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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Leichentuch.
    Morgan Hasek-Davion beugte sich in seinem Sessel vor und sah sich am Konferenztisch um. Er konnte sehen, daß die versammelten Einheitskommandeure von der Umgebung bedrückt waren. Gleichzeitig fühlte er jedoch eine Aura der Erwartung, die gegen die depressive Atmosphäre des Zimmers ankämpfte. Er selbst fühlte denselben Zwiespalt in sich. Die verschiedenen Einheiten der Einsatzgruppe hatten ihre maximale Gefechtsbereitschaft erreicht. Sie waren schon vor dem Eintreffen auf Defiance bereit gewesen, sonst hätten die Mitglieder der WhittingKonferenz sie niemals für diese Aufgabe ausgewählt. Dieses Wissen verlieh ihm ein Gefühl der Zuversicht
- ebenso wie die drei Monate der Manöver und Integrationsübungen, die sie soeben abgeschlossen hatten. Aber seine Zuversicht wurde von einer grundlegenden Besorgnis gedämpft, daß die Einsatzgruppe in ihrer Gesamtheit noch immer nicht bereit war, mit ihrer Mission zu beginnen.
    Obwohl Morgan darauf brannte, den Clans endlich eine Lektion zu erteilen, hatte er von Anfang an gewußt, daß dies ein Feldzug der Verzweiflung werden würde, hatte es schon gewußt, als er ihn der Whitting-Konferenz vorgeschlagen hatte. Aber obwohl Victor Davion zunächst dagegen gewesen war, hatte Morgan auch gewußt, daß es die richtige Entscheidung war. allen Gefahren und Schwierigkeiten zum Trotz. Er wußte, wenn einmal eine solche Entscheidung gefallen war, mußte man sie durchziehen, die Probleme dann lösen, wenn sie auftauchten, und jeden Funken Mut und Willenskraft einsetzen, um bei der Stange zu bleiben. Er hatte die Aufgabe übernommen, eine Streitmacht von der Größe von acht Regimentern aus insgesamt elf Einheiten aus der gesamten Freien Inneren Sphäre zu einer einzigen, tödlichen Armee zu schmieden. Und er hatte sich nicht umgesehen. Die Manöver und Integrationsübungen hatten ihn seinem Ziel ein gutes Stück nähergebracht, und wenn es noch Punkte gab, an denen man feilen mußte … nun, solche Punkte gab es immer und überall.
    Die für diese Phase von Operation Schlange angesetzte Zeit war abgelaufen. Jetzt schien nicht der Zeitpunkt, sich von Ängsten und Zweifeln überwältigen zu lassen. Sie waren im Zeitplan, und er mußte den Plan geradlinig weiterverfolgen und sich darauf verlassen, daß sie in der verfügbaren Zeit genug erreicht hatten. Er sah sich im Besprechungsraum um, betrachtete die versammelten Kommandeure und schätzte sie in Gedanken ein.
    Andrew Redburn, der Kommandeur der 1. KathilUlanen, lümmelte sich auf seinem Platz und tippte geistesabwesend auf den Tasten des Datenblocks, der aufgeklappt vor ihm auf dem Tisch lag. Andrew war einer von Morgans ältesten Freunden. Sie kannten sich seit dem 4. Nachfolgekrieg, als die Ulanen aus den Überresten dreier Davion-Gefechtseinheiten entstanden waren.
    Andrew Redburns Anwesenheit bei dieser Mission beruhigte Morgan. Er war einer der besten Soldaten, die Morgan je getroffen hatte, ruhig, stur und Haus Davion ebenso loyal ergeben wie Morgan selbst. Obwohl Morgans Verpflichtungen als Oberkommandierender der VCS sie in den letzten Jahren getrennt hatten, hatte das ihrer Freundschaft keinen Abbruch getan. Andy war immer mit einem aufmunternden Wort, einem trockenen Scherz oder einer beißenden Kritik zur Stelle, wenn er den Eindruck hatte, daß es erforderlich war. Ihre Erfahrungen auf Kathil vor dreißig Jahren hatten sie vereint, und in Morgans Augen waren sie wie Brüder.
    Redburn fühlte Morgans Blick auf sich und zeigte dem alten Freund lächelnd den erhobenen Daumen.
Als nächstes wanderte der Blick des Marshals zu Marschallin Sharon Byran, der einhundertzwanzigprozentig Katrina-treuen Kommandeurin der 11. Lyranischen Garde, die seinen Blick trotzig erwiderte. Neben ihr saß Paul Masters, der allzeit korrekte Kommandeur der Ritter der Inneren Sphäre Thomas Mariks. Kolonel Masters sah nicht auf, sondern unterhielt sich weiter leise mit Major Marcus Poling, dem Kommandeur des 1. Bataillons der 2. St.-Ives-Lanciers.
Masters und die Ritter waren aus mehreren Gründen in die Einsatzgruppe integriert worden, deren wichtigster darin bestand, daß ihre Einheit größer als ein Regiment war und sie über eigene Transportmöglichkeiten in Form mehrerer Landungsschiffe und des Sprungschiffs Bernlad verfügten. Ein zweiter, aber nicht minder wichtiger Grund für die Beteiligung der Ritter bestand in ihren hohen moralischen Grundsätzen. Als die Idee einer Einsatzgruppe für einen Langstreckenangriff gegen die

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