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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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zwei wundervolle Sets intakter Abdrücke.« Ryan machte eine Pause und schenkte Winston ein sanftes, verschmitztes Grinsen.
»Wessen Abdrücke sind das, Major?«
»Die Abdrücke gehören Marshal Hasek-Davion und seinem Kabinensteward. Sonst konnten wir nichts identifizieren. Die Abdrücke waren zu verwischt.«
»So, als habe jemand das Tastenfeld abgewischt, nachdem er fertig war?« fragte Beresick.
»Möglicherweise«, antwortete Ryan. »Aber hauptsächlich kommt es durch die Art und Weise, wie die Leute auf die Knöpfe drücken. Sie tippen sie nur mit den Fingerspitzen an. Das hinterläßt keinen guten, sauberen Abdruck, sondern nur einen unscharfen Fleck.«
»Also steckt der Steward mit drin?« Redburns Stimme klang monoton und kraftlos, als er zum ersten Mal das Wort ergriff.
»Nein, Sir«, stellte Ryan fest. »Zumindest glaube ich es nicht.«
»Und was glauben Sie, Major?« fragte Winston.
»Als wir keine Abdrücke auf der Tastatur des Schlosses finden konnten, hatte ich die plötzliche Eingebung, die Abdeckplatte abzuschrauben und mir das Innenleben des Lukenschlosses näher anzusehen. Als wir die Verdrahtung in Augenschein nahmen, fanden wir winzige, aber erkennbare Kratzer in der Isolation der Leitungen von der Tastatur zum Riegelmechanismus. Spuren dieser Art werden von festen, federgespannten Krokodilklemmen erzeugt, wie sie bei den meisten elektronischen Einbruchsets benutzt werden. Ich habe die Wartungsunterlagen überprüft und stellte fest, daß keinerlei Arbeiten am Lukenverschluß der Suite angeordnet oder durchgeführt worden sind. Daher kann ich nur schließen, daß der Attentäter, wahrscheinlich als WartungsTech verkleidet, die Abdeckung entfernt, einen elektronischen Codeknacker angeschlossen und eine Serie zufälliger Zahlenkombinationen durch das Schloß geschickt hat, bis sich der Zugang öffnete.«
»Wie lange würde er dafür benötigt haben?« Winston lehnte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Schreibtischkante. Ein leises Ziehen über dem Schoß erinnerte sie daran, daß in der Schwerelosigkeit des Schiffsinnern schon eine so einfache Geste genügt hätte, sie unkontrolliert durch das Zimmer taumeln zu lassen, hätte der breite Haltegurt sie nicht auf dem Sessel gehalten.
»Wie lange?« wiederholte Ryan. »Das hängt davon ab.«
»Wovon?«
»Von vielerlei Faktoren. Ich gehe davon aus, daß wir es mit einem Schloß von derselben Art wie auf dem Rest des Schiffes zu tun haben. Es ist auf einen Öffnungscode aus fünf Ziffern eingestellt, richtig? Nun, bei einem Code aus fünf Ziffern gibt es hunderttausend mögliche Kombinationen. Es gibt einen Codeknacker, der eine Zufallsfolge von Zahlen durch das System jagt, in der Hoffnung, die richtige Kombination zu treffen.«
»Wir haben alle schon mal ein Vid gesehen, Major.«
Entweder hatte Ryan Beresicks beißenden Kommentar nicht gehört, oder er ignorierte ihn. Jedenfalls setzte er seinen Lehrvortrag über elektronische Einbruchswerkzeuge fort. »Die meisten Codeschlösser besitzen eine eingebaute Verzögerung, die dem System Zeit gibt, sich nach einer falschen Kombination in den Anfangszustand zurückzusetzen. Nehmen wir einmal an, daß sie bei zwei Sekunden liegt. Das bedeutet, um alle einhunderttausend möglichen Kombinationen auszuprobieren, benötigt man zweihunderttausend Sekunden, sprich rund sechsundfünfzig Stunden. Das Problem dabei ist allerdings, daß die meisten Codeschlösser nur zwei oder drei Fehlversuche zulassen, bevor sie blockieren und Sicherheitsalarm auslösen. Wir wissen alle, daß es in der Nacht, in der der Marshal ums Leben kam, keinen derartigen Alarm gab.«
Winston starrte ihn ungläubig an. »Was soll das heißen? Entweder unser Knabe hat einen Codebrecher angesetzt und versagt, oder er hat die richtige aus einhunderttausend möglichen Kombinationen in nur drei Versuchen getroffen?«
»Nein, General. Das soll heißen, daß der Attentäter keinen ›normalen‹ Codebrecher benutzt hat. Es gibt noch ein etwas leistungsfähigeres Modell, das ...« Ryan stockte, als wäre er verlegen, es zugeben zu müssen. »... einigen der bekannteren Geheimdiensten zur Verfügung steht. Statt wahllos eine Kombination nach der anderen abzufragen und sich auf pure Geschwindigkeit zu verlassen, entlocken diese moderneren Geräte dem System den einprogrammierten Code. Sie arbeiten langsamer, aber weil sie nicht jede mögliche Kombination ausprobieren müssen, sind sie im Endeffekt schneller.«
»Wie meinen Sie das, Major, sie

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