BattleTech 42: Feuer und Schwert
seines Feuerleitteams entfernt aus. Ein mit einem LaserEntfernungsmesser und einem einfachen Magnetkompaß ausgerüstetes Fernglas lieferte ihm die benötigten Daten.
»Entfernung: Drei-null-fünnef-drei Meter. Seitenwinkel: Zwo-sechs-sieben.«
Ein Corporal im Heck des sechsrädrigen Scoutwagens wiederholte die Ziffern, während er sie weitergab. Ohne ein modernes Globales Positionssystem war das Feuerleitteam darauf angewiesen, den Beschuß auf die althergebrachte Weise mit Hilfe von Entfernungs- und Kompaßangaben einzuweisen.
»Starlight meldet Koordinaten empfangen, bereit zum Feuern«, gab der Unteroffizier einen Augenblick später durch.
»Feuer.«
Hoch über dem Scoutwagen gab der Zerstörer Starlight einen einzelnen Schuß aus dem SteuerbordSchiffslaser ab.
Auf der Planetenoberfläche verdampfte ein blendend greller Lichtblitz ein Stück Felsboden fast hundert Meter neben der Kuppe des Zielhügels.
»Weit«, rief der Lieutenant und gab damit zu verstehen, daß der Schuß in seinem Sichtfeld eingeschlagen war. »Korrektur. Hoch dreißig, links fünnefundzwanzig, wiederholen.«
Wieder flammte ein grelles Feuer auf dem Hügel auf, diesmal nur wenige Meter neben dem Zielpunkt.
»Ich würde das einen Treffer nennen, meinen Sie nicht auch, Corporal?«
»Ja, Sir.«
»Gut.« Die Zufriedenheit in der Stimme des Lieutenants war nicht zu überhören. »Zielwechsel. Versuchen wir es einmal mit der MikrowellenZielerfassung.«
Schon kurz nachdem der erste Laserschuß ins Übungsgebiet eingeschlagen war, konnte das Feuerleitteam seine Ausrüstung zusammenpacken und zurück zur Starlight fliegen. An Bord der Unsichtbare Wahrheit besprach der Befehlsstab die Ergebnisse.
»Zunächst einmal«, las Kommodore Beresick aus dem auf seinem Compblock gespeicherten Bericht vor, »meldet Lieutenant Bates, der Leiter des Feuerleitteams, Schwierigkeiten beim Aufbau der Orbitalverbindung zur Starlight. Das Problem war eine falsch justierte Antenne. Das Team konnte den Fehler schnell finden und beheben, aber trotzdem haben sie dadurch fast zehn Minuten verloren.«
»Das ist übel«, warf Ariana Winston ein.
»Allerdings, General«, bestätigte Beresick. »Im Gefecht sind zehn Minuten eine lange Zeit, besonders, wenn die Lage so verzweifelt ist, daß es nötig wird, Orbitalunterstützung anzufordern. Aber sobald dieses Problem behoben war, konnte das Team das Unterstützungsfeuer schnell und leicht einweisen und korrigieren. Das Team wechselte eilig die Ziele, forderte verschiedene Beschußarten an, unterschiedliche Beschußmuster und so weiter. In allen Fällen war der Feuerleitoffizier in der Lage, die Schiffskanoniere in höchstens drei Durchgängen ins Ziel zu führen.«
»Hm-hmh.« Winston betrachtete ihren Ausdruck des Berichts aus zusammengekniffenen Augen. »Was meint Ihr Beobachter? Könnte ein Feuerleitteam in einer Extremsituation akkurates Unterstützungsfeuer einweisen?«
»Er glaubt schon«, antwortete Beresick vorsichtig. »Er ist der Ansicht, jeder, der vertraut mit normalen Feuerleitverfahren ist, könnte das schaffen. Der Hauptunterschied besteht darin, woher das Feuer kommt. Zugegeben, angesichts der relativen Leistungskraft der Geschütze, mit denen wir es hier zu tun haben, existiert eine sehr viel kleinere Fehlermarge. Lieutenant Bates glaubt, und ich bin ebenfalls dieser Meinung, daß ein unerfahrener Vorgeschobener Beobachter echte Schwierigkeiten hätte, den Beschuß sicher zu koordinieren.«
»Kommodore, wie ich sehe, haben Sie Schiffslaser, S-PPKs und Schiffs-Autokanonen getestet«, mischte sich Major Marcus Polling, der Kommandeur der 2. St.-Ives-Lanciers, ein. »Was ist mit Ihren Raumraketen, Weißer Hai und anderen? Ließen die sich gegen Bodenziele einsetzen?«
»Sicher. Aber wozu?« fragte Beresick. »Raumraketen wie der Weiße Hai sind sehr viel treffsicherer als andere ballistische Waffen, aber wir haben von ihnen nur relativ geringe Vorräte. Bei Trafalgar haben wir bereits ein rundes Dutzend abgefeuert, und wir müssen davon ausgehen, daß das Diana-System zumindest von ein paar Kriegsschiffen bewacht wird. Greifen wir die Parder-Kriegsschiffe mit allem an, was wir haben, oder sollen wir einen Teil unserer Raketen für ein Bombardement zurückhalten? Und selbst wenn wir genügend Raketen hätten, sind sie für ein planetares Bombardement nicht geeignet. Die Gefechtsköpfe sind darauf ausgerichtet, schwere Panzerung zu durchschlagen, bevor sie detonieren. Sie hätten zwar eine Sprengwirkung, aber kaum
Weitere Kostenlose Bücher