Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
streckte er die Hand aus und schlug auf den Schaltknopf, der das Löschsystem des Amboß aktivierte. Das Warnzeichen blinkte ungerührt weiter. Wieder schlug er auf den pilzförmigen Schaltknopf. Auch jetzt tat sich nichts. Panik stieg in ihm auf, als er es ein drittes Mal versuchte und die Faust mit ausreichend Wucht auf die Kontrollen schlug, um den großen Plastikknopf zerspringen zu lassen. Diesmal wurde er mit dem leisen Zischen unter Druck stehenden Löschgases belohnt, das in die Reaktorsektion des Mechs flutete.
Gegen die Schmerzen und den Schock ankämpfend, der drohte, ihm das Bewußtsein zu rauben, hievte Masters sich aus der Pilotenliege. Er riß an den Riegeln, die den schweren Neurohelm auf dem gepolsterten Kragen der Kühlweste hielten und hob das Gerät von den Schultern. Die Anstrengung schien ihm den letzten Rest verbliebener Kraft zu kosten. Mehrere Sekunden starrte er in dumpfer Begriffsstutzigkeit auf die tiefe Delle in der dicken Metallhülle des Helms. Eine entsprechende Spur in der Hauptwaffenkonsole zeigte, wo sein Kopf gegen die Stahlarmaturen geschlagen war. Es war ein Wunder, daß er noch bei Bewußtsein war.
In einem harten Zweikampf mit seinem Körper, der sich nur zusammenrollen und schlafen wollte, entriegelte Masters die Cockpitluke des Amboß, fand aber nicht die Kraft, die schwere gepanzerte Luke aufzustoßen. Zu erschöpft und unter zu großen Schmerzen, um noch länger mit dem Verschluß zu ringen, schlug er mit der flachen Hand auf den Notschalter und sprengte die Luke weg.
Durch die Ausstiegsöffnung hörte er das ohrenbetäubende Donnern und Krachen von Geschützfeuer. Er ließ sich schwerfällig zu Boden fallen, drehte um, dorthin, wo er Norden vermutete, und setzte sich langsam und stolpernd in Bewegung. Er mußte es zurück zum Befehlsstand schaffen. Nicht, weil er Angst davor hatte, gefangen zu werden, sondern weil sein Pflichtgefühl von ihm verlangte, daß er die Leitung des erbitterten Kampfes seiner Ritter gegen die Parder übernahm.
Das schaffe ich nie. Masters unterdrückte den Gedanken, kaum daß er aufgetaucht war. Ich muß es schaffen, herrschte er sich an. Ich muß.
Ein dumpf wummerndes Dröhnen erfüllte das Schlachtfeld und übertönte selbst den Lärm des Gefechts. Masters sah hoch, suchte nach dem Ursprung des endlosen Donners. Wenige hundert Meter nordöstlich hing ein gewaltiger runder Schatten in der Luft, von unten erleuchtet durch die Flammenzungen riesiger Triebwerke. Kleinere Flammenzungen wurden sichtbar, als abgeworfene BattleMechs sich auf das Schlachtfeld senkten und teilweise geradewegs in die Parder-Stellungen fielen.
Die ComGuards waren da.
* * *
    Fünfundvierzig Minuten später war alles vorbei. Unter dem Angriff der frischen ComGuardisten, verstärkt von ermatteten Rittern und Legionären, brach der Widerstand der Nebelparder zusammen.
    Paul Masters wurde von einem Infanteriezug der Legion aufgegriffen und zurück zu seinem Kommandostand gebracht. Dort berichtete ihm PräzentorColonel Regis Grandi vom Ausgang der Schlacht, während die MedTechs ihm etwas gegen den Schock und die Erschöpfung gaben und an seinem Hinterkopf eine Beule von der Größe einer Kinderfaust behandelten.
    »Als wir ankamen und absprangen, dachte ich, die Parder würden sich stellen und es bis zum bitteren Ende ausfechten. Eine Weile haben sie das auch getan. Aber irgend jemand muß die Koordinaten durcheinandergebracht haben, denn meine Zweite Sektion wurde direkt über der Parder-Frontlinie abgeworfen. Blake, was für ein Desaster! In den ersten Minuten gab es nur Nahkämpfe. Wir waren so dichtgepackt, daß niemand wagte, die Waffen einzusetzen, aus Angst, einen Kameraden zu treffen. Es hat eine Weile gedauert, bis wir das auf die Reihe brachten, aber schließlich konnten wir eine halbwegs akzeptable Schlachtreihe bilden und gegen die Parder vorrükken. Sektion Zwo kam mehr oder weniger auf den vorgesehenen Koordinaten runter und griff an der linken Flanke der Clanner an. Danach war eigentlich alles schnell vorbei. Ihre Ritter und Legionäre schwangen in die rechte Flanke der Parder ein und schnitten ihnen den Rückzug ab. Ihre einzige Fluchtmöglichkeit war in Richtung Süden, zum Fluß. Wir haben sie etwa zwei Kilometer weit gejagt, bis wir zu dem Schluß kamen, daß es reichte. Es dürften nicht mehr als ein Dutzend den Fluß lebendig erreicht haben.«
    »Verluste?« fragte Masters und kämpfte gegen die Benommenheit der leichten Gehirnerschütterung an, die der

Weitere Kostenlose Bücher