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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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beisammen zu halten. Auf der erbeuteten Glitzerkralle galt das Gegenteil. Hier wurden die Gefangenen in alphabetischer Reihenfolge auf die Truppentransporter verladen, ohne Ansehen von Rang, Position oder Familienbindungen. Die lyranischen Raumgardisten wollten die Arbeit so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    Ungeachtet der Art, wie die Aufgabe erledigt wurde, fand der letzte Clansmann, ein Jagdpilot namens Woart, drei Stunden nach Beginn der Operation einen Platz auf dem Boden des unteren Frachtraums des Eridani-Landungsschiffs der Overlord -Klasse Lancer. Einige der größten Landungsschiffe der Einsatzgruppe kamen zum Einsatz, um alle Clanner transportieren zu können, die einen Leibeigenenschwur verweigerten. Es wäre möglich gewesen, die Operation auch mit weniger Schiffen durchzuführen, aber in diesem Fall hätte jedes von ihnen mehrmals fliegen müssen, und der Befehlsstab hatte darauf bestanden, daß die Operation so schnell wie möglich zu Ende gebracht wurde. Durch den Einsatz größerer Transporter wie des Lancer ließ sich die Mission in einem Flug erledigen. Alle wollten diese unangenehme Angelegenheit möglichst rasch beenden.
    Zum Pech für die in den leeren Frachträumen und Mechhangars der Landungsschiffe eingepferchten Clanner bedeutete auch ›so schnell wie möglich‹ noch eine Rundreise von vierzehn Tagen. Die Wachen und das Hilfspersonal, die den Gefangenen als Eskorte zugeteilt waren, taten ihr Bestes, die Reise erträglicher zu machen. So groß die Laderäume waren, so wenig waren sie auf die Unterbringung von Passagieren eingestellt. Die Schiffsbesatzungen versuchten, Pritschen, Matratzen und Decken zur Verfügung zu stellen, aber das Material reichte kaum aus. Nahrungsmittel bestanden hauptsächlich aus Notrationen, was barmherzigere Mitglieder der Einsatzgruppe veranlaßte, ihre Verpflegung mit den Gefangenen zu teilen. Betrachteten sie die momentanen Bedingungen, so freuten sich die meisten der Gefangenen darauf, auf einem unbewohnten Planeten ausgesetzt zu werden, allein schon, um der kalten, hallenden Hölle der Laderäume zu entkommen.
    Ihr Ziel war die vierte Welt eines Acht-PlanetenSystems. Kommodore Beresick hatte sie ›Leeküste‹ getauft, nach einem Begriff aus den Zeiten der terranischen Segelschiffahrt, der einen Hafen bezeichnete, aus dem es kein Entkommen mehr gab. Der Name implizierte einen unfreundlichen Ort der Hoffnungslosigkeit und des Leidens.
    Tatsächlich empfand die Besatzung der Lancer, als sie in der Abendsonne blinzelnd den ersten Ausblick auf die grünen Wälder und sanft wogenden Hügel des Planeten genoß, Neid auf die Clanner. Die Gefangenen wurden hier zurückgelassen, um auf einer herrlichen, lebensfreundlichen Welt eine neue Kolonie zu gründen, während die Leichte Reiterei sich noch weiter von ihrer Heimat entfernen und den ersten Angriff auf die Heimatwelten des Feindes durchführen mußte. Als dieser ernüchternde Gedanke sich ausbreitete, verblaßten das Lächeln und das freundliche Plaudern. Die Besatzungsmitglieder aus der Freien Inneren Sphäre schienen wütend auf die Gefangenen zu werden und es den Clannern übelzunehmen, daß diese auf einer Gartenwelt zurückblieben, während sie weiterziehen und ihr Leben riskieren mußten.
    Einige Stunden nach dem Aufsetzen der Landungsschiffe waren die Clanner und die wenigen Vorräte, auf die man in der Einsatzgruppe verzichten konnte, ausgeladen. Die Besatzung der Lancer machte den Overlord startklar. Ohne ein Wort der Ermunterung oder ein kurzes ›Viel Glück‹ schaltete der Skipper des Schiffs die Triebwerke ein und hob das riesige stählerne Ei auf einer silbern schimmernden Flammensäule in den Himmel. Nachdem das gewaltige Landungsschiff sich von der Oberfläche gelöst hatte, folgte der Rest der Transportschiffe.
    Als sie die Planetenoberfläche sich entfernen und schließlich unter einer dünnen Wolkendecke verschwinden sah, hörte Captain Sally Guter, die Kapitänin der Lancer, wie eines ihrer Besatzungsmitglieder die Geisterbären und den Planeten in deutlich hörbarem Flüsterton verfluchte. »Zur Hölle mit ihnen. Krepieren sollen sie.«
    »Ruhe im Glied«, schnappte Guter, ohne zu wissen, wer gesprochen hatte. Aber sie mußte gegen den Drang ankämpfen, dem unbekannten Crewmann beizupflichten.
* * *
    Die Transporter hatten Leeküstes Schwerkraftsenke kaum verlassen, als an Bord der Unsichtbare Wahrheit zischend das Schott zum geräumigen Besprechungsraum vor General Winston und

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