BattleTech 40: Die Jaeger
Clans und insbesondere die Nebelparder geliefert.
Was Morgan Kingston gegenüber an Mißtrauen fühlte, galt in noch erheblich stärkerem Maße, wo Loren Jaffray ins Spiel kam. Auch Jaffray hatte dem Marshal nie einen Anlaß gegeben, ihm zu mißtrauen, aber der Mann war vor dem Wechsel zu den Highlanders ein Mitglied der Todeskommandos Haus Liaos gewesen, einer jener fanatischen Krieger, die heilige Eide geschworen hatten, für den Kanzler der Konföderation Capella ihr Leben zu geben. In Morgans Augen gehörte Jaffray damit in dieselbe Kategorie wie Michael Ryan: ein Fanatiker und kaltblütiger Meuchelmörder. Oberst MacLeod hatte persönlich für Jaffrays Integrität und seine Loyalität zu den Highlanders und der Einsatzgruppe gebürgt. Morgan konnte nur hoffen, daß MacLeod sich nicht irrte.
Die Tür des Besprechungszimmers glitt zischend auf und gab Demipräzentor Regis Grandi den Weg frei, dem kommandierenden Offizier der 2. Division der ComGuards. »Verzeihen Sie die Verspätung«, murmelte er. »Ich wurde in einer Besprechung mit dem Technischen Stab aufgehalten.«
Als Kommandeur der Einsatzgruppe Schlange hegte Morgan keinen Zweifel daran, daß die Männer und Frauen unter seinem Befehl im Gefecht seine Anweisungen befolgen würden, wenn es erst soweit war. Was ihm Sorgen bereitete, war der lange Marsch bis dahin. Trent, der Nebelparder-Krieger, der zum ComStar-Informant geworden war und der Einsatzgruppe die Navigationsdaten geliefert hatte, die sie zur Heimatwelt der Nebelparder führen würden, hatte eine Flugzeit von fast einem Jahr vorausgesagt.
Morgan selbst war begierig darauf, sich auf die wohl wichtigste Mission seiner Laufbahn zu begeben. In seinem Innern brannte eine ganz besondere Erwartung. Jahrelang hatte er Haus Davion und dem Vereinigten Commonwealth als Frontoffizier gedient. Mehr als einmal hatte er sein Leben bei Aktionen aufs Spiel gesetzt, die Andrew Redburn häufig genug als ›wahnwitzige, unmögliche Bravourstücke‹ charakterisiert hatte. Aber seit seiner Beförderung an die Spitze der Vereinigten CommonwealthStreitkräfte waren die Gelegenheiten, dem Feind im Mechkampf direkt gegenüberzutreten, rar geworden. Jetzt endlich bot sich ihm die Möglichkeit, wieder auf hundert Tonnen kämpfenden Stahls zu reiten, und diese Aussicht erfüllte ihn mit einer Vorfreude, wie sie nur ein Krieger nachvollziehen kann.
In einem Jahr kann viel passieren, dachte Morgan. Aber wenn wir uns nicht bald in Bewegung setzen, passiert gar nichts. »In Ordnung«, sagte er, und wartete einen Augenblick, bis er sicher war, auf die Aufmerksamkeit aller Anwesenden rechnen zu können. »Fangen wir an. Statusberichte. Kolonel Masters?«
»Die Ritter sind bereit zum Abmarsch, Sir«, stellte Masters selbstsicher fest.
»Ich wünschte, ich könnte von der Leichten Reiterei dasselbe behaupten«, meinte Generalin Winston. »Eine Reihe unserer Mechs wurde bei den Manövern beschädigt, besonders während des Güteklasse-ADesasters gegen die Ritter. Sechs unserer leichten Mechs sind mit Bein- und Knöchelschäden ausgefallen. Das Gelände in den Tel Burnas war erheblich rauher als auf den Karten angegeben. Ein paar der Kundschaftereinheiten des Elften sind übel mitgenommen worden. Aber die Reparaturen sind beinahe fertig. Unser größtes Problem ist der Schütze von RMS Young. Als der Computer seinen Mech im letzten Manöver abschaltete, hat er die Beine nicht verriegelt. Dadurch haben 70 Tonnen Kampfkoloß einen Hechtsprung in eine Felshalde gemacht. Young ist heil davongekommen, mit ein paar blauen Flecken und einer gebrochenen Nase. Das Problem ist sein Mech. Durch den Sturz ist die linke Kniegelenkwelle so verbogen, daß die Enden beinahe parallel liegen. Der Schaden war so schwer, daß wir das Ding nicht mehr auf die Füße bekamen. Wir mußten den Mech auf einem Flachbettransporter in den Wartungshangar schleppen. Und als die Techs sich an die Arbeit machten, konnten sie die Welle nicht aus den Jochlagern befreien. Wir mußten das linke Kniegelenk komplett auswechseln, und das heißt: die gesamte Beinpanzerung entfernen, die Gelenkschäfte und Lager von den Jochstreben schneiden und für das neue Gelenk wieder verschweißen. Daran war nichts kompliziert, es war nur harte körperliche Arbeit. Das wirkliche Problem besteht darin, das Bein in Bewegung zu setzen. Unsere Techs schaffen es aus irgendeinem Grund nicht mehr, Strom in den Unterschenkel zu leiten. Sie haben drei verschiedene Aktivatorpakete eingesetzt und
Weitere Kostenlose Bücher