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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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bei einer solchen Verzögerung ein direktes Gespräch unmöglich war, mußten beide Seiten ihre Mitteilungen mit Bedacht formulieren.
    Er schaltete den Komprimierungsrecorder ein und begann zu reden. In wenigen, präzisen Sätzen schilderte er die Lage, in der sich die Nachschubeinheit befand, wobei er in einfachen Details sowohl das Scharmützel mit den Piraten wie auch die von den Gefangenen erhaltenen Informationen beschrieb.
    Er schaltete den Recorder aus und preßte einen Knopf, der die auf einen Funkimpuls von Sekundenbruchteillänge komprimierte Nachricht an die Funkstation der Husar übermittelte. Von dort schoß sie hinauf in den wolkenverhangenen Himmel.
    Danach geschah lange Zeit überhaupt nichts. Major Calvin begann sich zu fragen, ob seine Botschaft den Empfänger erreicht hatte. Aber dann traf die Antwort doch noch ein.
    »Drache Eins, lassen Sie Gerstenkorn starten. Nach Erreichen der Umlaufbahn soll Gerstenkorn bis zum Erhalt neuer Befehle die Position halten.« Calvin nickte. Er hatte die Wassersammeltrupps bereits zurück auf die Landungsschiffe beordert. Es würde nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, die Maultiere startklar zu machen. Einmal sicher im Orbit, konnten sie leicht wieder zurückkehren und die Arbeit wiederaufnehmen - oder, falls nötig, mit Vollschub zur Flotte zurückkehren.
    »Sobald Gerstenkorn in Sicherheit ist, leitet Drache eine Suchoperation zur Sicherung der Landezone und Lokalisierung des Piratenstützpunkts ein.«
    »Verstanden und bestätigt, Kavalier. Wie lauten Ihre Befehle bezüglich unserer Gefangenen?« bestätigte Calvin Morgans Anweisungen.
    »Drache«, erreichte ihn einige Zeit später die Antwort. »Die Gefangenen sind unter Bewachung an Bord von Gerstenkorn Eins zu bringen. Sie werden zur Nachbesprechung zum Innenhof transferiert.«
    »Verstanden und bestätigt, Kavalier.« Calvin wußte, daß ›Nachbesprechung‹ eine Umschreibung für ›Verhör‹ war. Als Soldat war ihm die Maxime bekannt, derzufolge der Nachrichtendienst die erste Waffengattung war. Das zwang ihn aber nicht, Sympathie für die Männer und Frauen zu empfinden, die unter dessen Ägide Informationen sammelten. In den meisten Fällen waren ND-Offiziere nicht einmal Soldaten. Im Gegensatz zu Scouteinheiten, die Uniform trugen und einen direkten Beitrag auf dem Schlachtfeld lieferten, waren Nachrichtendienstler in der Regel Zivilisten, die im Hinterland des Feindes herumgeisterten und sich in militärische, industrielle und politische Zentren schlichen, um dort mit allen erforderlichen Mitteln die Informationen zu beschaffen, die sie suchten. Der Beitrag des Nachrichtendienstes für die Militärarbeit war für den durchschnittlichen Soldaten kaum erkennbar. Jedenfalls, wenn alles glatt ging. Falls die Planungsoffiziere oder Feldkommandeure allerdings falsche oder veraltete Informationen erhielten, konnte eine Operation scheitern, noch bevor sie begonnen hatte. In der Regel unter enormen Kosten an Menschen und Material.
    Calvin unterbrach die Verbindung zum Flaggschiff und schaltete auf die Operationsfrequenz, um die Anweisungen des Marshals weiterzugeben.
    Fünfzehn Minuten später stiegen die Maultiere mit den ComStar-Techs und sieben gefangenen Raumpiraten sowie einem Infanterietrupp der 7. Kompanie in einer Wolke aus Staub und Qualm auf. Als die orangeweißen Triebwerksflammen der Landungsschiffe hinter den tiefhängenden Wolken verschwunden waren, aktivierte Calvin die Funkleitung.
    »In Ordnung, Leute. Das war lange genug für ein Abschiedswinken. Wir haben Arbeit. Kempka, nehmen Sie Ihre Lanze nach Nordwesten zu einer standardmäßigen Suchstreife.«
* * *
    Einige Zeit später, während die Scoutelemente des 5. Einsatzbataillons der Leichten Eridani-Reiterei damit beschäftigt waren, das bewaldete Süßwasserbecken abzusuchen, dockte eine Hochgeschwindigkeitsfähre der Antrim an der Unsichtbare Wahrheit an. An Bord befand sich ein halbes Dutzend entmutigt wirkender Männer und Frauen in einem kunterbunten Gemisch aus Uniformteilen unterschiedlichster Herkunft, paramilitärischer Montur und ziviler Arbeitskleidung. Die meisten trugen blutgetränkte Verbände, was darauf hindeutete, daß sie sich erst nach handfester Überzeugungsarbeit ergeben hatten. Außerdem trugen sie den leeren Blick und die mutlose Miene aller Kriegsgefangenen zur Schau.
    Sie wurden im Beiboothangar von einem Trupp Bewaffneter in den mattolivgrünen gepanzerten Overalls und Visierhelmen der Sternenbund-Raumgarde

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