BattleTech 38: Exodus
weitere Explosion den Berghang in der Nähe der Öffnung, dort wo Russous Maschinen sich aufgestellt hatten. Diesmal stürzten vier riesige Felsbrocken aus ihrer äonenalten Position und auf eine Nova in Russous Einheit. Der gedrungene OmniMech hatte keine Chance. Die Felsen walzten ihn platt. Das Feuer einer anrückenden Lanze Katzenkiller-Mechs zuckte durch den Schluchteingang und schlug krachend und zischend in zwei andere von Russous Mechs ein. Die Clan-Maschinen wurden von den Einschlägen nach hinten geworfen, dann antworteten sie mit ihren eigenen Vernichtungswaffen. Urangranaten, Laserstrahlen und Raketensalven zuckten gen Süden auf den Feind. Die Katzenkiller-Mechs kamen von hinten und versuchten, die Parder in die Schlucht zu treiben.
»Du wagst es!« herrschte Jez Trent an.
»Sterncommander Russou, wir stecken schon jetzt in einer Falle, und ich erwarte einen weiteren Hinterhalt im Innern des Bergwerks«, bellte Trent über ihre Einwände hinweg. »Als kommandierender Offizier befehle ich dir einen Ausbruch aus dem Canyon. Elemente des Einsatzsterns Beta, Rückzug und Deckungsteuer soweit benötigt.«
»Ich bin die kommandierende Offizierin hier, Trent«, erklang Jez' vor Wut heisere Stimme.
»Sterncommander Russou, Sterncaptain Jez ist verletzt und befehlsunfähig. Führe meine Anweisungen aus.«
Es gab eine kurze Pause, während Russou seine Gedanken sammelte. »Aye, Sterncaptain Trent«, erklärte er schließlich. Russous Truppen erwiderten das Feuer der Angreifer, während Trents Maschinen an ihre Seite zurückkehrten. Trents Waldwolf trat aus seiner Deckung, gerade als eine Raketensalve über ihn hereinbrach. Zwei der Geschosse trafen das linke Waffenmodul und sprengten Panzerbrocken ab, die wie Hagel über das Kanzeldach peitschten. Der Katapult hatte den Kampf noch nicht aufgegeben. Er würde sich erst einmal um diesen Gegner kümmern müssen.
Wieder visierte er den Katzenkiller mit den Raketen an, und der Glockenton der Zielerfassung hallte klar und laut in seinen Ohren. Gerade als er abdrücken wollte, verschwand der Kampfkoloß hinter einem Felsen und brach Trents Zielerfassung. Wir können hier den ganzen Tag herumhängen und Schüsse austauschen. Er blickte hinaus zur Oberkante des Canyons, wo der Katapult sich versteckte. Die modernen Sensoren seines OmniMechs waren darauf ausgelegt, feindliche Truppen auszuschalten, nicht Geländestudien zu betreiben. Trent mußte sich auf seinen Instinkt und sein taktisches Können verlassen.
Als seine Einheit neben Russous Mechs in den Eingang der Schlucht trat, krachte eine neue Salve durch die Öffnung und traf einige der Parder-Maschinen. Russous Stern rückte nach Süden aus, die Reste von Trents Stern folgten. Er allein blieb in der Schlucht zurück, zumindest in seinen Augen. Jez, deren Mech zerschlagen in der Nähe auf dem Canyonboden lag, zählte nicht für ihn.
Er studierte die Taktikanzeige, um zu sehen, ob der Katapult sich bewegt hatte. Die Magnetabtastung des Fusionsrektors zeigte den Mech weiterhin sicher hinter dem Felsblock. Sehr schön.
Trent trat mit dem Waldwolf ins Freie und zog das Fadenkreuz auf den Fuß des Felsens. Mit eiskalter Präzision legte er die beiden Langstrecken-Raketenlafetten auf den Schultern des Kampfkolosses auf einen Feuerleitkreis. Dadurch konnte er beide Waffen mit demselben Auslöser abfeuern. Ein metallisches Klacken hallte durch das Cockpit, als eine neue Ladung Raketen in die Abschußrohre glitt. Er kannte die Geräusche und Erschütterungen, die das Nachladen begleiteten, gut genug, um die Ladeanzeige nicht zu benötigen. Sein Daumen preßte den Feuerknopf hinunter und ließ vierzig Raketen zugleich aus den Rohren zischen. Gegen einen sich bewegenden Mech eingesetzt, verfehlten Raketen gelegentlich ihr Ziel. Aber einen unbewegten Felsen zu verfehlen war praktisch unmöglich. Die Gefechtsköpfe detonierten in einem Inferno aus Feuer und Staub, aber Trent interessierte sich nicht für die Zerstörung, die sich oberhalb der Schlucht abspielte. Er konzentrierte sich ganz auf seine Zielerfassung. Als der gewaltige Felsblock den Halt verlor und hinab in die Schlucht polterte, konnten die Sensoren den plötzlich freistehenden Katapult wieder erfassen. Ohne einen Moment zu zögern, noch bevor der geschockte Katzenkiller reagieren konnte, eröffnete Trent mit mittelschweren und schweren Lasern das Feuer - durch den Dunst von Staub und Trümmern.
Die grellroten Lichtlanzen stießen in der rechten Seite des BattleMechs,
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