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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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grober Hand ab und ging ins Flaggbüro, die Schlafkabine hinter sich schließend.
    »Herein.« Das Krächzen seiner Stimme erinnerte ihn an eine Krähe, die auf New Syrtis auf dem Baum vor seinem Schlafzimmer im Palast seines Vaters genistet hatte.
    Das Schott glitt zischend auf, und ein kleiner Mann in einem fleckigen, mattolivgrünen Overall war auf dem Gang zu erkennen. Zwei dünne Nylonkordeln lagen um sein rechtes Handgelenk.
    »Leibeigener Lennox meldet sich wie befohlen, Stern … äh, Marshal.«
Einen Augenblick lang starrte Morgan seinen Besucher verständnislos an, dann erinnerte er sich. »Ah ja, ah, Lennox, bitte, kommen Sie herein. Setzen Sie sich.« Mit einer Hand deutete er auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, während er mit der anderen versuchte, den Kragen seines Uniformhemds zuzuknöpfen. »Stimmt, ich wollte Sie sehen. Kommodore Beresick hat mir erzählt, was Sie gestern getan haben. Eine beachtliche Geschichte.«
»Ich habe nur meine Pflicht getan, Marshal.«
»Mag sein«, meinte Morgan freundlich. »Mag sein. Aber ich halte es für mehr. Sie haben einem Mann das Leben gerettet und dabei ihr eigenes aufs Spiel gesetzt. Ich weiß nicht, wie man es bei den Clans damit hält, aber in meiner Welt verdient das eine Anerkennung.«
»Es ist keine Anerkennung notwendig, Marshal«, antwortete Lennox. »Der Mann ist ein erfahrener Tech. Es wäre Verschwendung gewesen, seinen Tod zuzulassen.« Die Augen des Leibeigenen zuckten. »Soweit ich hörte, wird er zum Krüppel werden, frapos? Er wird die Beine verlieren?«
»Sieht so aus.« Morgan sah das Mitgefühl in Lennox’ Augen. »Keine Sorge. Die MedTechs werden seinen Zustand stabilisieren und ihn versorgen, so gut sie können, und wenn wir wieder zuhause sind, wird er die besten Prothesen bekommen, die zu haben sind. In der Zwischenzeit möchte ich etwas tun.« In Morgans Hand glänzte ein kleines, stahlblaues Messer. »Strecken Sie die rechte Hand aus.«
Gehorsam hielt Lennox ihm das geschnürte Handgelenk entgegen. Das kurze, tantoähnliche Messer schnitt sauber durch das dünne Nylon.
»Ich kenne die entsprechenden Worte nicht, falls es in Ihrem Clan welche gibt«, sagte er, und steckte das Messer zurück in seine versteckte Scheide in der Innenseite seines Ärmels. »Sie sind nicht länger Leibeigener. Sie sind ein freier Mann. Und ich versetze Sie zu meinem persönlichen technischen Stab.«
Erst reagierte Lennox nicht. Er starrte auf die durch das Zimmer schwebenden Reste seiner Leibeigenenkordel. Dann rieb er sich das Handgelenk und schaute über den Schreibtisch auf seinen übermüdet lächelnden Kommandeur. »Marshal, ich weiß nicht, wie ich Ihnen dafür danken soll.«
»Enttäuschen Sie mich nur nicht, mein Junge. Enttäuschen Sie mich nicht.«
Es dauerte mehr als neun Tage, auch das letzte Sprungtriebwerk aufzuladen. Erschöpft von den Anstrengungen der vergangenen vierzehn Tage stützte Kommodore Beresick sich auf das hüfthohe Messinggeländer um den Holotank der Unsichtbare Wahrheit.
»Kommodore«, sprach der Decksoffizier ihn mit sanfter Stimme an. »Das Segel ist zu sechzig Prozent eingeholt, der Rest der Flotte ist in etwa einer Stunde sprungbereit. Warum legen Sie sich nicht eine Weile hin, Sir? Sie sehen aus, als könnten Sie die Ruhe brauchen.«
Beresick drehte sich zu dem früheren Demipräzentor um, der jetzt den von zwei grünen Balken flankierten weißen Punkt eines Fregattenkapitäns trug. Das olivfarbene Gesicht des schwarzhaarigen Offiziers zeigte ehrliche Besorgnis.
»In Ordnung, Mister Karabin, die Brücke gehört Ihnen. Rufen Sie mich, wenn etwas von Bedeutung vorfällt. Ansonsten möchte ich in den nächsten acht Stunden nicht gestört werden.«
»Ja, Sir.« Karabin hatte Mühe, seine Erleichterung zu verbergen. »Gute Nacht, Sir.«
»Guten Tag, Kapitän.« Beresick deutete auf die Brückenuhr. Sie zeigte die Uhrzeit in leuchtendgrünen Ziffern: 15:38.
»Stimmt. Guten Tag, Sir.«
Der Kommodore lächelte und ging schlafen. Neunzig Minuten später meldete das letzte Schiff, das sein Solarsegel eingeholt hatte, das EridaniSprungschiff der Starlord Klasse Buford, Sprungbereitschaft.
Fregattenkapitän Miklos Karabin stand in der Mitte des Holotanks.
»Mister Ritt«, rief er dem diensthabenden Sprungingenieur zu. »Bringen Sie uns hier weg.«
»Aye-aye, Sir. Sprungtriebwerke aktiviert. Leite Sprungsequenz ein.«
Das erste von zwei Warnsignalen hallte hohl durch die Unsichtbare Wahrheit. Sekunden später signalisierte ein

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