BattleTech 38: Exodus
rechte. Die anderen folgen langsam nach und behalten den Klippenrand im Auge.« Trotz der Sensorschatten durch die Abraumhalden betrachtete Trent das Hochland um den Canyon weiter als die Hauptgefahr.
Er wollte sich gerade mit Russou in Verbindung setzen, als Jez' strenge Stimme in seinem Neurohelm erklang. »Trent, du wirst langsamer. Ich habe keinen derartigen Befehl gegeben. Greif an und laß uns das hinter uns bringen.«
Trent biß sich auf die Unterlippe, bevor er etwas sagen konnte, was er später bereut hätte. »Aye, Sterncaptain.« Auf der Taktikanzeige sah er, daß sie Russous Einheit überholt hatte und sich schnell der Position seiner Leute näherte.
Er beschleunigte den Waldzvolf und konzentrierte die Sensoren auf das Gebiet vor sich. Laurel und Styx rückten ebenfalls vor. Sie bewegten sich am Rand des Canyons entlang, während Trent sich in der Mitte des Talbodens hielt. Während sein Stern vorsichtig weiterging, bewegte sich Russou, offensichtlich von Jez angetrieben, an den Eingang der Schlucht.
Langsam und zögernd steuerte Trent seinen OmniMech um den riesigen Steinhaufen und sah den Eingang des Bergwerks vor sich. Es war ein riesiges Loch im Berg, das ganz offensichtlich dafür gedacht war, ArbeitsMechs Zugang zu verschaffen. Das riesige Loch schien das Tageslicht geradezu zu verschlucken. Sie könnten jede Menge BattleMechs dort unten verstecken. Es ist ein perfektes Versteck. Oder ...
Plötzlich krachte irgendwo in der Eerne eine Explosion. Trent suchte die Umgebung ab, sah aber nur eine Rauchwolke hoch am östlichen Klippenrand, etwa auf der Höhe, in der Styx und Jez ihre Mechs aufgestellt hatten. Staub wirbelte hoch, und irgend etwas schoß auf die beiden OmniMechs herab.
Mit einem donnernden Krachen schlug ein gewaltiger Felsbrocken in Jez' Kriegsfalke ein, gefolgt von einem beinahe übelkeitserregenden Knirschen von Ferrofibrit und Titanstahl. Die Beine des Kriegsfalke verformten sich unter dem Aufprall. Der Felsblock zerquetschte sie völlig und rammte den Mechtorso mit unglaublicher Wucht in den Boden.
»Einsatz Beta, auf den Schluchtrand konzentrieren«, bellte Trent, als zwei weitere Donnerschläge seinen Waldwolf erschütterten. Links von ihm krachte eine Steinlawine auf Laurel in ihrem Höllenbote herunter. Sie trat einen Schritt zurück, konnte aber nicht mehr verhindern, daß mehrere Tonnen Fels ihre Beinpanzerung zertrümmerten und den Mech fast umwarfen.
Russous Stimme drang über die Kommleitung. »Ich zeichne mehrere BattleMechs, die aus Süden anrücken.«
Trent konzentrierte seine Sensorabtastung auf den Klippenrand. Die unverwechselbaren roten Signale auf dem Zweitschirm meldeten magnetische Anomalien, wie sie von den Fusionsreaktoren erzeugt wurden, von denen die Kampfkolosse angetrieben wurden. »Ich zeichne zwei bestätigte Mechs über uns auf dem Kamm. Wahrscheinlich sind noch andere hier, die wir noch nicht gesehen haben.«
Während er die Meldung durchgab, drehte Trent den Torso des Waldwolf in Richtung eines der unbekannten Angreifer, und sein Gefechtscomputer meldete eine Identifikation: ein Katapult. Er reagierte sofort. Er kennzeichnete den Gegner als sein Ziel und gab das Signal an die anderen Nebelparder weiter, während er aus beiden Lafetten Langstreckenraketen abschoß.
Die Raketen kreischten die Canyonwand hoch und gruben sich in den teilweise in Deckung befindlichen Katapult, als er gerade in Feuerposition ging. Drei zuckten vorbei und verursachten kleinere Steinschläge am jenseitigen Ende des Baker Canyon, aber der Rest fand sein Ziel. Rauch, teils grau, teils schwarz, quoll aus den Breschen in der Panzerung des Katapult.
Als Styx den zweiten Mech ins Visier nahm, bewegte Trent seine Maschine hinter eine der Abraumhalden, um seinem Gegner kein allzu leichtes Ziel zu bieten. Jez' Stimme drang knatternd aus dem Lautsprecher. »Sterncaptain Jez an alle Einheiten. Zum Bergwerk zurückfallen. Wir können dort in Deckung gehen.«
Trent sah auf die Karte und betrachtete die Plazierung der feindlichen Mechs. Sie gingen in Position, um den Pardern den Rückweg abzuschneiden und sie unter Beschuß zu nehmen, solange sie im Freien blieben. Jez' Befehl wirkte auf den ersten Blick korrekt. Aber Trent wußte, bei einem Hinterhalt ließ man dem Feind keinen Fluchtweg. Der offene Bergwerksstollen war genau das. Wäre ich der Feind, hätte ich die Mine mit Sprengladungen präpariert.
»Befehl widerrufen«, bellte er. Im gleichen Augenblick erschütterte eine
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