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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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ChefTechs, den ich bei der nächsten Besprechung des Befehlsstabs einbringen kann.«
Winston zog die Hände aus den Taschen. Sie hatte sich gerade dabei ertappt, mit der leeren Patronenhülse zu spielen, die sie als Glücksbringer bei sich trug. Noch eine dumme Angewohnheit.
Diese zwanghaften Gesten machten ihr deutlich, wie besorgt sie war. Nicht nur des bevorstehenden Manövers wegen, sondern mit Blick auf die ganze Einsatzgruppe Schlange. Die Leichte Reiterei war mehr als nur eine Kampfeinheit unter ihrem Befehl, sie war ihre Familie. Und jetzt fühlte sie stärker als je zuvor das Dilemma des Soldatenlebens. Um ein guter Soldat zu werden, mußte man die Armee lieben. Und um ein guter Kommandeur zu werden, mußte man bereit sein, Menschen, die man liebte, in einer Situation zu befehligen, in der mit Sicherheit einige von ihnen das Leben verlieren würden. Sie hatte natürlich schon früher Leute in den Kampf geschickt und genau gewußt, daß einige von ihnen nicht zurückkommen würden. Aber selbst in den düsteren, schrecklichen Tagen des Coventry-Feldzugs, der beinahe zum Untergang des 71. Regiments geführt hatte, hatte sie in der Gewißheit Trost gefunden, daß die Leichte Reiterei als solche überleben würde. Diese Operation war von grundlegend anderer Art. Ein Fehlschlag bedeutete die völlige Auslöschung der Einheit. Selbst wenn es der Einsatzgruppe gelang, die Nebelparder zu vernichten, gab es keine Garantie, daß die Leichte Eridani-Reiterei diesen Versuch überleben würde.
»In Ordnung, Leute, wenn es sonst nichts mehr gibt, lassen Sie Ihre Kompanien in einer Stunde am Sammelpunkt aufmarschieren. Wegtreten.«

11
    Crossmolina Highlands, Defiance Gefechtsregion Point Barrow, Mark Crucis,
Vereinigtes Commonwealth
22. Februar 3059, 08:45 Uhr TNZ
    »Aufgepaßt, Boß!« Corporal Penelope Greers Stimme gellte scharf über die Kommleitung der Leichten Reiterei. »Gladiator auf neun Uhr!«
    Captain Stanley Crosetti riß an den Kontrollen, als könne er die seinem Gefühl nach geradezu zeitlupenhaft langsame Torsodrehung seines Quasimodo beschleunigen, indem er seinen eigenen Körper verdrehte. Während sich der Kampfkoloß der neuen Bedrohung zuwandte, wanderte der Ritter-Zeus, der von Gefechtscomputern und durch Blendbleche in einen Nebelparder-Gladiator verwandelt worden war, ins Zentrum des Sichtschirms. Flammen schlugen aus der kastenförmigen Autokanone, die wie eine Panzerfaust auf der rechten Schulter seines Mechs lag. Die simulierten panzerbrechenden Granaten zeichneten eine grellblitzende Spur quer über die Hüften des Angreifermechs. Selbst diese riesige, für Nahkampfeinsätze entwickelte Kampfmaschine konnte die vernichtende Energie nicht einfach abschütteln, die aus Crosettis gewaltiger Kanone schlug. Panzerplatten zerbarsten und flogen davon, und sein Gegner verlor den größten Teil des Schutzes in der unteren Torsohälfte.
    Als Veteran zahlreicher Feldzüge war Crosetti von den realistischen Bildern beeindruckt, die das Simulationsprogramm auf den Sichtschirm zauberte. Aber seine lange Gefechtserfahrung hatte ihm gegen die Ritter wenig genutzt.
    Seine Kompanie war der Planung entsprechend als Speerspitze der vorrückenden Streunerkatzen zum Einsatz gekommen. Sie hatten die Ritter wenige Kilometer westlich des stillgelegten BasantapurBergwerks entdeckt. Aber statt sich auf eine Defensivposition zurückzuziehen, hatten die FEIK-Mechs sich auf Crosettis Leute gestürzt. Bis es ihm gelungen war, seine Kompanie in die erhoffte Deckung der Tel Burnas zurückzuziehen, hatte er die gesamte Scout- und die halbe Kampflanze verloren.
    Die Ritter hatten derart brutal auf seinen Vorstoß reagiert, daß Crosetti für einen Augenblick eine Art Déjà-vu Erlebnis gehabt und sich in die Flammenhölle des Coventry-Feldzugs zurückversetzt geglaubt hatte. Das damalige Gefecht hatte ihm den Befehl über die Schlitzer eingebracht, wie die 3. Kundschafterkompanie auch genannt wurde. Captain R. C. Gutjahr, sein früherer Kommandeur, war durch die Gausskugel eines Jadefalken-Katamaran ums Leben gekommen, und Generalin Winston hatte Crosetti auf Vorschlag Colonel Barclays in der allzu kurzen Periode des Wiederaufbaus in die Führungsposition der 3. katapultiert.
    Der Gladiator hob den linken Arm. Ein elektrischblauer Lichtblitz zuckte aus der stumpfen Geschützmündung, die seine linke Hand ersetzte.
    Crosettis Quasimodo erzitterte unter dem simulierten Einschlag eines auf Überschallgeschwindigkeit

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