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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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einen Augenblick lang sah er sich Jahre zuvor auf Londerholm, bei den Mitgliedern seiner Geschko. Er hatte sie damals besiegt, aber ansonsten war nichts mehr wie an jenem Tag. Sie waren nicht mehr gleichrangig. Und obwohl sie eine höhere Position bekleidete, empfand er sich ihr gegenüber nicht unterlegen. Im Gegenteil, er fühlte sich ihr weit überlegen. Er ballte und entspannte die rechte Faust, und die künstlichen Muskeln seines Arms spannten sich um die verstärkten Knochen.
Jez sprang, wie er es vorhergesehen hatte. Er wich zur Seite aus, als sie nach ihm griff. Ihre Hände peitschten in dem Versuch über seinen Arm, die Haut zu zerfetzen, zerrissen aber nur Synthehaut. Trent drehte sich, während sie vorbeiflog, brachte den Arm hoch und nach vorne, dann ließ er sich fallen, als sie auf den Boden aufkam und wegrollte.
Seine Knie trafen ihr Nierenbecken, nahmen ihr den Atem und hielten sie, das Gesicht zum Boden, unter seinem Gewicht fest. Er hob den rechten Arm und schmetterte ihn mit unglaublicher Wucht knapp unter dem rechten Ohr in ihren Schädel. Die künstlichen Myomermuskeln seines Ersatzarms bewegten ihn mit furchtbarer Geschwindigkeit und einer solchen Wucht, daß er sicher war, ihr Innenohr verletzt zu haben. Jez' Körper erschlaffte, als sie das Bewußtsein verlor.
Trent wälzte sie herum und versetzte ihr ohne Zögern einen weiteren Hieb ins Gesicht, wobei er sich halb fragte, ob sie schauspielerte. Ihre Nase brach, und Blut spritzte über seine Faust. Er schlug noch zweimal mit seiner ganzen Wut zu. Seine Schläge ließen kleine Funken aus ihrem Neuralimplantat steigen. Er hämmerte auf ihr Gesicht ein, wollte sie zeichnen, verstümmeln.
Er betrachtete ihren ohnmächtig unter ihm liegenden Körper. Er wußte, sie hätte ihn umgebracht, hätte sie die Gelegenheit bekommen. Wenn er wollte, konnte er sie jetzt töten. Sie war hilflos. Die Versuchung war enorm, aber Trent widerstand ihr. Gegen mich zu verlieren, und dazu vor den Augen der anderen, wird eine Strafe schlimmer als der Tod -für sie sein.
Trent stieß sich ab, stand auf und sah sich um. Die Krieger seiner und Russous Einheit blickten ihn schweigend an. Sein Puls hämmerte in den Ohren und sein Atem ging keuchend, das Ergebnis des Adrenalinstoßes. Trent ging hinüber zu dem Kommunikator, den Jez weggeworfen hatte.
»Sterncolonel Moon, hier spricht Sterncaptain Trent. Mein Kodax bleibt wie er war, unbesudelt.« Er warf das Gerät auf Jez' bewußtlosen Körper und ging zurück zu seinem Mech.

10
    Planetare Kommandostelle der Nebelparder, Warrenton, Hyner
Nebelparder-Besatzungszone
1. Dezember 3054
    Josephs gesamter Körper bäumte sich auf dem Labortisch auf, als die VerhörTech das Neurofeedback aus der Wandeinheit verstärkte. Seine Schreie verhallten ungehört, wurden von den speziellen schallisolierten Wänden verschluckt. Die schummrige Beleuchtung, ebenfalls Teil des Verhörarsenals, wurde über die Neurostimulanzanlage gesteuert, die eine ganze Wand bedeckte. Eine weitere Wand wurde über die gesamten fünf Meter von einem stumpfen Spiegel eingenommen. Die Wissenschaftlerin beobachtete ihr Verhörobjekt ebenso unbeteiligt wie die Computeranzeigen ihrer Geräte. Diese zeigten ihr detailliert, welche Art von Schmerz sie ihm zufügte, und ob seine verzweifelten Antworten tatsächlich wahr und vollständig waren.
    Hinter dem Spiegel beobachteten Sterncolonel Paul Moon, Jez Howell und Trent, wie Joseph sich unter jeder neuen Schockwelle wand und krümmte. Trent hatte noch nie ein neurochemisches Verhör gesehen, aber er wußte, wie effektiv es war. Jez' Miene, auf der immer noch die blauvioletten Flecken seiner Schläge sichtbar waren, schien unter der Folter des Informanten aufzuleuchten. Auch Paul Moon schien die Qualen des Mannes zu genießen.
    Trent wandte sich ab. »Was hast du von diesem Mann erfahren, Sterncolonel?«
Paul Moon nahm den Blick nicht von Joseph, dessen Körper sich gerade wieder windend und drehend aus den Haltegurten des weißen Untersuchungstisches zu befreien versuchte. »Dieser Joseph hat von Anfang an mit den Guerilleros zusammengearbeitet. Die Information, die er uns gab, war als Köder für die Falle der Katzenkiller bestimmt.«
Das weiß ich selbst. »Konntest du darüber hinaus noch irgend etwas erfahren?«
Der Sterncolonel sah zu, wie die Tech eine neue Schmerzwelle auslöste. Obwohl Josephs Kreischen auf dieser Seite der Spiegelwand völlig unhörbar war, schien es doch bis an Trents Ohren zu dringen.

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