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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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bieten hatte. Und ob es ihm gefiel oder nicht, dieser jemand war nun Russou Howell.
    Er blieb im Gehen stehen und drehte sich um, schaute zu dem Parder im Sprung auf, der hoch über ihm in die Felswand des Mons Szabo gehauen war. Das Nebelparder-Symbol war von jedem Punkt des Stadtgebiets Luteras aus zu sehen, und nachts wurde es auf beeindruckende Weise erleuchtet. Irgend jemand hatte Russou bei seiner Ankunft auf Diana mitgeteilt, daß Lutera ein Hindi-Wort für Raubtier war. Als er jetzt zu dem Bild des Nebelparders im Sprung emporblickte, erfaßte ihn ein vertrautes Gefühl des Stolzes. Hier war das Symbol all dessen, was ein Nebelparder-Krieger verkörpern sollte: Aggression und Tödlichkeit, Schnelligkeit und Gnadenlosigkeit. Dafür hatte er gelebt, um im Cockpit seines Bluthund auf das Schlachtfeld zu ziehen und mit dem furchtbaren Waffenarsenal seines OmniMechs die Feinde des Clans zu vernichten. Und eines Tages einen echten Kriegertod zu sterben: kämpfend, wenn nötig brennend, und dabei so viele Feinde mit in den Tod zu nehmen wie nur möglich.
    Aber nein, dachte er, und stürzte zurück in die Gegenwart. Jetzt sitze ich an einem Schreibtisch. Er schüttelte bei dem Gedanken verbittert den Kopf, nur noch ein Papierkrieger zu sein. Er war der höchste Offizier auf dem ganzen Planeten, Kommandeur der Eisernen Garde und der Wächter zweier Galaxien, aber er fühlte sich irgendwie nutzlos. Obwohl er einen Blutnamen besaß und ein durch Genmanipulation zum härtestmöglichen Kämpfer gemachter Krieger war, focht er nur noch gegen die Bürokratie.
    Er ging um eine Ecke und stieß fast mit einem Grüppchen Krieger zusammen, die in die andere Richtung unterwegs waren. Er fühlte Verlegenheit, weil er sie nicht hatte kommen hören. Besonders, als ihm klar wurde, daß sie gutgelaunte Scherze austauschten. Sie lachen. Was gibt es hier zu lachen?
    Er stand unmittelbar vor Sterncolonel Logan. Der Mann hatte ein böses, verkniffenes Gesicht und eine fahle Gesichtsfarbe. Seine Augen waren schmale Schlitze, die seinen Blick noch unergründlicher machten, als es sonst bei einem Krieger üblich war. Russou hatte ihn vom ersten Treffen an gehaßt. Und das Gefühl schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen.
    Logan kommandierte einen der DianaVerteidigungssternhaufen und hatte sich während Russous langer Reise aus der Inneren Sphäre die Ehre erkämpft, zeitweilig den Posten des Galaxiskommandeurs zu übernehmen. Bei Russous Ankunft hatten er und Logan das rituelle Blutvergießen zelebriert, das notwendig war, damit Russou offiziell den Befehl übernehmen konnte. Gewöhnlich wurde das Ritual mehr pro forma durchgeführt, ohne daß es zu echten Verletzungen kam, aber Logan hatte mit mordlüsterner Wut zu Russou Howell aufgeblickt, nachdem dieser ihm einen Hieb ins Gesicht versetzt hatte, der ausreichte, ihn aus der Nase bluten zu lassen. Logan war nicht direkt aufmüpfig, aber weder er noch die übrigen Truppen auf Diana zeigten ihm oder sich selbst gegenüber den gebotenen Respekt. Zumindest nicht nach Russous Maßstäben.
    Logan bellte einen Befehl, und die kleine Gruppe nahm augenblicklich Haltung an. Soviel zumindest mußte Russou ihnen zugute halten. Es waren insgesamt sieben, jeder einzelne ein verdammter Solahma. Russou erkannte die meisten von ihnen, und er wußte, daß sie ebenfalls die allgemeine Nachlässigkeit teilten, die diesen ganzen Planeten zu charakterisieren schien und die ihm so verhaßt war. Einer von ihnen schien abfällig zu grinsen. Wie heißt er? Zu viele Gesichter in zu kurzer Zeit. Es verschwimmt alles zu einer Suppe.
    Russou stand vor einem der jüngeren Krieger der Gruppe, einem großen, respektlos wirkenden Burschen. Junge Krieger waren auf Garnisonswelten selten. Dieser hier mußte sich auf seinem vorigen Festen einiges haben zuschulden kommen lassen. Russou nahm sich vor, seine Akte anzusehen. »Wie heißt du?« bellte er ihn an.
    »Ich bin Sterncommander Cajuste.« Das angedeutete Grinsen wurde stärker. Russou fühlte das Bedürfnis, dem Kerl die Faust in den Mund zu rammen.
    »Ich finde es interessant, daß du die Energie hast dich zu amüsieren, Sterncommander. Nach deiner erbärmlichen Leistung bei den gestrigen Mechdrills hätte ich gedacht, du würdest deine gesamten Anstrengungen dem Versuch widmen, deine Leistungen als Krieger zu verbessern.«
    Cajustes Grinsen verschwand, und seine Miene wurde hart. »Ich habe gestern nichts getan, was meiner Ehre geschadet hätte.«
    »Das beweist nur,

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