Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
schlug sie dem Krieger vor sich in die Magengegend, so daß der einknickte. Hengst stürzte zuerst zu Boden, sprang hastig auf und hechtete über den noch immer
- beide Hände auf den Bauch gepreßt - vornüber geknickten Nebelparder. Trotz der steifen Tunika, die drohte, seine Beine zu fesseln, gelang ihm ein Salto, so daß er mit den Füßen voraus unmittelbar vor Howell landete.
Jetzt stand er dem Galaxiscommander in leicht geduckter Haltung gegenüber, bereit zum Kampf, falls der es darauf anlegte. Dem Ausdruck auf Howells Gesicht nach zu urteilen, war das durchaus nicht unwahrscheinlich. Aber dann lächelte er statt dessen.
»Kein schlechter Zug, Hengst. Für eine Freigeburt. Aber Freigeburten sind verschlagen, frapos?«
»Erklären Sie mir etwas, Russou Howell: Wenn ich nur eine Freigeburt bin und Freigeburten in den Augen der Nebelparder wertlos sind, warum sind Sie dann so versessen darauf, mich zu einem Nebelparder zu machen?«
Hengst stellte die Frage in kurzen, abgehackt keuchenden Worten.
»Vielleicht möchte ich beweisen, daß eine Freigeburt immer eine Freigeburt bleibt. Vielleicht will ich dich auch einfach nur zerquetschen. Vielleicht möchte ich eine wertlose Freigeburt in einen Nebelparder höchsten Werts verwandeln. Oder vielleicht will ich mich und die Krieger unter meinem Befehl auch nur amüsieren. Das Leben hier auf Diana wird schnell berechenbar.«
»Ich werde niemals einer von euch sein. Bring mich um.«
Wieder ertönte ein ärgerliches Rumoren aus den Reihen der anderen Krieger. Howell drehte sich zu ihnen um und hob wieder, die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. »Siehst du, Hengst? Sie würden dich liebend gerne umbringen. Nur ich stehe zwischen dir und dem Tod. Du kannst Nebelparder werden oder sterben.«
»Dann wähle ich den Tod.«
»Du hast diese Wahl nicht. Ich habe sie, du aber nicht.«
»Ich werde kein Nebelparder.«
Howell wandte sich seinen Kriegern zu. »Na schön. Stufe Drei.«

15
In der Nähe des Luterawalds, Diana Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
     
13. April 3059
    Wenig später erreichten sie eine weite Ebene zwischen dem Steinbogen, der die Südgrenze Luteras markierte, und dem nahen Wald. Drei Parder-Krieger aus dem Trupp, der ihn hierher geschleppt hatte, packten Hengst bei den Armen, um ihn festzuhalten. Hengst winkte ab.
»Ich gehe nirgends hin. Jedenfalls noch nicht.«
    Die Krieger zogen sich ein paar Schritte zurück und ließen Hengst im Zentrum des freien Grunds stehen und über seine Lage nachdenken.
    Vielleicht will Russou Howell, daß ich fliehe. Er hat mir nur eine recht kleine Wachmannschaft zugeteilt. Oder er will mich damit beschämen, wie wenig Krieger notwendig sind, um mich zu bewachen. Diese Stravags wandern völlig sinnlos in der Gegend herum.
    Was hat dieser Howell überhaupt vor? Nachdem ich aus dem Kreis gebrochen war, ist sein Blick noch irrer geworden. Er hätte mich gleich da umbringen sollen. Das Dasein als Gefangener ist sinnlos, und es macht noch weniger Sinn, von mir zu erwarten, daß ich seine Regeln akzeptiere, als wäre ich ein Wahrgeborener. Es ist schwer für Freigeborene, wie Wahrgeborene zu denken, auch wenn wir Seite an Seite mit ihnen kämpfen. Freigeborene können Krieger werden, können das Wesen der Clans ehren und ein ihm gemäßes Leben führen. Was die Wahrgeborenen sich nicht klarmachen, ist, daß wir im Innern Freigeborene bleiben, ungeachtet all dessen, was wir akzeptieren. Es ist nicht einmal so, daß ich es darauf anlegen würde. Es ist einfach so. Meine Loyalität den Jadefalken gegenüber ist unverbrüchlich. Ich kann kein Nebelparder werden. Russou Howell begreift es nicht. Dieser Hengst läßt sich nicht zureiten. Was für ein blöder Witz. Aber trotzdem wahr.
    Hengst betrachtete den Kriegertrupp, der sich um ihn herum formiert hatte. Eine Menge dieser Parder scheinen von all dem genauso verwirrt, wie ich es bin. Sie haben noch nie etwas von dieser wahnwitzigen Zeremonie der Eidbruderschaft gehört. Möglicherweise hat Russou Howell sie sich eben erst ausgedacht. Aber sie bleiben loyal zu ihrem Kommandeur, selbst wenn er den Verstand verloren zu haben scheint. Jedenfalls vorerst.
    Diese ganze Zeremonie ist von Anfang bis Ende Russou Howells Idee. Sie wollen mich überhaupt nicht in ihrem Clan. Sie wollen meinen Tod.
    Hengst wurde aus den Gedanken gerissen, als zwischen zweien seiner Bewacher plötzlich ein Kampf ausbrach. Die Schläge prasselten so wild und ungehemmt, daß die Gesichter der beiden innerhalb von

Weitere Kostenlose Bücher