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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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aus?«
»Moment.« Beresick ging die Daten auf dem Bildschirm vor sich durch. »Ja, Nummer Zwei. Er ist weit genug vom Zentralgestirn entfernt, um einem Feuerleitteam das Überleben zu ermöglichen. Natürlich müßten die Leute Raumanzüge tragen, aber das sollte kein allzu großes Problem bedeuten. Wie bald wollen Sie anfangen?«
Winston sah auf die Uhr. »Sagen wir: in zwei Stunden. Ich möchte allen die Möglichkeit geben, sich von dem Sprung zu erholen. Die TDS-Opfer sollen erst wieder auf die Beine kommen können. Ja, in zwei Stunden, das sollte früh genug sein.«
»Hmmm ...«, kam die Antwort des Kommodore.
TDS oder Transitions-Desorientierungs-Syndrom war ein hochtrabender medizinischer Name für Sprungkrankheit. Die meisten Ärzte hielten die Krankheit für eine Art psychosomatischer Reaktion auf den jähen und ganz und gar unnatürlichen Prozeß des Hyperraumsprungs, das Herausgerissenwerden aus dem eigenen Raum-Zeit-Gefüge, um in Nullzeit dreißig Lichtjahre entfernt wieder Gestalt anzunehmen. Viele Menschen erlebten nur ein kurzes Unwohlsein, ähnlich dem Gefühl, in einem Aufzug plötzlich ein, zwei Stockwerke tiefer zu fallen. Selbst vollkommen gesunde Personen, die noch nie an Reisekrankheit gelitten hatten, konnten von plötzlicher Übelkeit erfaßt werden, wenn das Raumschiff, auf dem sie sich befanden, durch das Jenseits des Hyperraums geschleudert wurde. Einige wenige wurden Opfer heftigerer Reaktionen. Schmerzhafte Magenkrämpfe, Migräneanfälle und tiefsitzende brennende Schmerzen in den Gelenken konnten ein TDS-Opfer bis zu dreißig Minuten nach einem Hyperraumsprung außer Gefecht setzen. In der Regel ließen sich diese Symptome durch entsprechende Medikamente kontrollieren oder zumindest abschwächen. Das bevorzugte Medikament war ein synthetisches MeklizinAnalogikum, aber leider wirkte sich die Medizin in mancher Hinsicht ebenso schlimm aus wie die Krankheit. Meklizin verursachte Benommenheit, und die meisten Krieger zogen die Effekte der Sprungkrankheit der dadurch verursachten Senkung ihrer Kampffähigkeit vor.
Winston wußte, daß nur etwa zwei Prozent der Einsatzgruppenmitglieder unter einer schweren Form von TDS litten. Aber zu diesen zwei Prozent gehörte Sandra Barclay, ihr jüngster Colonel, die Kommandeurin der 71. Leichten Reiterei.
»Lassen Sie mich wissen, wann Sie soweit sind, die Übung durchzuführen«, meinte Winston und setzte sich in Richtung Brückenluk in Bewegung. »Ich bin in Morgans ... äh ... in meinem Büro.«
* * *
    Nicht zwei, sondern sechzig Stunden später riß ein fiepender Interkom Ariana Winstons Aufmerksamkeit von dem Papierkrieg los, der sich in den vergangenen Tagen auf ihrem Schreibtisch angesammelt hatte. Sie staunte, daß Morgan überhaupt etwas zustande gebracht hatte, wenn man die Menge an Berichten bedachte, die der Kommandeur der Einsatzgruppe lesen mußte. Eine alte Redewendung besagte, daß weniger ein gefüllter Magen als ein Meer aus Papier eine Armee auf den Beinen hielt, und sie stellte mehr und mehr fest, wie wahr dieser Spruch war.
    »General Winston, wir sind jetzt bereit für die Unterstützungsfeuerübung«, erklärte Beresick.
»Okay, Kommodore, ich bin schon unterwegs«, antwortete sie, froh, einen legitimen Grund zu haben, die Berichte beiseite zu schieben. Auf dem kurzen Weg zur Brücke ging sie in Gedanken die Pläne für den Testbeschuß durch.
Der Befehlsstab hatte diese Aufgabe dem Zerstörer Starlight zugewiesen. Dessen Skipper war ein ziemlich erfahrener Offizier und hatte die Verfahrensregeln studiert, die sie durch Analyse der aus den bei Trafalgar erbeuteten Clan-Kriegsschiffen geborgenen Daten entwickelt hatten. Da sie über keinen Dockkragen verfügte, den schweren Ring aus Maschinen, Kupplungen und Dichtungen, mit denen ein Sprungschiff ein Landungsschiff aufnehmen konnte, mußte die Starlight Männer und Material mit Raumbooten auf die Planetenoberfläche transportieren. In diesem Fall waren die Männer, ein Feuerleitteam der 2. ComGuards, und das Material, ein Wieselflink - Scoutfahrzeug ihrer Gefechtssektion, an Bord einer K-1 -Landefähre gepfercht.
Unter realen Gefechtsbedingungen wären die vorgeschobenen Beobachter mit einem größeren, besser bewaffneten Landungsschiff abgesetzt worden, aber für die Zwecke dieser Übung reichte die zweihundert Tonnen schwere Raumfähre aus.
Mit einer Beschleunigung von 1 g brauchte die Starlight etwa sechzig Stunden für den Flug vom Zenithsprungpunkt des Systems in eine

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