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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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riesigen Reifen als eine Art Trittleiter benutzte.
    Machak packte den meterlangen Filterkopf der ersten Stufe und senkte ihn vorsichtig auf den Boden neben der Zugmaschine. Andere Adepten und Akoluthen schwärmten über das Fahrzeug, luden Schläuche ab und koppelten Pumpen an. Alles lief wie bei einer gutgeölten Maschine.
    Nach einem geschmeidigen Satz zurück auf den Boden hob Machak den siebzig Kilo schweren Filterkopf ohne irgendwelche Schwierigkeiten auf die Schulter und trug ihn zum Rand des Wassers. Zwei andere Techs zerrten einen Zwölf-ZentimeterSchlauch von der Ladefläche des Transporters, während eine dritte Gruppe mit der Motorwinde die Verstärkerpumpe ablud.
    Theoretisch war alles ganz einfach. Der Filterkopf und fast zwanzig Meter des daran angeschlossenen Schlauchs wurden im See versenkt. Von dort aus verlief die Leitung zu einer Verstärkerpumpe am Ufer und weiter ins Landungsschiff, wo soeben die Hauptfiltrieranlage aufgebaut wurde. Selbst mit den Hochleistungspumpen und Filtern würde es allerdings den größten Teil des Tages dauern, genug Wasser für die gewaltigen Stautanks zu sammeln.
    Machak seufzte zufrieden, als er das schnelle Klopfen der Pumpen hörte. Die Sonne strahlte warm vom Himmel, und die Luft war frisch und sauber. Und vor allem konnte er den ganzen Tag auf einem Planeten mit echter, Blake-ehrlicher Schwerkraft verbringen, statt auf die zwei Stunden wöchentlich angewiesen zu sein, die er in der künstlichen rotierenden Umgebung des Schiffsgravdecks zubringen durfte, um die Auswirkungen längerer Schwerelosigkeit zu bekämpfen. Soweit es Adept Machak betraf, konnte das Leben besser nicht sein.
* * *
    Zehn Kilometer entfernt fühlte Soldat Alan Vaux sich nicht annähernd so wohl wie Adept Machak. Vaux war ein ehemaliges Mitglied der 1172. Ausbildungskompanie. Er hatte sich unmittelbar nach Abschluß der Oberschule bei der Leichten EridaniReiterei verpflichtet. Ganz im Gegensatz zu den typischen Kadetten der leichten Reiterei hatte Vaux die Grundausbildung mit einer Benotung abgeschlossen, die es ihm gerade so eben erlaubt hatte, sich als Mechpilot zu qualifizieren.
    In der Mechausbildung hatten sich seine Leistungen jedoch verbessert, und er hatte ein gewisses Talent für Kundschafteraufgaben gezeigt. Unglücklicherweise war er in seine alte Trägheit zurückgefallen, kaum daß er den Abschluß in der Tasche hatte. Schon zweimal hatte Captain Holmes ihn wegen Schlamperei im Dienst in den Bau stecken müssen. Beim letztenmal hatte Master Sergeant Young Vaux ein paar leise Worte gesagt, die ihn wieder zur Ordnung zu rufen schienen. Leider war Einsatzgruppe Schlange aufgebaut worden, bevor die Offiziere der Leichten Reiterei eine echte Gelegenheit gehabt hatten, die Leistungen des jungen Rekruten zu bewerten.
    Vaux war gerade erst von seiner Lanzenführerin, Sergeant Charlotte Kempka, eingeteilt worden, als sein Funkgerät zum Leben erwachte. »Alle Einheiten, alle Einheiten von Drache Eins. Trinker meldet alle Systeme in Betrieb.«
    »Das ist toll, Major.« Vaux war clever genug, das Mikro abzuschalten, bevor er sich ein verächtliches Schnauben erlaubte. »Jetzt brauchen wir nur noch den Rest des Tages hier rumzusitzen, während die Techies rummachen. O Bruder, ich hasse Wachdienst.«
    »In Ordnung, hergehört«, kam Sergeant Kempkas Stimme über die krachende Funkleitung. »Wir halten eine Standardrotation ein. Carasia, erste Wache, West zweite. Vaux, dritte. Ich übernehme den Schluß.«
    Ein Chor von Stöhnlauten drang über den Taktikkanal der Lanze.
»Ich will es nicht wissen.« Der metallische Klang der Verbindung ließ Kempkas Stimme noch härter als sonst wirken. »So lauten die Befehle, und so machen wir’s. Klar?«
Sie antworten im Chor: »Ja, Sergeant.« In der Antwort lag nur unwesentlich mehr Enthusiasmus als in ihren vorherigen Äußerungen.
»Und noch etwas: Bleibt wachsam. Haltet die Sensoren in Betrieb, aber vergeßt auch eure ›Modelle Null Punkt Eins‹ nicht.« Kempka benutzte den unter den Soldaten üblichen Slang für die angeborenen Sensoren jedes Soldaten: seine Augen. »Wir sind zwar noch nicht im Clan-Raum, aber das heißt nicht, daß da draußen keine Feinde lauern können.«

19
Süßwasserseebecken, Meribah-System Äußere Peripherie
     
16. November 3059, 17:30 Uhr TNZ
    Neun Stunden später hatte sich der strahlende Sonnenschein der Morgenstunden in einen trostlos grauen, nebelverhangenen Dauerregen verwandelt. Für die MechKrieger war das nicht

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