Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
Vom Netzwerk:
durchzuführen.«
Judith schüttelte den Kopf. »Sie gehen von einer Fehleinschätzung aus, Sterncaptain. Sie glauben, ich hätte vorher noch niemanden getötet.«
»Ich weiß, daß du eine Kriegerin warst, Judith.«
Sie wehrte heftig ab. »Negativ. Ich war ROM-Agentin, bevor ich zu den ComGuards kam. Ich mußte auch früher schon morden. Ich finde keinen Gefallen daran, aber ich kenne mich damit aus.«
Trent fuhr sich mit den Fingern durch das verbliebene Haar und nickte. »Und was ich mit Jez getan habe, kam so nahe an Mord heran, daß ich keinen anderen Namen dafür wüßte. Aber unser Handeln ist gerechtfertigt. Wir tun, was notwendig ist, um eine Perversion zu beenden - die unseres eigenen Clans.« Tapfere Worte, aber er erinnerte sich noch sehr genau, wie er sich nach Jez' Tod auf Hyner gefühlt hatte, an diese Mischung aus Zorn, Verzweiflung, Schuldgefühl und Verbitterung. Jetzt waren er und Judith auf eine weitere Weise verbunden. »Du spielst Schach, Judith?«
Der plötzliche Themenwechsel verwirrte sie. »Aye. Obwohl ich es seit Jahren nicht mehr gespielt habe.«
Trent öffnete die kleine Schublade über dem Bett und holte die Kiste mit den Figuren heraus. »Vor Tukayyid habe ich es oft gespielt. Sterncommander Russou spielte mit mir, aber ihm fehlte die Finesse, die mich das Spiel genießen läßt.«
»Ist das kein Bruch der Etikette, Sterncaptain? Mit einem Mitglied der niederen Kasten zu spielen?«
»Wenn wir allein sind, Judith, sind wir von diesem Augenblick an gleichberechtigt.« Er klappte das Brett auf und stellte die weißen Magnetfiguren auf seiner Seite auf. Es versprach, eine lange Nacht zu werden ...
2 ?
    Landungsschiff Dhava, Nadirsprungpunkt, Pivotsystem, Caliban-Nebel
Weg zu den Heimatwelten
24. Januar 3056
    Trent legte das Proviantpaket auf den Tisch seiner Kabine. Es trieb in der Schwerelosigkeit ein wenig ab, blieb aber ungefähr über der Tischplatte hängen. Er aß allein, wie meistens. Das geschah jedoch nicht etwa, weil er die anderen Krieger nicht mochte. Im Gegenteil, bei den seltenen Anlässen, zu denen er sich zu ihnen in die Messe begab, fand er ihre Gesellschaft sehr angenehm. Sie waren wie er allesamt Wahrgeborene mit zahlreichen gemeinsamen Interessen, Sichtweisen, Neigungen und Abneigungen.
    Aber trotzdem wußte er in seinem Innern, daß sie zu gleicher Zeit auch ganz anders als er waren. Und das veranlaßte ihn, sich abzugrenzen. Es war dieses Gefühl, daß er abseits stand, hier, unter Kriegern, die ihn respektierten, nicht weniger als auf Hyner, dort aber unter Kriegern, die ihn verachteten. Während er sich für eine Handlungsweise entschieden hatte, um sich zu retten, waren sie bereit, sich den Befehlen zu unterwerfen, die sie erhielten, gehorsam ihre Solahma-Posten anzutreten, ohne großartig nach dem Warum zu fragen. Ihre Willfährigkeit enttäuschte Trent, und die Tatsache, daß er seine Gedanken und Gefühle niemandem mitteilen konnte, machte die Lage noch problematischer. Niemandem außer Judith jedenfalls.
    Ein festes Klopfen an der Kabinentür riß ihn aus seinen düsteren Gedanken. »Herein«, rief er und sah zu seiner Überraschung Sterncommander Allen in der Türöffnung. Hinter ihm bemerkte er das kleine Stück eines grauen Overalls und erkannte, daß Judith den hünenhaften Elementar begleitete. Wie immer, wenn er Sterncommander Allen begegnete, ging Trents Puls ein wenig schneller. Weiß er oder vermutet er, was mit Tech Miles geschah? Verdächtigt er mich oder Judith, etwas damit zu tun zu haben?
    »Ich hoffe, wir stören nicht«, meinte Allen und schwebte mit einer Eleganz durch die Öffnung, die seine massige Figur Lügen zu strafen schien. Judith folgte ihm und schloß die Kabinentür hinter sich. »Aber heute ist ein besonderer Tag. Wir haben Pivot erreicht, und die Tradition verlangt ihr Recht.«
    Trent hob seine eine verbliebene Augenbraue. »Pivot? Ich verstehe nicht.«
Der Riese ließ sich irgendwie in den Sessel gegenüber von Trent hinab und plazierte einen Tuchbeutel auf dem Tisch. Judith trieb etwas weiter in die Kabine, blieb aber im Hintergrund und wahrte so den beiden Kriegern gegenüber ihre Stellung.
»Dieser Ort, der Planet dieses Systems, heißt Pivot Prime«, erklärte Allen. »Wir befinden uns am Rande des Caliban-Nebels. Von hier aus haben der große General Kerensky und die Exodus-Flotte zum erstenmal einen Blick auf das Pentagon werfen können, in dem, wie wir alle wissen, die ursprünglichen Heimatwelten unseres Volkes lagen. Es

Weitere Kostenlose Bücher