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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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anhören müssen, vorgeschlagen zu werden.
Dann kam ihm ein beunruhigender Gedanke. Was, wenn sie den Blutnamen gewann? Das würde nicht nur seine ehernsten Glaubensgrundsätze verletzen, Diana würde in seiner Blutlinie stehen.
Der Gedanke bereitete ihm Übelkeit.
Joanna fand in dieser Nacht keinen Schlaf. Sie nahm jedes Geräusch wahr und versuchte, jedes einzelne zu ergründen, das sie nicht sofort einordnen konnte. Aber es störte sie nicht. Ausnahmsweise begrüßte sie in dieser Nacht den Lärm. Ausnahmsweise störte es sie nicht, über die Geschehnisse des Tages nachzudenken.
Diana war mit der Nachricht, daß Ravill Pryde sie vorschlagen würde, sofort zu ihr gerannt, und Joanna hatte darauf verzichtet, ihr in allen Einzelheiten zu erklären, wie sie zu ihrer Trainerin ernannt worden war Sie ließ die junge Kriegerin in dem Glauben, es erkläre sich aus einer Art fehlgeleitetem Vertrauen in sie. Sollte sie doch glauben, was sie wollte.
Ob sie gewann oder nicht, Diana würde antreten. Und Joanna fand diese Aussicht erregend, obwohl sie nur als Trainerin dabeisein würde, nicht als Teilnehmerin.
Diana war sich ihres Sieges so sicher. Sie hatte keinerlei Vorstellung von den Schwierigkeiten, die sie erwarteten. Als ihre Trainerin wäre es falsch von Joanna gewesen, sie jetzt schon zu desillusionieren. Dazu würde es später kommen.
Jetzt, da sie wußte, wohin sie ging, fühlte Joanna sich gut. Wenigstens würde sie an einem Ort sein, an dem das Leben einfacher war, an dem die Zukunft -Sieg oder Niederlage im Kampf um einen Blutnamen - klar schien. Die Besatzungszone mit ihrem schändlichen Waffenstillstand, ihren Galaxien ungetesteter Krieger, ihren Kommandeuren, die Abschaum der Inneren Sphäre Safcon gewährten, Hegira von ihm annahmen, widerte sie an.
Mit diesem beruhigend wütenden Gedanken sank sie schließlich in den Schlaf.
Nacht Traum. Traumschauplätze. Ravill Pryde träumte von einem großen Auditorium, auf dessen Podium er die zeremonielle Robe empor hielt, die er Diana als Gewinnerin ihres Blutnamens umlegen sollte, die mit höhnischem Grinsen auf ihn zutrat. Er schreckte kreischend auf. Hengst träumte von dem Dorf, in dem er aufgewachsen war. Er war wieder ein kleiner Junge, bei seier Mutter. Später wanderte er mit einem Mädchen Namens Yasina am Flußufer entlang. Marthe Pryde träumte von einem Großen Konklave, in dem Khan Vladimir von den Wölfen ihre Hinrichtung forderte. Es war ein wiederkehrender Traum und nicht weiter schlimm, denn er endete regelmäßig damit, daß sie Vlad umbrachte.
Joanna träumte von einem feurigen Tod im Cockpit einer Nemesis. Der Traum zauberte ein Lächeln auf ihr schlafendes Gesicht.
Diana träumte davon, wie sie im Triumph einen Blutnamen gewann und von einem offensichtlich vor Wut kochenden Ravill Pryde die feierliche Robe entgegennahm.

6
    Kommandostelle Galaxis Zeta, Halle des Jägers, Lutera, Diana
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
16. März 3059
    Russou Howell wußte nicht mehr, wer er war. Sicher, er war ein Nebelparder-Krieger, genetisch zur ultimativen Kampfmaschine herangezüchtet, zu keinem anderen Zweck erschaffen - aber das hier war kein Schicksal für einen Krieger.
    Jäh stieß er den Sessel von seinem Schreibtisch zurück und sah auf die Uhr. Auf zu einer weiteren Inspektion der Kadettenausbildung. Er stoppte einen Augenblick und starrte verbittert den Schreibtisch an. Es war ein wunderschönes Möbelstück: groß und imposant, mit einer Arbeitsfläche aus glänzend schwarzem Obsidian. Ein Erbstück von seinem Vorgänger auf Diana. Und trotzdem haßte er es in diesem Augenblick mehr als alles andere auf der Oberfläche des Planeten. Ich sollte nicht hinter einem Schreibtisch sitzen. Ich müßte in einem Mech kämpfen und meine Tage mit einem ehrenhaften Tod beschließen.
    Er fragte sich, ob der frühere Galaxiscommander Benjamin Howell bei seiner Versetzung nach Diana dieselbe Schande empfunden hatte. Aber das war jetzt nicht mehr von Bedeutung. Benjamin Howell war entehrt und aus der Kriegerkaste ausgestoßen worden, sein Blutname aus dem Zuchtprogramm des Clans entfernt. Beweis, daß es Russous noch härter hätte treffen können.
    Vielleicht würde Russou nie wieder am Kreuzzug gegen die Innere Sphäre teilnehmen, aber er würde zumindest seinen Teil bei der Bewaffnung und Stärkung des Clans spielen. Und er konnte stolz darauf sein, daß ein Nebelparder die wiederaufgenommene Invasion leitete. Die Khane waren wenige Monate zuvor im Großen Konklave

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