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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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die Stelle eines anderen gesetzter Doppelgänger könnte den Platz des Originals einnehmen und an seiner Stelle in eine Machtposition aufsteigen. Das war niemals meine Absicht. Es wäre gar nicht durchführbar - es würde nicht funktionieren - und Sie müssen mir einfach glauben, daß ich klug genug bin, das zu wissen.«
Der Generalhauptmann war ein Könner. Er verbarg seine inneren Regungen beinahe perfekt. »Ich hätte Sie nie für so dumm gehalten, Prinz Victor.« Ein momentanes Zögern in seiner Stimme und ein etwas beschleunigtes Blinzeln waren die einzigen Hinweise, die Victor auf den Erfolg seines Schachzugs erhielt.
»Ich weiß Ihre Freundlichkeit zu schätzen, Generalhauptmann.« Victor hielt seine Stimme neutral, obwohl er vor Freude aufjauchzen wollte. Das einzig Gute, das aus dem Debakel mit Thomas' Sohn Joshua erwachsen war, war eine Serie genetischer Tests, die eindeutig bewiesen, daß Joshua Thomas' Sohn war, dieser aber in keinster Weise mit Isis Marik verwandt war. Isis war als das außereheliche Kind einer der Gespielinnen Thomas Mariks geboren worden, während allgemein angenommen wurde, er sei bei einem Attentat ums Leben gekommen. Als er nach achtzehn Monaten plötzlich wieder aufgetaucht war, hatte Thomas die gesamte Innere Sphäre überrascht. Trotz schrecklicher Brandnarben war er ansonsten bereit gewesen, das Erbe der Generalhauptmannschaft der Liga Freier Welten anzutreten.
Soweit Victor es beurteilen konnte, kannten nur er selbst, eine Handvoll seiner Berater, der Doppelgänger und eine unbekannte Anzahl von ComStarMitgliedern die Wahrheit über den derzeitigen Thomas Marik. Victor ging davon aus, daß der Mann von ComStars voriger Prima, Myndo Waterly, an die Stelle des echten Thomas gesetzt worden war, um eine Revolution vorzubereiten, an deren Ende die gesamte Innere Sphäre unter ihrer Herrschaft gestanden hätte. Diese Pläne hatte sie mit ins Grab genommen, aber Thomas' Herrschaft über die Liga Freier Welten ließ deren Wiedererstehen zu einer realen Möglichkeit werden. Die Tatsache, daß Blakes Wort
- eine reaktionäre ComStar-Splittergruppe, die noch immer an dem Mystizismus festhielt, der über die Jahrhunderte zu einem Kernstück der ComStarPhilosophie geworden war - Terra übernommen hatte, machte es vorstellbar, daß Thomas' derzeitige passive Haltung sich eines Tages ändern könnte.
Victor wurde klar, daß er sich in einem Teil seiner Einschätzungen irren konnte. Was, wenn er gar nicht weiß, daß er nicht der echte Thomas ist? In Wirklichkeit spielte das keine große Rolle. Victors Andeutung seines Wissens wäre verschwendet gewesen, aber falls Thomas einen derartigen Hinweis benötigte, daß Victor ein gefährlicher Feind sein konnte, war die Lage schlimmer als selbst Victor es glaubte. Ich werde Jerry Cranston die Implikationen für die Möglichkeit ausarbeiten lassen müssen, daß Thomas ein schlafender Agent ist. Wenn Blakes Wort nur auf den richtigen Zeitpunkt wartet, ihn zu aktivieren, könnte das eine radikale Änderung in unserer Politik erfordern, auf die wir vorbereitet sein müssen.
Er widmete sich wieder seinem Gast und öffnete die Hände. »Ich hoffe, Sie verstehen jetzt etwas besser, warum ich tat, was ich getan habe. Ich wurde zum Krieger ausgebildet und war gezwungen, mehr über die Politik zu lernen, als ich jemals die Absicht hatte. Aber mir ist klar, daß es keine andere Möglichkeit gibt, wenn ich meinem Volk ein guter Herrscher sein will. Obwohl ich ein Krieger bin, sollen Sie wissen, daß ich nicht automatisch auf den Krieg zurückfalle. Ich ziehe es vor, durch Zusammenarbeit statt durch Kampf zu gewinnen.«
»Das ist recht aufgeklärt von Ihnen.«
»Ich möchte auch sicherstellen, daß wir alle dieselbe Datei lesen, was die momentane Lage betrifft.« Victor sah auf und studierte Thomas' Gesicht, ohne einen Muskel zu verziehen. »Ich weiß, daß Sie sich letztens mit meiner Schwester getroffen haben.«
»Sie sprechen von Katrina, ja?«
»Ja. «
»Ah. Ich habe sie tatsächlich getroffen.« Thomas lächelte. »Ich habe auch Yvonne getroffen und mich mit ihr über einige der Verfassungsfragen unterhalten, die eine Neugründung des Sternenbunds aufwirft. Es war ein kluger Entschluß von Ihnen, sich bei diesen Sitzungen von ihr vertreten zu lassen. Sie ist hochintelligent und hält uns mit einer gewissen Dringlichkeit bei der Sache.«
»Ja, sie ist schon beeindruckend.« Victor lächelte breiter, als er beabsichtigt hatte, dann aber entschied er, daß es

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