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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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»Hoffentlich ist meine Lebensversicherung bezahlt.«
»Ich würde das an Ihrer Stelle möglichst bald überprüfen«, erklärte eine fremde Stimme aus Richtung der Luke.
Ryan drehte sich um und sah einen großen, muskulösen Mann mit kurzgeschorenem Haar in der Uniform eines Davion-Raumgardisten, der seine Füße durch die Öffnung schwang. Als er sich hochzog, sah Ryan die leeren blauen Schulterklappen eines Infanterieoffiziers. Was seine Aufmerksamkeit allerdings besonders weckte, war die schwarze Fuchskopfsilhouette am Kragen der Uniformjacke. Der Aufnäher auf der rechten Brustpartie trug den Namen ›Fuentes‹. Eine Welle von Mißtrauen und Feindseligkeit zuckte durch Ryans Gedanken, als ihm die Bedeutung des Kragensymbols klar wurde.
»Wir sind uns noch nicht begegnet, Sho-sa.« Fuentes senkte den Kopf in einer Geste, die sich als Verbeugung auslegen ließ. »Ich bin First Lieutenant Miguel Fuentes. Ich hatte den Befehl über die Raumgardisten, gegen die Sie heute gekämpft haben. Ich wollte nur vorbeikommen, um Ihnen und Ihren Leuten zu dem Sieg zu gratulieren. Tut mir leid, daß Sie ihn nicht ›miterleben‹ konnten, Sir.«
»Das waren Ihre Männer, Lieutenant?« Ryan kämpfte gegen seinen verletzten Stolz und entschied sich bewußt, die Stichelei über seinen ›Tod‹ zu ignorieren.
»Ja, Sir, das waren sie. Und sie waren gehörig wütend, von einem Haufen Dracs geschlagen worden zu sein, wenn Sie die Ausdrucksweise gestatten.«
Ryan unterdrückte sein Mißtrauen dem DavionMann gegenüber lange genug für ein kurzes Lachen. »Ah ja. Sie sind nicht wirklich DavionRaumgardisten, oder?«
»Nein, Sir, das sind wir nicht.« Fuentes klopfte auf sein Kragenabzeichen. »Ihre Leute haben Fox Team 4 vermöbelt.«
Diejenigen von Ryans Leuten, die Fuentes’ leises Geständnis hörten, starrten ihn mit offenem Mund an. Die Männer, gegen die sie angetreten und die sie an. Die Männer, gegen die sie angetreten und die sie Kommandotruppen des Vereinigten Commonwealth. Die ›Tollwütigen Füchse‹ standen in einem Ruf, der dem der Draconis Elite-Sturmtruppen Konkurrenz machte.
»Hören Sie, Sho-sa.« Fuentes kam auf Ryan zu und hatte offensichtlich mehr auf dem Herzen als nur einen Glückwunsch. »Wir sollten uns unterhalten. Ihre Op hat wieviel … fünfundfünzig Prozent Verluste geliefert? Das scheint so der Standard zu sein. Vor zwei Jahren mußte mein Team während der Unruhen in den Chaos-Marken ein ziviles Landungsschiff zurückerobern, das von LiaoTodeskommandos besetzt worden war. Wir haben die TK erledigt, aber dabei reichlich einstecken müssen. Zusammen verfügen wir über einige der besten Soldaten und Offiziere in der Freien Inneren Sphäre. Hauptmann Montjar, mein Kompaniechef, hält es für eine gute Idee, wenn wir uns alle zusammensetzen und gemeinsam eine Alternative zu Raumspaziergängen oder Gefechtstaxiangriffen überlegen.«
Einen Augenblick lang zögerte Ryan und kämpfte gegen tiefsitzende Impulse an. Noch vor wenigen Monaten hätte er First Lieutenant Fuentes umgebracht, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Der Mann gehörte zu MI6, und MI6 war der Feind.
Falsch, erinnerte er sich heftig. Die Clans sind der Feind.
»Na schön, Lieutenant.« Reflexartig wollte Ryan sich verbeugen, fing sich aber und reichte Fuentes statt dessen die Hand. »Es wird mir ein Vergnügen sein, statt gegen Sie zu kämpfen mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«

10
    Port Defiance, Defiance
Gefechtsregion Point Barrow, Mark Crucis, Vereinigtes Commonwealth
2. Februar 3059, 06:15 Uhr TNZ
    »Aach-tung!« brüllte Mastersergeant Carole Cole, als sich die Stahltür des Besprechungszimmers zischend öffnete.
    Die Offiziere der Ritter der Inneren Sphäre sprangen auf, ein Zeichen des Respekts für ihren Kommandeur. »Setzen Sie sich.« Kolonel Paul Masters winkte seinen Offizieren, wieder Platz zu nehmen. Vor den meisten Rittern standen große Tassen mit Kaffee oder Tee. Er beneidete seine Leute um diesen kleinen Luxus. Es war ein paar Tage her, seit er die Leichte Eridani-Reiterei herausgefordert hatte, und seitdem hatte er jede freie Minute damit verbracht, Nachbesprechungsbänder, Gefechts-ROMs und persönliche Berichte von Kämpfen mit den Clans zu studieren. Mit Hilfe dieser Daten hatten er und seine Leute ein seiner Überzeugung nach akkurates Modell dafür entwickelt, wie die Nebelparder reagieren würden, wenn sie sich plötzlich in die Defensive gedrängt sähen.
    Masters hatte den größten Teil der

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