Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
seine Triebwerke aufzuladen. Wurde das Segel zerstört, blieb als einzige Möglichkeit, den Sprungantrieb aufzuladen, die Einspeisung von Energie aus den großen Fusionsreaktoren des Schiffes.
    Das schien zwar theoretisch mit der gleichen Effizienz möglich wie ein Aufladen über das Segel, war aber mit ganz eigenen Problemen verbunden. Wurde die Energie der Fusionsreaktoren auch nur etwas zu schnell in die Sprungtriebwerke geleitet, konnte das die empfindlichen Kearny-Fuchida-Aggregate irreparabel beschädigen. Es kam vor, daß Raumschiffskapitäne auf diese ›Schnell-Ladung‹ zurückgriffen, besonders in gefährlicher Lage. Doch die meisten zogen zum Aufladen ihres Antriebs eindeutig die sicherere Alternative des Solarsegels vor. Der Gedanke, mit leeren K-F-Triebwerken und einem schwer beschädigten Segel irgendwo festzuhängen, konnte selbst dem abgehärtetsten Raumfahrer Alpträume bereiten.
    Deshalb dauerte es von dem Augenblick, in dem Beresick den Befehl gab, das Aufladen einzuleiten, noch neunzig Minuten, bis die Meldung zurückkam: »Segel komplett ausgefahren. Ladevorgang läuft.«
    Morgan blickte über die Brücke zu dem sichtbar erleichterten Kommodore. Da er selbst kein Raumfahrer war, erfüllte ihn der Gedanke an einen Sprungsegelschaden nicht mit demselben Entsetzen wie Beresick. »Ich mache Ihnen nur ungern zusätzliche Probleme, Kommodore, aber vielleicht sollten wir eine BGP in Betracht ziehen.« Er grinste und deutete auf die holographische Darstellung der Einsatzgruppe, die wie eine bizarre Schule winziger Fische über der leuchtenden Kugel der Systemsonne hing.
    Beresick erwiderte das Grinsen und gab den Befehl an das Hauptflugkontrollzentrum weiter. Mehrere Decks tiefer, in der ›H-Flug‹, befahl der Luft/Raumkontrolleur (traditionell als ›Fliegerboß‹ bezeichnet) den Start von zwei Jägerpaaren.
    Es dauerte nur Augenblicke, bis zwei große Donnervogel Luft/Raumjäger von den Startkatapulten der Unsichtbare Wahrheit ins All geschleudert wurden. Minuten später folgten zwei weitere Maschinen.
    Die leistungsstarke Mischung aus Laser- und Raketenbewaffnung des Donnervogel machte ihn zu einer logischen Wahl für eine BarrierenGefechtspatrouille. Obwohl weder Morgan noch Kommodore Beresick mit Feindkontakt rechneten, bestand eine reale Gefahr. Falls Aggressoren auftauchten, würde es sich wahrscheinlich um Raumpiraten handeln, die abdrehen und die Flucht ergreifen würden, statt sich mit einer Flotte dieser Größe anzulegen. Aber auch ein Kontakt mit den Clans war denkbar. Die momentane Position der Einsatzgruppe lag in der Nähe der Waffenstillstandslinie, und niemand war sich sicher, inwieweit diese Linie in Raumbereichen außerhalb der Inneren Sphäre Gültigkeit hatte.
    Vor Morgans Augen tauchten winzige Symbole im Holotank auf, die jede der Jagdmaschinen repräsentierten. Als die anderen Schiffe der Einsatzgruppe ihre Jäger starteten, erschienen weitere Lichtpunkte. Schließlich zogen zwanzig Luft/Raumjäger Endlosschleifen um die Raumschiffe unter ihrem Schutz.
* * *
    Das System hatte in der Planungsphase der Operation den Namen Zwischenstation Holunder erhalten. Es unterschied sich in nichts von Tausenden anderer Systeme im erforschten Weltraum und Millionen jenseits des von Menschen besiedelten Raums. Mit einer Sonne der Spektralklasse M4 und ohne bewohnbare Planeten besaß es wenig, was Siedler hätte anlocken können.
    Es war die M4-Sonne, die Kommodore Beresick Sorgen machte. Der geringe Energieausstoß des Gestirns und die mit dem Betrieb von Kearny-FuchidaTriebwerken verbundenen physikalischen Zwänge sorgten dafür, daß es mindestens 205 Stunden dauern würde, bis die Solarsegel genug Sonnenenergie gesammelt, umgewandelt und gespeichert hatten, um die Triebwerke der Flotte für den nächsten Sprung durch den Hyperraum zu präparieren. Das aber hieß, die Flotte mußte achteinhalb Tage hier verbringen.
    Bis zu diesem Ladepunkt hatte sich niemand größere Gedanken darüber gemacht, wie lange die Flotte damit zubringen mußte, Sonnenenergie für die K-FTriebwerke zu sammeln. Aber jetzt, im Niemandsland der Äußeren Peripherie, ständig in Gefahr, auf Raumpiraten zu treffen - oder womöglich sogar eine Überfalleinheit der Clans -, machte sich Anspannung unter den Offizieren und Mannschaften von Einsatzgruppe Schlange breit.
    Zunächst waren die Auswirkungen hintergründiger Natur. Unruhe und mangelnde Konzentrationsfähigkeit ließen sich leicht durch kürzere Wachen und

Weitere Kostenlose Bücher