BattleTech 39: Heimatwelten
Welt wünschen.«
Victor seufzte. »Weiß du, Kai, du hast es richtig gemacht. Du hast die richtige Frau gefunden und dich von nichts aufhalten lassen, bis du sie erobert hattest.«
Kai warf Victor einen befremdlichen Blick zu. »Äh, das ist Geschichtsklitterung, Victor. Am Anfang hat sie mich gehaßt. Erst während der Monate auf Alyina, während wir vor den Jadefalken flohen, hat sie mein wahres Ich kennengelernt. Und selbst dann hat sie mich noch abgelehnt. Wir haben erst wieder zusammengefunden, als mein Onkel sie umzubringen versuchte.«
»Ja, wie auch immer, die Details sind unwichtig.« Victor bedeckte das Gesicht mit den Händen und rieb sich die Augen. »Worauf es ankommt, ist, daß du dich trotz all dem auf das wirklich Wichtige konzentriert hast. Du liebst sie, sie liebt dich, und jetzt seid ihr zusammen.«
»Aber ich bin kein Regierungsoberhaupt.«
»Du bist Thronerbe des St. Ives-Pakts.«
»Das ist nicht dasselbe, Victor.« Kai schüttelte den Kopf. »Außerdem bin ich bereit, zu Gunsten meiner Schwester Kuan Yin zurückzutreten. Sie hat das Temperament und besitzt die nötige Klugheit für den Posten. Du hast nicht die Möglichkeiten, die ich hatte.«
»Weshalb nicht?«
Die Frage ließ die beiden anderen Männer schockiert zusammenzucken. Kai erholte sich zuerst von seiner Überraschung. »Ist das dein Ernst?«
»Ich bin der Prinz des Vereinigten Commonwealth
- wer sollte mich daran hindern?« Victor zuckte die Schultern. »Ich werde nicht daran sterben, kein Prinz mehr zu sein.«
Focht starrte ihn an. »Sie selbst werden sich daran hindern, Victor. Sie sind der Sohn des Fuchses und der Mann, der die Clans bezwingen wird. Sie haben es in der Hand, nicht nur die Zukunft der Inneren Sphäre zu garantieren, sondern sie auch zu formen. Sie sind der Prinz, aber Sie sind auch geboren, der Prinz zu sein. Sie tragen eine gewaltige Verantwortung und Verpflichtung der Freien Inneren Sphäre gegenüber. Diese Verpflichtung aufzugeben, wenn niemand sonst sie erfüllen kann, wäre ein Verbrechen von derselben Größenordnung wie die Vernichtung des ursprünglichen Sternenbunds durch Stefan Amaris.«
Die Heftigkeit von Fochts Ausbruch schockierte Victor.
Kai starrte den Präzentor Martialum an. »Finden Sie nicht, Sie übertreiben es ein wenig?«
»Keineswegs.« Focht blickte von einem der beiden jungen Männer zum anderen. »Für euch waren immer die Clans das größte Übel. Ja, ihr könnt euch an den Krieg von 3039 erinnern, aber damals wart ihr noch Kinder und konntet den Schrecken nicht verstehen, wenn zwei Nationen gegeneinander ins Feld ziehen. Ich kann mich erinnern, und ich weiß, ohne jemanden von Ihrer Stärke an der Spitze des Vereinigten Commonwealth, Victor, wird die Innere Sphäre erneut auseinanderbrechen. Glauben Sie ernsthaft, Ihre Schwester Katherine wollte nicht Erste Lady des Sternenbunds werden? Denken Sie, Sun-Tzu wäre glücklich, solange auch noch über einer ehemals capellanischen Welt die VerCom-Fahne weht? Kai, bilden Sie sich ein, Sun-Tzu wollte den St. Ives-Pakt nicht zurück in die Konföderation Capella eingliedern? Und Thomas Marik - wird sein Reich von inneren oder äußeren Einflüssen zerrissen werden, oder wird er gezwungen sein, Sun-Tzu oder Ihre Schwester anzugreifen? Ich bin ein alter Mann, der ein knappes Jahrhundert voller Kriege miterleben mußte, weil den Fürsten die moralische Stärke und innere Festigkeit fehlte, sich Versuchung und Habgier zu widersetzen. Unsere Geschichte, die Geschichte der Menschheit, ist voll von solchen Schwächlingen. In den seltenen Glücksfällen gelangen sie nicht in eine Machtposition. Und es sind die starken, zukunftsorientierten Führungspersönlichkeiten, die sie von den Hebeln der Macht fernhalten, Menschen wie Sie beide es sind - und noch werden sein müssen. Victor, ich wünsche Ihnen Ihr persönliches Glück, aber Sie können es sich nicht damit erkaufen, daß Sie Ihre Pflicht vernachlässigen. Das würde Sie und Omi vernichten.«
Victor sah einen Augenblick lang zu Boden, dann kam sein Kopf wieder hoch. »Aber es gibt keine Möglichkeit für mich als Prinz des Vereinigten Commonwealth, Lady Omi zur Frau zu nehmen. Die Bevölkerung unserer beiden Reiche würde revoltieren.«
»Das ist möglicherweise wahr, Victor. Vielleicht kann der Prinz des Vereinigten Commonwealth Lady Omi nicht heiraten.« Fochts Auge wurde schmal. »Andererseits, wer würde dem Retter der Inneren Sphäre abschlagen können, was sein Herz begehrt. Indem Sie der
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