Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
Banditen waren weniger gewissenhaft, wenn es um die Aufrechterhaltung ging. Am Rand der Basis hatte sich ein dichtes Unterholz aus Sträuchern und Schlingpflanzen entwickelt, das den gepanzerten Infanteristen erstklassige Deckung bot. Emrys selbst hockte, soweit es sein Gefechtspanzer erlaubte, hinter einem dicken Stachelbusch. Dank der Mimikry-Eigenschaften des Anzugs und seines sorgfältig ausgewählten Verstecks war er über eine Entfernung von mehr als vier Metern praktisch unsichtbar.
    Er wußte auch, daß wenige Kilometer östlich BattleMechs des 5. Einsatzbataillons der Leichten Eridani-Reiterei auf seinen Bericht warteten. Das Auskundschaften gegnerischer Stellungen war eine der Aufgaben, die den Krötenzügen der Leichten Reiterei zufielen. Die Gefechtspanzer der Söldner schienen denen der gegnerischen Clan-Elementare nicht wirklich ebenbürtig. Die Panzerung war dünner, und den Anzügen fehlte der schwere Mechabwehrraketenwerfer ebenso wie die automatischen Medosysteme der Clanner-Anzüge. Aber der Grad des Schutzes, die Angriffsfähigkeiten und die Beweglichkeit, die ein Standard-Krötenpanzer bot, lagen trotzdem weit über den Möglichkeiten regulärer Infanterie.
    Der Operationsplan war einfach, zumindest in der Theorie. Die Kröten sollten den Piratenstützpunkt auskundschaften und Captain Martin Izzat Bericht erstatten, dem Kommandeur der 7. Mechkompanie des 25. Bataillons. Nach kompletter Abtastung der Anlage würden die Mechs anrücken, um die Basis mit Unterstützung der Krötentruppen einzunehmen. Emrys fürchtete jedoch, daß noch ein Offizier im Feld anwesend sein würde, ein Knabe namens Murphy, dessen Gesetz militärische Operationen aller Zeiten behindert hatte.
    Mit Informationen der wenigen Gefangenen, die zur Zusammenarbeit bereit waren, hatte der Nachrichtendienst der Einsatzgruppe ein grobes Modell der Piratenbasis erstellt. Aber als Emrys und sein Zug endlich die von den Gefangenen angegebenen Koordinaten erreicht hatten, war ihm schnell klargeworden, daß die Bezeichnung Basis für diese baufälligen Hütten und Wellblechbauten geschmeichelt schien. Die Piratenenklave erinnerte mehr an die Flüchtlingslager, bei deren Bau die Leichte Reiterei nach der blutigen, vernichtenden Schlacht um Coventry geholfen hatte.
    »Nestling Eins, können Sie mir eine Bildleitung liefern?«
Als Antwort auf die Anfrage des Mechoffiziers aktivierte Lieutenant Emrys den in dem Langstrekkenkommunikator des Anzugs integrierten Videosender. Das System schickte ein codiertes Signal zurück an die wartenden Mechs, deren Bordcomputer es in ein grobkörniges Bild auf einem der zahlreichen Monitore in der Mechkanzel übersetzte.
Wie kann ein Mensch so kämpfen? fragte Emrys sich. Eingepfercht zwischen Computerschirmen und blinkenden Lichtern? Ich bin schon froh, daß ich gelernt habe, wie man diesen Anzug bedient, aber einen BattleMech …
Das Bild, das er übertrug, zeigte eine Ansammlung heruntergekommener Hütten, die sich um einen weiten offenen Platz drängten. In der Mitte dieses ›Marktplatzes‹ stand ein halbes Dutzend rostiger BattleMechs. Die schwerste der Kampfmaschinen war ein 6 5-Tonnen-JägerMech, der noch die grauen und schwarzen Recken eines StadtkampfTarnmusters trug.
Emrys schwenkte die Kamera und ließ sie auf einer kleinen Gruppe Frauen zur Ruhe kommen, die aus einer der Hütten kam. Die zerlumpte Kleidung der Frauen mochte vor langer Zeit einmal bunt gewesen sein, aber inzwischen hatte sie die rötlichbraune Farbe des örtlichen Lehms. Die Frauen zerrten einen großen, in Plastik eingewickelten Ballen, wobei ihre Arbeit durch Fußeisen um ihre Knöchel noch erschwert wurde.
Seine Neugierde über den Inhalt des Pakets verwandelte sich in Zorn, als Emrys klar wurde, daß die Piraten diese Frauen versklavt hatten. Aber der Zorn verschwand, als er sah, in welche Richtung sie ihre Last schleppten.
»Nestling Eins, ziehen Sie sich zurück.« Captain Izzats Stimme knatterte in Emrys’ Ohr. »Sie kommen geradewegs auf Sie zu.«
»Unmöglich, Kralle.« Emrys senkte die Stimme zu einem Flüstern, obwohl die Frauen ihn durch die schwere Rüstung unmöglich hören konnten. »Wenn wir uns bewegen, entdecken sie uns bestimmt. Besser, wir lassen es darauf ankommen und hoffen auf unsere Tarnung.«
»In Ordnung, Nestling, Sie können es besser beurteilen. Handeln Sie nach eigenem Ermessen, aber versuchen Sie, zivile Schlachtopfer zu vermeiden, okay?«
»Verstanden.«
Emrys gab den Befehl an seinen Zug

Weitere Kostenlose Bücher