BattleTech 38: Exodus
Schultern. »Ich habe es als Unfall eingetragen. Falls es ein Mord war, wurde Miles wahrscheinlich von einem Mitglied seiner eigenen Kaste getötet. Wir können unsere Sicherheitsmaßnahmen so genau nehmen, wie wir wollen, die Mitglieder der niederen Kasten schlüpfen gelegentlich durch die Maschen. Sein Tod ist eine Verschwendung, aber andererseits war er nicht mehr als ein Freigeburts-Tech.«
In diesem Augenblick rollte die Dhava um ihre Achse und brachte den Planeten in Sicht. Aliens Blick wanderte zurück auf den Sichtschirm. »Da, ich kann die grünen Wasser des Osissees sehen.« Er deutete auf den größten Kontinent.
»Erzähl mir mehr von Diana, Sterncommander«, forderte Trent ihn auf, erleichtert, nicht mehr wegen Miles' Tod unter Verdacht zu stehen. Und er freute sich, daß Judith sich an ihre Position im Clan erinnert und auf einen Kommentar zu Aliens Freigeburts-Bemerkung verzichtet hatte.
Allen nickte. »Unser Volk lebt auf dem größeren Kontinent. Er heißt Parder Primo. Der zweite, kleinere Kontinent ist Trostlos - und der Name paßt. Er besteht hauptsächlich aus lebensfeindlicher Wüste, und die einzige Siedlung ist eine kleine Trainingsbasis. Wir werden in der Hauptstadt Lutera landen. Irgend jemand hat mir einmal erklärt, daß es ein Hindiwort für Raubtier ist. Ein feiner Name, frapos? Lutera liegt an der Ostküste, an der Einmündung des Schwarzen Shikari ins Dhundhmeer. Es ist eine schöne Stadt, ein Tribut an das Leiden und die Opfer, die unserem Volk ermöglichten, zu überleben und zu gedeihen. Über der Stadt ragt der Mons Szabo auf. Der Gipfel ist von jedem Punkt der Stadt aus zu sehen. Er ist wahrhaft atemberaubend und eine ständige Erinnerung daran, daß der Nebelparder über Diana herrscht.«
Trent nickte. Er hatte von Mons Szabo gehört. In die Seite des steil über Lutera aufragenden Berges war ein springender Parder, das Wappen Clan Nebelparders, gehauen. Das mit Lasern aus der fast zweihundert Meter hohen Felswand geschnittene Bild wurde nachts von riesigen Scheinwerfern erleuchtet und reichte bis knapp unter die Wolkenlinie. Er hatte schon oft gehört, wie beeindruckend der Anblick sein mußte.
»Der Genfundus wird in Lutera aufbewahrt, richtig?« Trent hatte seit Monaten nicht mehr an Jez oder ihr Giftake denken müssen. Tatsächlich hatte er den Gedanken an diese ganze Angelegenheit bewußt verdrängt, aber das war jetzt nicht länger möglich.
»Aye«, bestätigte Allen. »Ich war nie im Innern, aber ich habe das Gebäude häufig bewundert. Es liegt am Fuß des Mons Szabo, eine Pyramide mit einer ewigen Flamme. Vom Kriegerviertel aus ist es nicht zu verfehlen.«
Trent erhob sich und sah zu Judith hinüber. »Wir haben einiges zu tun. Ich muß unsere Krieger auf die Ankunft vorbereiten. Ich soll sie dem Garnisonskommandeur übergeben.« Der Gedanke an Jez brachte Erinnerungen an Feuer und brennendes Fleisch. Er verließ das Observatorium. Es wurde Zeit, sich auf die Landung auf der Heimatwelt der Nebelparder vorzubereiten.
Trent hatte seine Einheit im Mechhangar des Schiffs zusammengerufen. Die verbliebenen Solahma-Krieger standen um ihn versammelt, alle in frisch gestärkter grauer Ausgehuniform. Die BattleMechs, die schweigend in ihren Lagerkokons aufragten, zeugten von der Schlacht, die sie auf Pivot Prime geschlagen hatten. Sie waren verbrannt und vom Kampf gegen die ComStarSöldner schwer gezeichnet.
An der Spitze der Formation stand Krista, über deren Wange eine Narbe als Erinnerung an dieselbe Schlacht prangte. Aber sie hatte überlebt, ebenso wie Lucas, auch wenn dessen Überleben zwei lange Tage, in denen die MedTechs sich um ihn gekümmert hatten, ungewiß gewesen war. Einen vollen Schritt hinter ihnen standen Marcus und die anderen, die keinen Pilotenplatz in einem der Mechs ergattert hatten. Trent war stolz auf seine kleine Truppe, und er sah, daß seine Ausbildung und ihre Leistung auf Pivot Prime ihnen etwas vom alten Stolz und Selbstvertrauen wiedergegeben hatten.
»Ach-tung!« brüllte er. Seine Krieger nahmen Haltung an.
Trent setzte sich an die Spitze der Formation und führte sie mit der Drillpräzision, die er in seiner Geschko gelernt hatte, zum Außenschott und auf den Boden Dianas.
Die Luft außerhalb des Schiffes war drückend, voller Feuchtigkeit und unbekannter Gerüche. Auf dem Asphalt waren die Techs damit beschäftigt, die Ladung der Dhava zu löschen. Sie schienen Trent und die Handvoll Krieger, die ihm die Rampe hinab folgten, nicht zu
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