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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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weiter schlimm, denn sie konnten sich in ihren zwar muffigen, aber trockenen Pilotenkanzeln verkriechen. Die Bedingungen für die Techmannschaften allerdings waren katastrophal.
    Niemand hatte damit gerechnet, daß sich die scheinbar kristallklare Flüssigkeit des Süßwassersees als mit mikroskopisch feinem Schlick gefüllt erwies, der den Filterkopf dermaßen verstopfte, daß er alle drei Stunden eingeholt, vom Schlauch abgekoppelt, ausgewaschen, wieder angebracht und zurück in den See verbracht werden mußte. Der gesamte Vorgang nahm eine volle Stunde in Anspruch, und eine Mission, die nach zwölf Stunden hätte abgeschlossen sein sollen, schien jetzt fünfzehn Stunden oder noch länger zu brauchen.
    Alan Vaux saß im Cockpit seines Brandstifter und maulte über das Wetter, die Hitze, die Mission und das Leben überhaupt. Der junge Soldat machte sich nicht klar, was für ein Glück er hatte. Eine der häufig übersehenen Besonderheiten der FS9-Mechbaureihe war die Einstiegsluke des Cockpits. Während sie bei den meisten Mechs entweder seitlich aufklappte wie eine Tür oder auf Laufschienen aufgeschoben wurde, schwang sie beim Brandstifter auswärts nach oben. In Regensituationen, die es normalerweise unmöglich machten, die Mechluke zu öffnen, konnte die Luke des Brandstifter in geöffneter Position festgestellt werden, so daß der Pilot eine willkommene Frischluftzufuhr genoß.
    Vauxs Cockpit war versiegelt. Ob er die Regendachfunktion vergessen hatte oder überhaupt nichts davon wußte, spielte keine Rolle. Die Unachtsamkeit, die sein Unbehagen kurzzeitig noch steigerte, rettete ihm wahrscheinlich das Leben.
    Während der unerfahrene Rekrut in seinem Cockpit saß, die Füße auf der Kontrollkonsole, und dem Regen lauschte, der auf das Kanzeldach prasselte, gellte plötzlich ein schrilles Pfeifen durch die Kanzel. Ein blutrotes GEFAHR-Zeichen flammte auf. Innerhalb eines Sekundenbruchteils baute sich die Sichtprojektion auf.
    Bevor er seinen geschockten Blick von dem blinkenden Warnlicht reißen konnte, erwachte bereits ein weiteres automatisches System. Ein schrilles, singendes Stakkato schnitt durch den regennassen Hain von Krüppelbäumen, in dem er sich untergestellt hatte, als das Raketenabwehrsystem seines Mechs mit einer Geschwindigkeit von über dreitausend Schuß in der Minute Stahlmantelgeschosse abfeuerte. Das kreischende Bellen brach kurz ab, als die Waffe sich neu ausrichtete, dann füllte das radargesteuerte MG die Luft mit einem weiteren Kugelhagel.
    Höchstens zwanzig Meter vor seinem Mech sprengten die Geschosse den größten Teil einer Raketensalve vom Himmel. Die Explosionen klangen wie eine Kette monströser Feuerwerkskörper, die in der Luft detonierten. Schrapnell prallte von der Panzerung des Brandstifter ab, gefolgt von drei harten Schlägen, als die Sprengköpfe, die es durch das Abwehrfeuer geschafft hatten, in den Mech einschlugen. Hätte er die Luke aufgehabt, wären die Stahlsplitter durch die Öffnung gedrungen und quer durch Cockpit und Pilot geschlagen.
    »Drache! Drache! Hier ist Scheit Eins-Vier. Ich werde angegriffen!« schrie Vaux ins Mikro, während er darum kämpfte, die Füße unter die Konsole auf die Pedale zu bringen, wo sie hingehörten.
    »Ruhig bleiben, Vier.« Kempkas unangenehme Stimme war ihm noch nie so süß erschienen. »Melden Sie mir einfach, was Sie zeichnen.«
    »Äh, ich habe vier, nein, sechs, Dreck, zehn, das sind zehn oder mehr Kontakte, die alle gegen meine Position vorrücken.« Vaux kämpfte gegen die aufsteigende Panik an. Simulatorgefechte und Manöver konnten einen nicht auf den schieren Schrecken vorbereiten, zu hören wie panzerbrechende Gefechtssprengköpfe auf der Außenhaut des Mechs explodierten. Vaux zwang sich zur Konzentration und las die über die Datenanzeigen laufenden Informationen. »Äh, ja. Es sind zehn plus Banditen, in zwei Gruppen, vier und sechs. Die vordere Gruppe scheint aus vier leichten oder mittelschweren Mechs zu bestehen. Gruppe zwei sieht nach schweren Maschinen aus. Die größte MAD da draußen zeigt etwa sechzig Tonnen. Keine IFF-Signale, keine Störsendungen.« Mit einem schnellen Blick auf die Ortungsanzeige vergewisserte Vaux sich, daß der Magnet-AnomalieDetektor des Brandstifter die in seine Richtung vorrückenden Metallmassen korrekt interpretiert hatte.
    »In Ordnung, Vier. Bleiben Sie cool.« Vaux konnte das Wummern und Singen eines marschierenden BattleMechs unter Kempkas knappen Befehlen hören. »Setzen Sie

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