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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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schließlich. Sie schaltete auf die Taktfrequenz der Leichten Reiterei und sandte einen Breitbandspruch ab. »Alle Einheiten, alle Einheiten von Phantom. Ballerina meldet sich nicht. Ich übernehme den Befehl. Wir gestatten dem Feind den Abzug. Alle Einheiten ziehen sich auf Alternativposition Alpha zurück. Ich will so schnell wie möglich die Schlächterrechnungen. Möglicherweise gruppieren sie sich neu und greifen wieder an. Major Jenkins, lassen Sie jemanden aus ihren schnellen Lanzen nachsehen, was aus Ballerina geworden ist.«
    Verdammt, Generalin. Wo stecken Sie? Barclay beugte sich auf ihrer Pilotenliege vor und suchte die taktische Anzeige ab. Nirgends war ein Zeichen von Winstons Zyklop zu entdecken. Dafür gab es mehrere mögliche Erklärungen. Ihr Funksystem konnte ausgefallen sein. Oder ihr Computer. Oder ihr Mech konnte wegen Überhitzung stillgelegt worden sein.
    Barclay entspannte sich. Sie lehnte sich zurück, ließ die Steuerknüppel los und zog die NomexHandschuhe aus, um die Verkrampfungen der Hände und Handgelenke zu lösen. Sie starrte weiter auf die Taktikanzeige, um nicht auf ihre Hände sehen zu müssen. Sie brauchte es nicht zu tun. Seit Leitnerton war es nach jedem Gefecht und jeder Übung dasselbe. Ihre früher so ruhigen Hände zitterten wie Espenlaub.
* * *
     
Zehn Minuten später krachte es in Barclays Funklautsprechern.
    »Alle Stationen, alle Stationen von Kontrolle.« Die Stimme des ComGuard-Adepten klang laut und deutlich. »Alle Stationen: Code Sieben. Manöver beendet. Rückkehr zum Stützpunkt.«
    »Kontrolle von Phantom. Nachricht empfangen und bestätigt.«
Sie sah auf ihre Hände hinab. Das deutliche Zittern hatte sich bis auf ein gelegentliches Zucken gelegt.
»Phantom von Säbel.«
»Ja, Ron. Was haben Sie herausgefunden?«
»Das ist ein echter Leckerbissen«, lachte Jenkins. »Die Generalin hat sich mit zwei schweren Clannern angelegt, und sie haben ihr den Kopf abgerissen. Wörtlich.«
»Machen Sie nur so weiter, Major«, drang Winstons Stimme über die Funkverbindung. Ihr meist fester, klarer Ton drang leicht verrauscht und blechern aus den Lautsprechern. »Ich habe noch eine Stelle für einen Küchenbullen in der Nachschubkompanie frei. Wie würde es Ihnen gefallen, eine Lanze Kartoffelschäler zu befehligen?«
»Schön, Sie wieder bei uns zu haben, Generalin.« Barclay hoffte, daß die Verzerrung durch die Funkverbindung das Zittern ihrer Stimme verbarg. »Was ist passiert?«
Im Cockpit des Zyklop warf Winston Morgan einen bedeutsamen Blick zu. Er zuckte die Schultern. Auch er hatte das unnatürliche Beben in Barclays Stimme bemerkt.
»Major Jenkins hatte recht.« Winston versuchte ihre Besorgnis mit einem selbstironischen Lachen zu überspielen. Was Barclay mißglückt war, gelang ihr sehr wohl. »Wir haben uns mit zwei bösen Jungs angelegt. Der Computer hat mir mitgeteilt, daß ich das Rückgrat gebrochen habe, aber wenigstens bin ich in besserer Verfassung als unser Beobachter.«
»Wie das, Ma’am?« Barclays Stimme klang vorsichtig, als habe sie Winstons Humor nicht bemerkt.
»Die Leichte Eridani-Reiterei sieht sich zu ihrem Leidwesen gezwungen, Sie vom Tod Marshal Morgan Hasek-Davions in Kenntnis zu setzen. Er ist in der Schlacht gefallen, den Blick auf den Feind.«
»Was?« Barclays überraschter Aufschrei ließ ihre Kommandeure zusammenzucken.
»Wie ich bereits sagte, Colonel. Er hat wohl zu lange mit Politikern gespielt. Er hat vergessen, wie man such duckt.«
Morgan lachte. »Tut mir leid, General. Ich brauche wohl etwas mehr Zeit, mich wieder einzuleben. Beim nächsten Mal bin ich vorsichtiger. Ich will schließlich nicht ins Gras beißen, bevor wir auch nur angefangen haben.«

12
    Fort Defiance, Defiance
Gefechtsregion Point Barrow, Mark Crucis, Vereinigtes Commonwealth
25. April 3059, 10:25 Uhr TNZ
    Das Besprechungszimmer von Fort Defiance wirkte ebenso trist und trostlos wie der Rest der Basis. Die vor langer Zeit einmal in einem freundlichen Wüstenbraun gestrichenen Wände waren ausgebleicht, und die Farbe hatte sich durch Oxydation in ein trauriges Senfbraun verwandelt. Zur Decke hin war sie durch jahrelangen Rauch und Schmutz zu einem Schwarzbraun verdunkelt. Die Vormittagssonne, die durch die staubigen Fenster drang, machte nur noch deutlicher, wie heruntergekommen das Zimmer aussah. Der einzige Lichtblick war ein weißes Stofftuch an der Wand hinter dem Rednerpult. Aber in dieser Umgebung wirkte selbst das saubere Laken wie ein

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