BattleTech 38: Exodus
Rangs und seiner neuen Einheit, eine blitzeschleudernde Gewitterwolke, durch die feuerrot die Augen eines Parders brachen. Im schummrigen Licht der gewaltigen Halle machte er eine beeindruckende Figur, und erst bei näherem Hinsehen sah man seine Narben. Wie lange er auch genas, sein Körper würde immer die Spuren Tukayyids tragen. Die Synthehaut auf seinem Gesicht war heller als am Rest seines Körpers, und das von einem metallischen Ring von Schaltkreismustern umrahmte Auge verlieh ihm eine drohende Aura.
Trent allerdings gefiel, wie er jetzt aussah, und allmählich akzeptierte er das Gesicht im Spiegel als sein eigenes.
Er war in den Hangar gekommen, um seine Leibeigene kennenzulernen. Phillip, der stämmige MasterTech, brachte sie herüber. Die Frau steckte in einem alten Overall, der ihr zwei Nummern zu groß und an mehreren Stellen durchgescheuert war. Ihr langes schwarzes Haar war nachlässig zurückgebunden. Die grünen Augen verrieten eine Spur orientalischen Generbes, wirkten jetzt aber verquollen und müde. Offenbar machte MasterTech Phillip ihr das Leben schwer. Er sah, wie sie dem MasterTech aus den Augenwinkeln einen Blick zuwarf, und bemerkte eine Spur von Wut, die sie nicht ganz unter Kontrolle hatte.
Trent wartete ruhig, bis die beiden in Hörweite waren. Er stellte fest, daß die Augen der Leibeigenen neugierig über sein Gesicht wanderten. Seine Narben, die stolzen Spuren der Schlacht. »Du bist Judith, frapos?«
»Ja, ich meine, pos, Sterncaptain«, antwortete sie und verbesserte sich, bevor er oder ein anderer sie bestrafen konnte.
Gut, dachte Trent. Sie lernt.
Er atmete ein und reckte sich ein wenig. »Ich bin Trent, der Krieger, der dich im Racice-Delta besiegt und im Namen unseres Clans beansprucht hat. Du bist mein Besitz, meine Leibeigene. Du bist keine Person mehr. Du hast kein Leben über das hinaus, was ich dir zugestehe. Verstehst du das, frapos?«
Die Worte waren notwendig. Der Besitzer einer Leibeigenen hatte dafür zu sorgen, daß sie wußte, was von ihr erwartet wurde. Für Trent war es eine Selbstverständlichkeit - eine der Grundregeln des Lebens, des Nebelparder-Lebens. Er hatte Judith auf Tukayyid kämpfen sehen und wußte, sie stand ihm als wagemutige Kriegerin in nichts nach. Sie hatte sich als verschlagen und furchtlos erwiesen, und eben das hatte ihn veranlaßt, sie als Isoria für den Clan einzufordern. Jetzt mußte er sie zähmen, ihren Willen brechen. Aber nicht zu gründlich. Gerade weit genug, um ihr einzuschärfen, wer und was sie jetzt war.
Judith sah hinab auf ihr Handegelenk, um das in drei Schlaufen die Leibeigenenkordel gewickelt war. Sie rieb sich den Arm, als störe die Schnur sie, dann drehte sie sich wieder zu Trent um. »Positiv, Sterncaptain. Ich erinnere mich nur zu gut an den Kampf. Master Phillip hat dafür gesorgt, daß ich meine Stellung bei den Nebelpardern inzwischen kennengelernt habe.« Sie rieb sich den Arm etwas weiter oben, wo ein dunkler Fleck zu sehen war, ein Beweis dafür, daß Phillip sich bei seiner neuen Untergebenen nicht auf verbale Mißhandlungen beschränkt hatte. Trent störte das nicht. So ging es in den niederen Kasten nun einmal zu.
»Gut. Dann weißt du, daß dein Platz in unserem Clan in der Technikerkaste ist. Mein Tech wurde während der jüngsten Kämpfe getötet. Du wirst seinen Platz einnehmen.«
»Verstanden, Sterncaptain. Der MasterTech hat mich vor zwei Tagen über meine neue Aufgabe informiert. Sie werden mit meiner Arbeit zufrieden sein. Ich habe schon viel darüber gelernt, wie unsere Mechs gewartet und repariert werden.«
Trent sah ein Funkeln in ihren Augen, als hege sie Hoffnungen. Sie versteht nicht, wie Nebelparder mit Leibeigenen aus der Inneren Sphäre verfahren. »Judith, du wirst den Rest deines Lebens in deiner neuen Position verbringen.«
»Ich versuche, mich Ihnen zu beweisen, Sterncaptain. Eines Tages hoffe ich, wieder als Kriegerin einen BattleMech in die Schlacht zu führen.«
Trent schüttelte den Kopf. »Negativ, Judith. Du verstehst dein neues Leben nicht richtig. Wir Nebelparder schließen uns der Dummheit der Wölfe oder Geisterbären nicht an. Wir nehmen keine Leibeigene aus der Inneren Sphäre und gestatten ihnen, in unsere Kriegerkaste aufzusteigen. Das würde unsere Zucht verwässern. Du bist als Technikerin ausgetestet und wirst ein Mitglied dieser Kaste bleiben und bis zu deinem Tod in dieser Rolle dienen.«
Sie verzog keine Miene, aber Trent fragte sich unwillkürlich, wie sie sich an
Weitere Kostenlose Bücher