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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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der Leichten Reiterei gegen feindliche Verstärkungen abzuschirmen. Als diese nicht aufgetaucht waren, hatte der Major sie vom Wachdienst befreit. Sie waren gerade auf dem Weg zurück ins Landungsschiff auf dem Hauptschlachtfeld angetroffen, als der Piratenmech plötzlich wieder lebendig wurde.
    Ihre Ortung hatte ihn als abgeschaltet gezeigt und war davon ausgegangen, daß der reglose Mech kampfunfähig geschossen worden war. Als die häßliche, vogelähnliche Kampfmaschine plötzlich wieder zum Leben erwachte, war sie davon dermaßen überrascht worden, daß sie keinen Schuß abgegeben hatte. Rekrut Vaux hatte als erster reagiert und den Rücken des flüchtenden Mechs mit Laserfeuer eingedeckt, während er Alarm gab.
    Kempka bewegte ihren Rabe vorsichtig durch den Wald und wählte ihren Weg mit äußerster Sorgfalt. Die Bäume standen nicht allzu dicht, aber der Boden war mit Felsen und Senken übersät und trügerisch. Mit seinen staksigen, nach hinten abgeknickten Beinen war ihr Mech besonders anfällig für Knie- und Knöchelschäden. Sie hatte kein Interesse daran, bei der Verfolgung eines tückischen Gegners in unbekanntem Gelände zu stranden.
    »Scheit Eins-Eins von Zwo. Ich habe ihn, glaube ich.« Carasias Flüstern war kaum zu verstehen, als hätte er Angst, der feindliche Krieger könnte ihn hören.
    »Wo sind Sie, Zwo?«
Keine Antwort.
Dann, schockierend laut im regennassen Wald,
    zerschnitt das Zischen und Knallen einer Raketenlafette die Luft, gefolgt vom schnellen Stakkato der Gefechtskopfexplosionen auf Panzerplatten.
    »Mutter Gottes!« Jetzt brüllte Carasia. »Der Kerl ist ein verdammter Geist!«
»Zwo, was, zum Teufel, ist los?«
»Ich hab ihn verfehlt, Boß«, knurrte Carasia. Ich hatte das heimtückische Schwein im Visier, die Raketen hatten ihn erfaßt, und ich habe ihn verfehlt!«
Kempka nickte. Carasias Kurzstreckenlafetten waren mit einem hochmodernen Feuerleitsystem nachgerüstet, das mit einem lauten Trillern eine sichere Zielerfassung meldete. Nachdem sich das System einmal auf ein Ziel eingestellt hatte, war ein Fehlschuß beinahe unmöglich. »In Ordnung, Zwo, dranbleiben.«
Die Sergeantin studierte die Taktikanzeige. Carasias Mech befand sich im Süden und etwas östlich ihrer Position. Wenn der Pirat zu entkommen versuchte, marschierte er vermutlich zurück zum Stützpunkt, der laut Auskunft der Schlammstampfer im Westen lag. Aber dieser Knabe war clever. Er würde die feindlichen Kräfte nicht geradewegs zum Versteck seiner Kumpane führen wollen. Also würde er wahrscheinlich abbiegen. Doch in welche Richtung, nach Norden oder Süden?
»Zwo«, rief sie schließlich durch. »Marschieren Sie weiter geradeaus nach Westen, und versuchen Sie, ihn aufzuscheuchen. Vier, gehen Sie ein Stück nach rechts, für den Fall, daß er uns zu umgehen versucht. Ich bewege mich nach Süden, Funkkontakt halten, und geben Sie Laut, wenn Sie ihn entdecken. Er soll uns nicht entkommen.«
Kempka schaltete den Kommunikator auf Wartestellung und erhöhte die Leistung der hochmodernen ECM-Ausrüstung des Rabe bis knapp an den Verzerrungspunkt. Langsam und vorsichtig schob sie sich zwischen den Bäumen durch. Gelegentlich hielt sie an, verriegelte die Knie ihres Mechs und schaltete die Außenmikrofone ein.
Es war eine Technik, die sie ihren Lanzenkameraden seit Jahren beizubringen versuchte. Sämtliche hochtechnisierte Elektronik des Universums war keine Konkurrenz für die ›Optiksensoren Modell 0 Komma 1‹, mit denen jeder Krieger von Geburt an ausgerüstet war. Etwas am simplen Sehen und Lauschen mit den gottgegebenen Sinnesorganen erlaubte es, Dinge zu erkennen, die selbst die besten elektronischen Sensoren manchmal übersahen.
Dies war eine dieser Gelegenheiten. Da war er. Die dunkelgrün und grau gefleckte Tarnbemalung des Jenner paßte nicht exakt zum Hintergrund. Kempka sah ihren Gegner fünf Sekunden bevor er sie bemerkte. Das war mehr als genug.
Mit äußerster Sorgfalt bewegte sie das Fadenkreuz des Rabe über den kuppelförmigen Kopf des Piratenmechs. Sie aktivierte einen Feuerleitkreis und drückte den Feuerknopf.
Sechs Harpoon-Kurzstreckenraketen schossen mit dem für dieses Waffensystem typischen hohlen, singenden Donnern aus den Abschußrohren. Gleichzeitig zuckten zwei blutrote Laserstrahlbahnen über die kurze Distanz und verwüsteten die Panzerung des Gegners.
Der Jenner wankte unter dem Aufprall. Beschädigt, aber noch nicht kampfunfähig, drehte der getarnte Mech sich zu seinem Peiniger

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