Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
Größe der Einsatzgruppe, die ihn schaudern ließ. Es war die Mission, die er auf sich genommen hatte. Er leitete eine der größten Militäroperationen seit dem Sturz des Sternenbunds, einen Sturmangriff auf die Heimatwelt eines Gegners, der die Hälfte des Draconis-Kombinats mit derselben Leichtigkeit erobert hatte, mit der man einen Teppich aufrollte.
Dort draußen, jenseits der letzten kartographisch erfaßten Systeme der Peripherie, würden sie allein sein, abgeschnitten von der Heimat, ihrer Unterstützung, jeder Verstärkung. Ob Sieg oder Niederlage, die Verantwortung für den Ausgang würde allein bei ihm liegen.
* * *
    Wenige Hundert Kilometer entfernt an Bord des Sprungschiffs der Invasor -Klasse Circe hatte Colonel Sandra Barclay keine Täuschungsmanöver nötig. Sie war auf dem Gravdeck des Schiffes in einer Besprechung mit dem Regimentsbefehlsstab gewesen, als die Warnsirenen ertönten. Seit ihrem ersten Raumflug litt sie unter Sprungkrankheit, und sie hatte ihre Empfindlichkeit gegenüber der extraphysischen Anomalität der Transitionserfahrung nie abgestreift.
    Viele Ärzte hielten das TransitionsDesorientierungs-Syndrom, im normalen Sprachgebrauch üblicherweise Sprungkrankheit genannt, für eine Art psychosomatischer Reaktion auf den jähen und ganz und gar unnatürlichen Prozeß des Hyperraumsprungs, das Herausgerissenwerden aus dem eigenen Raum-Zeit-Gefüge, um in Nullzeit dreißig Lichtjahre entfernt wieder Gestalt anzunehmen. Die meisten Menschen erlebten den Vorgang als momentane Unbehaglichkeit, ähnlich dem Gefühl, in einem Aufzug plötzlich ein, zwei Stockwerke tiefer zu fallen. Selbst völlig gesunde Personen, die noch nie an Reisekrankheit gelitten hatten, konnten von plötzlicher Übelkeit erfaßt werden, wenn das Raumschiff, auf dem sie sich befanden, durch das Jenseits des Hyperraums geschleudert wurde.
    Einige wenige, unter ihnen Sandra Barclay, wurden von schmerzhaften, häufig lähmenden Magenkrämpfen, Migräneanfällen und tiefsitzenden brennenden Schmerzen in den Gelenken geplagt, die bis zu dreißig Minuten anhielten. In der Regel ließen sich diese Symptome durch entsprechende Medikamente kontrollieren oder zumindest abschwächen. Der Regimentsarzt hatte ihr ein synthetisches Meklizin-Analogikum verschrieben, das die Effekte der schweren Sprungkrankheit des Colonels auf ein Maß reduzierte, wie es die meisten von dieser Anfälligkeit Betroffenen erlebten. Sie war dankbar für die Abschwächung der Symptome, haßte jedoch die trockene Kehle und Benommenheit, die jede Anwendung des Medikaments begleiteten.
    Trotz der Medizin schlug eine Woge von Übelkeit über Barclay zusammen, als die Circe über Weldon materialisierte. Das Blut zog sich aus ihrem Gesicht zurück und ließ ihren sonst gesunden Teint zu einem seltsam wachsigen Grau ausbleichen. Ein vorübergehender Schluckauf nahm ihr den Atem und zwang sie, mitten im Satz zu verstummen.
»Colonel?« Captain Daniel Umsonts dunkelbraune
    Augen füllten sich mit Sorge.
»Schon okay, Dan.« Barclay sog mehrere tiefe
Atemzüge in die Lungen und preßte die rechte Hand
auf den von Krämpfen geschüttelten Magen. »Fünf
Minuten Unterbrechung, okay?«
Ohne auf eine Antwort zu warten, stieß sie den
Stuhl zurück und verließ hastig den Salon. Auf unsicheren Beinen wankte sie in Richtung des nächstgelegen Waschraums.
Umsont zog die Augenbrauen zusammen, und sein
gutaussehendes schwarzes Gesicht war eine Maske
der Besorgnis, als er seinem Colonel hinterher blickte. »Sie erholt sich schon wieder, Dan.« Captain
Brian Formal, der Regimentsarzt, legte ihm die Hand
auf den Arm. »TDS.«
Umsont entspannte sich etwas. Er war seit acht
Jahren bei der Leichten Reiterei, davon die letzten
drei als Colonel Barclays Adjutant. Aber er hatte sie
in dieser gesamten Zeit nie während eines Hyperraumsprungs erlebt. Auf ihre militärische Würde bedacht, hatte sie immer sorgfältig darauf geachtet, in
ihrem Quartier zu bleiben, bis Übelkeit und Desorientierung sich gelegt hatten.
Nach einer Weile kehrte Barclay zurück. Ihre Bewegungen waren kontrollierter, und ihr Gesicht hatte
etwas Farbe zurückgewonnen, aber eine gewisse
Verspannung um die blauen Augen machte klar, daß
die Auswirkungen des Sprungs noch nicht völlig
ausgestanden waren. »Tut mir leid, Leute.« Ihre
Stimme wirkte klar und ruhig, aber mit einem Unterton der Verlegenheit. »Ich schätze, so etwas kann
jedem passieren.«
»Ach, vergessen Sie’s, Colonel.« Kathy Lykken,
die

Weitere Kostenlose Bücher