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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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halte dir vor Augen, wie du an die Information gekommen bist. Es ist eine Falle.«
Jez lächelte dünn. »Dann wirst du dich vorsehen müssen, Sterncaptain.«
»Du wirst die Mission nicht abbrechen, franeg?« »Neg. Das werde ich nicht. Du bist ein NebelparderKrieger. Das sind Banditen. Dein Befehl lautet, sie zu vernichten oder bei dem Versuch zu sterben.«
Wie auch immer, Jez gewinnt. »Ich sollte dich über diese Sache herausfordern, Jez«, stellte Trent mit kalter Stimme fest. »Ich habe dich schon früher im Kreis der Gleichen geschlagen.« Sie hatten einander in ihrem Leben schon einige Male gegenübergestanden, in und außerhalb der Geschko, und jedesmal hatte Trent sie besiegt.
»Pos, du könntest mich herausfordern, aber dieser Befehl kommt direkt von Sterncolonel Moon. Wenn du ihm im Zweikampf gegenübertrittst, wird er dich zerquetschen, allein schon, um dich nicht mehr in seiner Einheit dulden zu müssen.«
Trent nickte zögernd. Er war im Clan erschaffen worden und aufgewachsen, aber jetzt schien alles, was ihn geformt und getrieben hatte, gegen ihn zu arbeiten. Wie konnte ein Leben, das er fraglos akzeptiert hatte, ihn so im Stich lassen, wenn er es am nötigsten brauchte? Er kämpfte ein Gefühl des Verrats nieder. »Na gut, Sterncaptain Howell. Wir sehen uns in Kürze. Zusammen werden wir sehen, ob du gute Krieger in den Tod schickst.«
Er streckte die Hand aus und schaltete das Visiphon aus. Als Jez' Bild verblaßte, blieb er gedankenverloren in der Beinahe-Dunkelheit zurück. Er starrte auf das Kodax-Armband um sein linkes Handgelenk, um den Arm, der noch sein eigen Fleisch und Blut war.
Der Kodax war das Leben eines Kriegers. Das EPROM-Element in seinem Innern enthielt eine Aufzeichnung der DNS-Genstruktur des Kriegers, der es trug, sowie dessen gesamte Personalakte. In all den Jahren seines Lebens hatte Trent dieses Armband nur abgenommen, um die Informationen aktualisieren zu lassen. Als er es jetzt betrachtete, dachte er daran, wie sein Leben bis zu diesem Tag verlaufen war.
Er war ein fähiger Krieger, und seine Akte hätte das reflektieren müssen. Selbst auf Tukayyid, wo er von Rechts wegen hätte fallen müssen, hatte Trent es geschafft zu überleben. Und weil er einen fehlgeschlagenen Feldzug überlebt hatte, war er jetzt ein gezeichneter Mann. Eine Tatsache, die sich nicht in seinem Kodax niederschlug, aber im Getuschel und den schrägen Blicken seiner Mitkrieger.
Nicholas Kerensky, der Gründer der Clans, hatte sich eine Gesellschaft vorgestellt, in der nur Krieger in den Kampf zogen, und die Regeln der Kriegsführung von allen Beteiligten eingehalten wurden. Eine Gesellschaft, in der Wahrheit und Recht sich auf dem Schlachtfeld beweisen mußten. Richtig und Falsch waren klare Größen, entschieden durch Leistung in Kampfurteilen. Wie sollte er diese Vision damit in Einklang bringen, wie sein Sterncolonel und seine Vorgesetzte ihn behandelten? Gleichgültig, wie er sich bewies, sie betrachteten ihn als wertlos. Sie schienen nach einem anderen Verhaltenskodex zu operieren, nach Regeln, die Trent unbekannt waren. Er konnte sich nicht einmal vorstellen, wie diese Regeln aussehen mußten, aber er haßte sie für diese Pervertierung dessen, was die Clans hätten sein sollen.
Haben wir uns von der Vision entfernt, die Nicholas Kerensky geleitet hat, als er unsere überlegene Lebensweise formulierte? Mit diesem Gedanken streckte er die Hand aus, um das Licht abzuschalten. Heute nacht würde er darüber nicht weiter nachgrübeln. Manche Fragen blieben besser unbeantwortet...

9
Baker Canyon, Stark Ridge Mountains, Hyner Nebelparder-Besatzungszone
     
14. November 3054
    Die Tatsache, daß man von einer Falle weiß, bedeutet nicht notwendigerweise, daß man ihr auch gewachsen ist, nur, daß man etwas weiß, von dem der Gegner nicht ahnt, daß man es weiß. Mit diesem Gedanken beschäftigte sich Trent, während er den Waldwolf in langsamem Gehtempo an der Spitze von Einsatzstern Beta in die Schlucht steuerte. Etwa zweihundert Meter hinter ihnen befanden sich Russou und die Mechs von Sturmstern Gamma. Ganz hinten marschierte Sterncaptain Jez, die darauf versessen war, die beiden Sterne unter seinem und Russous Befehl in die Schlacht zu hetzen.
    Das Gelände war abweisend. Soviel wußte Trent aus dem Studium der Karten des Baker Canyon, in dem sich angeblich der Stützpunkt der Katzenkiller 5 befinden sollte. Das im Vorgebirge des Stark-Ridge-Massivs gelegene Gebiet bestand aus dichten Hainen

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