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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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nach welchen niedrigen Standards du dich bewertest. Du bist es nicht würdig, ein Nebelparder-Krieger zu sein. Es ist kein Wunder, daß du in deinem Alter zum Garnisonsdienst abgestellt bist.«
    Cajustes Gesicht lief vor Wut rot an. »Du hast kein Recht, irgendwen auf dessen Alter anzusprechen. Du hast die besten Zeiten hinter dir. Wie kommt es, daß du nicht im Kampf gefallen bist, sondern lange genug überlebt hast, um hinter einem Schreibtisch zu landen und Drillübungen zu verwalten?« Das letzte Wort war blanker Hohn.
    Russou kämpfte gegen das rhythmische Ballen und Entspannen seiner Fäuste an, eine Angewohnheit der letzten Monate. »Deine Worte künden von Arroganz, Solahma, obwohl du Schande darüber empfinden solltest, nicht zu wissen, wie ein Krieger seinen kommandierenden Offizier anzusprechen hat. Dies ist Diana, und es ist immer noch der stolze Planet, den die Nebelparder ihre Heimatwelt nennen. Ich bin nicht nur der Kommandeur über zwei Galaxien, ich bin verantwortlich für diesen ganzen Planeten und alles und jeden auf seiner Oberfläche. Niemand auf Diana steht über Russou Howell. Und ich bin nicht bereit, mich von einem maunzenden, verweichlichten Abklatsch eines Kriegers beleidigen zu lassen. Du wirst für deine Ehrlosigkeit im Kreis der Gleichen bezahlen.«
    Der Rest der Gruppe wich zurück und bildete einen Kreis, in dessen Mitte Cajuste und Russou standen. Russou betrachtete die Gesichter der Umstehenden und erkannte, wie sie auf diesen Zweikampf brannten. Seine Wut nahm noch zu, als er den selbstgefälligen Ausdruck auf Cajustes Gesicht sah, der bereits die Hand zu dem Ritual hob, das dem Kampf vorausging. Russou trat zu ihm und hob antwortend die Hand, aber statt seine Bereitschaft zu signalisieren, ballte er die Faust und trieb sie hart gegen Cajustes Nase. Er fühlte einen Energieschub, als er dessen Nasenbein unter dem Schlag brechen hörte. Cajuste fiel nach hinten. Russou setzte nach und drosch auf dessen Gesicht ein.
    Alles, was sich seit jenem Tag auf Maldonado in Russou Howell aufgestaut hatte, die ganze Wut, Verwirrung und Verzweiflung, schien aus ihm herauszubrechen. Er war durch und durch Parder, ohne irgendwelche Skrupel oder den geringsten Gedanken an Gnade. In seinem ganzen Leben hatte er noch nicht so brutal und gnadenlos gekämpft. Innerhalb von Sekunden verlor Cajuste das Bewußtsein und stürzte vor Russou zu Boden.
    Schockiertes Schweigen hing in der Luft, als Russou sich umsah. Jetzt war es an ihm, selbstgefällig zu sein. Er wandte sich zum Gehen.
    »Du hast das Ehrenritual verletzt, Galaxiscommander«, stellte Logan mit leiser, wütender Stimme fest.
»Ich weiß. Dies war kein Ehrenduell. Es ging um Disziplin und Pflichterfüllung. Welche Ehre hat ein Krieger noch, der so wenig Wert, so wenig Selbstachtung besitzt, daß er seinen Platz in der Befehlskette vergißt und damit, daß er nur existiert, um zu dienen? Solahma hin oder her, wir sind Nebelparder, und wenn es sein muß, nehme ich euch auseinander und setze euch wieder zusammen. Wir sind die Verteidiger der Nebelparder-Heimatwelt und wissen nicht, wann der Tag kommt, an dem wir in den Kampf ziehen müssen. Ich habe diesen Befehl übertragen bekommen und ich werde euch zweitklassige, verwahrloste Krüppel wieder zu ClanKriegern machen, selbst wenn es euch umbringt.«
Damit wirbelte Russou Howell herum und marschierte davon, eine kleine Gruppe geschockter und gedemütigter Krieger zurücklassend.

7
Schwarzes Shikarital, Diana Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
     
21. März 3059
    Solahma-Sterncommander Sentania Buhallin stieg im späten Morgennebel auf ihre übliche Weise den steilen Hang hinab, in einer Serie schneller Manöver, die ihr Alter Lügen straften. Sie stieß sich vom Stamm eines der dünnen Bäume ab, die über den Hang verstreut waren, ließ sich ein paar Schritte von dem Schwung tragen, dann packte sie den schlanken Stamm eines anderen Baums und schwang sich herum, sprang zum nächsten Stamm und ließ sich von diesem abbremsen, um zu Atem zu kommen und die weitere Route festzulegen. Sie stieß sich ab, sprang, rutschte, tanzte über Luftwurzeln, hangelte sich an tief hängenden Ästen entlang, schleuderte ihren Körper von einem Ast zum nächsten, bremste sich im Gebüsch ab. Ein Beobachter hätte denken können, er sähe ein choreographisch inszeniertes Freiluftballet, das einer Holoübertragung würdig war. Natürlich gab es auf Diana keine Holovidprogramme, da die Nebelparder für Unterhaltung oder

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