenn auch möglicherweise mehr aus alter Gewohnheit denn aus Respekt vor ihrem neuen Herrn. »Ihnen wurde ein neuer Kata-Waldwolf zugeteilt.« Sie schüttelte den Kopf, als sie sich korrigierte und den Clan-Namen für den Kampfkoloß benutzte. »Ich hab ihn ...«
Trent trat an sie heran, bis er keine Handbreit mehr von ihrem Gesicht entfernt war. »Du wirst weder Kontraktionen verwenden noch Buchstaben verschlucken, Technikerin. Wir sind hier nicht in der Gosse der Inneren Sphäre.« Er schnauzte sie an wie ein Katzmeister eine unerfahrene Kadettin.
»Aye, Sterncaptain«, gab sie zurück, als Trent wieder zurücktrat. »Die Reaktorabschirmung wurde ersetzt und ist betriebsbereit. Ich arbeite daran, das Bein zu ersetzen und die beschädigten Cockpitkomponenten auszutauschen. Die Gefechtssteuerung wird in zwei Tagen einsatzbereit sein. Ich hoffe, in einer Woche die Panzerung vollständig ersetzt zu haben. Danach können die Waffenmodule konfiguriert werden.«
Trent schüttelte den Kopf, um ihr klarzumachen, daß das nicht gut genug war. »Mein Mech muß bis zum Ende der Woche voll ausgestattet, repariert und in Primärkonfiguration gefechtsbereit sein.«
Judiths Gesicht verzog sich in einer Mischung aus Ärger und Frust. »Bei allem Respekt, Sterncaptain, aber das ist unmöglich. Es herrscht ein Mangel an Techs, und ich habe nicht einen Helfer. Die Termine, die ich Ihnen gegeben habe, sind schon schwer einzuhalten.«
Trents linke Gesichtshälfte verzog sich ebenfalls und zeigte sein Mißfallen, aber die Synthehaut der rechten Seite bewegte sich nicht und ließ keinerlei Emotion erkennen. »Hast du mich beim erstenmal nicht verstanden, Leibeigene? Ich habe dir befohlen, bessere Leistung abzuliefern.«
»Ich wüßte nicht, wie ...«
Trent schnitt ihr das Wort ab. »Du bist jetzt Clan, Judith. Du wirst lernen müssen zu improvisieren. Es ist mir gleichgültig, ob du dazu bis Freitag durcharbeiten mußt, du wirst meinen Waldwolf kampfbereit machen.«
»Bis Freitag«, bestätigte sie und senkte in einer Geste der Unterwerfung den Blick.
»Gut. An diesem Tag werde ich an einem Gestampfe teilnehmen. MasterTech Phillip kann dir erklären, was das ist und welche Bedeutung es hat. Mein BattleMech muß rechtzeitig fertig sein.«
Sie nickte. »Ich werde tun, was Sie verlangen, Sterncaptain.«
»Und noch mehr als das.« Er drehte auf dem Absatz um und marschierte davon.
    Die Simulatorkanzel bockte und schwankte, als Trent den Waldwolf durch einen erneuten Schlagabtausch steuerte, diesmal im Kampf gegen einen Kriegsfalke. Als er auf dem Sichtschirm ein gespenstisch lebensechtes Modell des OmniMechs an seiner imaginären Kampfmaschine vorbeiziehen sah, mußte er an die letzte Gelegenheit denken, bei der er einen Mech dieses Typs gesehen hatte: im Racice-Delta.
    Er warf seinen bereits angeschlagenen Waldwolf in einen Sprint und hastete im Zickzack durch das gegnerische Schußfeld. Der Kriegsfalke hatte seinen Versuch, dem Feuer auszuweichen, vorhergesehen. Er setzte seine PPKs zu einem Unterdrückungsbeschuß ein, mit dem er versuchte, Trent festzusetzen. Der konnte seine Bewunderung für die Programmierer des Simulators nicht verhehlen. Er war so lebensecht, daß man fast glauben konnte, im Cockpit der gegnerischen Maschine säße tatsächlich ein MechKrieger.
    Statt wegzuducken, was dem Kriegsfalke erlaubt hätte, einen vernichtenden Treffer in die linke Flanke des Waldzvolf zu setzen, stürmte Trent geradewegs in einen blauen Blitzschlag aus hochenergetischen Teilchen. Der Simulator erzitterte, und ein bösartiger, elektrischblauer Lichtbogen tanzte über das Cockpit. Die Temperatur im Innern der engen Kanzel stieg dank der an den Computer gekoppelten Heizelemente deutlich an, und Trents Haut kribbelte. Besonders die Synthehaut, die keine Schweißdrüsen besaß. Nichts war, wie es einmal gewesen war. Alles hatte sich verändert. Er hatte sich verändert...
    Er wirbelte herum und feuerte einen Schwärm Langstreckenraketen auf den Kriegsfalke ab, wartete

Weitere Kostenlose Bücher