BattleTech 38: Exodus
Gesicht, eine Erinnerung an ihr Leben vor der Zeit bei den Clans. »Ich bin nur noch Judith. Ich bin eine Leibeigene der Nebelparder.« Es war offensichtlich, daß die Verwendung ihres früheren Nachnamens sie getroffen hatte.
Der Mann auf der Bahre hustete schmerzhaft. »Dann ist es wahr, was ich gehört habe. Manche behaupteten, du wärst vermißt, aber andere sagten, du wärst übergelaufen. Du hast dich gegen uns gekehrt. Du bist eine Verräterini« erklärte er und hustete so heftig, daß sein Körper sich aufbäumte.
»Neg«, antwortete sie. »Ich bin jetzt Teil des Clans Nebelparder.«
Die Stimme des Verletzten wurde schwächer, verklang hörbar. »Nein, du bist schlimmer als eine Verräterin. Du hast dich nicht nur gegen ComStar gewandt,
sondern gegen die ... die ganze Innere Sphäre.« Trent bedeutete den MedTechs mit einer Kopfbewegung weiterzugehen, aber die Augen des Mannes
bohrten sich weiter in Judith, noch während er hastig
davongetragen wurde.
»Du bist keine Verräterin, Judith«, stellte Sterncommander Allen entschieden fest, als er den verletzten
Ausdruck auf ihrem Gesicht sah.
»Neg«, antwortete sie mit einem Blick auf Trent. »Ich
bin keine Verräterin.«
Trefit nickte und verstand die versteckte Bedeutung
ihrer Worte. Auch er war kein Verräter. Noch nicht.
25
Landungsschiff Dhava, im Anflug auf Diana Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
29. Februar 3056
Auf dem Sichtschirm der Dhava sah Trent den Kugelsternhaufen, der die Clan-Heimatwelten verbarg. Er bemerkte das Flackern einer Reflexion von der Ladestation, die sie vor mehreren Tagen verlassen hatten. Die Admiral Andrews war an der Station angedockt zurückgeblieben. Von Sterncommander Allen wußte er, daß dem Schiff eine einmonatige Generalüberholung bevorstand, bevor es zurück in die Innere Sphäre aufbrach.
Trent war entschlossen, diesen Rückflug ebenfalls zu machen. Als er den Blick nach unten bewegte, sah er die grünblaue Planetenkugel größer werden, auf der die Dhava in wenigen Stunden aufsetzen würde. Diana. Die Heimat Clan Nebelparders. Nach fast einem Jahr Reisezeit, in dem er und Judith heimlich nach jedem Sprung und an jeder Sonne Daten gesammelt hatten, waren sie endlich im Clan-Raum angekommen. Jetzt brauchten sie nur noch mit ihren kostbaren Daten zurück in die Innere Sphäre zu kommen.
Als das Landungsschiff sich drehte, herrschte für eine kurze Periode Schwerelosigkeit, und Trent suchte sich einen Sitzplatz in der kleinen Beobachtungslounge. Judith saß bereits in einem der Sessel und ließ den Anblick der Parder-Heimatwelt auf sich wirken. Die Tür des Raums öffnete sich, und die hünenhafte Gestalt Sterncommander Aliens füllte die Öffnung, als er sich weit genug bückte, um hereinzukommen.
»Willkommen auf Diana«, verkündete er stolz. »Ist das kein eindrucksvoller Anblick?«
Trent nickte. »Es ist mein erster Besuch hier. Ich habe festgestellt, daß der Bordcomputer keine Karten des Planeten enthält.«
Allen nickte. »Die Sicherheitsprotokolle verbieten die Mitnahme von Karten irgendeiner der Clanwelten an Bord unserer Schiffe.«
»Eine weise Vorsichtsmaßnahme«, stellte Judith fest. »Sollte jemand aus der Inneren Sphäre Kenntnis vom Clan-Raum erhalten, könnte man sie zu einem Angriff auf unsere Heimatwelten benutzen.« Sie sagte es in ihrem loyalsten Nebelparder-Ton.
»Pos«, bestätigte Allen. »Und die Risiken sind real. Auf unserer Reise hierher habe ich einige Zeit vermutet, daß sich ein Spion eingeschlichen hatte, oder zumindest ein Mörder.«
Trents Puls raste. »Neg! Ein Spion, mitten unter uns?« »Pos«, erwiderte Allen. »Ein Tech namens Miles wurde im Sprungtriebwerkskern getötet. Es hätte ein Unfall gewesen sein können. Es hätte ein Mord gewesen sein können. Ich habe die Sache untersucht, aber der einzige Kontakt während des betreffenden Tages, den wir sicher feststellen konnten, war der mit dir, Sterncaptain.«
»Mit mir? Unmöglich. Ich kenne keinen Tech namens
Miles. Aber ich erinnere mich, daß du den Zwischenfall unmittelbar vor dem Kampf auf Pivot Prime erwähnt hast.«
»Aye. Genau der. Es ist möglich, daß Miles keines natürlichen Todes gestorben ist, aber du hattest sicher nichts damit zu tun. Darauf würde ich mein Leben verwetten«, erklärte der Sterncommander. »Während unserer langen Reise habe ich dich kennen und respektieren gelernt, Sterncaptain. Du bist ein ehrenhafter Mann.«
»Und, war es ein Mord?« fragte Judith hastig.
Allen zuckte die
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