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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Sergeant, Willis Rexer, erreichte das Schlachtfeld in seinem Wachmann, als der Junge gerade zu Boden kam. Der Sturz mußte den Neuling benommen gemacht haben, denn er unternahm keinen Versuch, dem kollabierenden Rettungsfallschirm auszuweichen oder sich aus dem ringsum tobenden Gefecht zu entfernen. Das Knattern von MG-Feuer lenkte die Aufmerksamkeit des Sergeants von seinem gestürzten Soldaten ab.
    Auf Rexers Sichtschirm ragte der Derwisch auf. Zwei Kurzstreckenraketen flogen an den hochgezogenen Schultern seines Kampfkolosses vorbei und explodierten zwischen den ulmenartigen Bäumen des Waldes. Der Sergeant reagierte mit einem Laserstrahlentrio. Als der Rest der Lanze ihn erreichte, rückte Rexer gegen seinen Gegner vor und verwandelte die 55-Tonnen-Maschine in kurzer Zeit in einen dampfenden Schrotthaufen.
* * *
    »Innenhof von Kralle Eins.« Das Funksystem der Unsichtbare Wahrheit knisterte, als es die komprimierte Sendung des Eridani-Offiziers mit dem Befehl über den Angriff auf die Piratenbasis entzerrte und wiedergab. »Lage: Ziel gesichert. Kralle erlitt vier Verletzte, einen Verlust. Drei Mechs beschädigt, aber reparabel, einer fragwürdig. Sieben feindliche Mechs zerstört. Fünfzehn Kriegsgefangene.« Captain Izzat stockte kurz. »Fünfundvierzig Flüchtlinge gesichert und in unserer Hand. Sir, hier unten sieht es schlimm aus. Diese Piratenhunde haben die Flüchtlinge aus den Clan-Besatzungszonen als Sklaven gehalten. Die meisten sind krank, halbverhungert … Wir tun für sie, was in unserer Macht steht, aber ich weiß nicht, ob es reichen wird.«
    In Wahrheit waren nicht alle Gefangenen der Piraten verletzt oder durch Mißhandlung dem Tode nahe. Aber Captain Izzat war als ein Soldat vor Ort gewohnt, Gefangene anständig behandelt zu sehen. Der Zustand der Gefangenen widerte ihn dermaßen an, daß er ohne es zu wollen übertrieb. In Wirklichkeit standen nur wenige Gefangene durch Verletzungen oder Mißhandlung an der Schwelle des Todes, und nur ein oder zwei von ihnen würden wahrscheinlich trotz medizinischer Behandlung sterben. Izzat machte nur seiner Verzweiflung darüber Luft, daß ein Teil von ihnen die Möglichkeiten einer vollausgerüsteten Krankenstation benötigte, während er nur zwei Sanitäter hatte.
    Morgan sah zu Redburn und Winston hinüber, die auf die Brücke der Unsichtbare Wahrheit gekommen waren, um den Fortgang der Kämpfe zu verfolgen. Redburns Miene war neutral, aber um Winstons dunkle Augen spannte sich die Haut.
    »Sehr gut, Kralle Eins«, meinte er. »Kümmern Sie sich um die Flüchtlinge. Gefangene sichern und für den Abtransport zum Flaggschiff vorbereiten.« Morgan konnte fühlen, wie sich bei seinem nächsten Befehl Winstons Blicke in seinen Hinterkopf bohrten. »Captain Izzat, achten Sie darauf, alles, was Sie in diesem Lager gesehen und getan haben, als Beweismaterial für ein Standgericht gegen die Piraten festzuhalten.«
    Es dauerte fast zwanzig Minuten, bis die Nachricht und ihre Antwort den Weg zwischen Schiff und Planet zurückgelegt hatten. In dieser Zeit vermieden sowohl Morgan als auch Ariana Winston sorgfältig das Thema der Piraten und beschränkten ihre Unterhaltung auf die Versorgung und Behandlung der Flüchtlinge.
»Kavalier. Können Sie das bitte wiederholen?«
    Morgan wiederholte seinen Befehl, und noch einmal zwanzig Minuten später erreichte ihn die Bestätigung des Eridani-Offiziers. Er reichte das Kommset zurück an den KommTech, atmete tief durch und drehte sich zu Winston um.
    »Sieht aus, als hätten Sie den Grund für Ihre Kriegsgerichtsurteile, Marshal«, stellte sie mit rauher Stimme fest.
Bevor Morgan antworten konnte, salutierte sie wütend, drehte sich stampfend um und stürmte von der Brücke.
* * *
    Mehrere Stunden später legte die Husar am Dockkragen Nummer Zwei der Unsichtbare Wahrheit an. Als das Irisschott zum Zugangstunnel sich öffnete, trieben mürrische Eridani-Infanteristen fünfzehn entmutigte Piraten vor sich her in den riesigen Laderaum. Sobald ein Trupp ComGuard-Wachen die Gefangenen übernommen hatte, kehrten die Söldner in ihr Landungsschiff zurück und flogen ab. Während der gesamten Operation sagte keiner der Eridani mehr als absolut notwendig. Offensichtlich hatte die Nachricht vom vorgesehenen Schicksal der gefangenen Piraten in der Flotte die Runde gemacht. Der Gedanke, Kriegsgefangene hinzurichten, machte die Eridani mit ihrer fest etablierten Tradition, gefangene Gegner fair und gut zu behandeln,

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