Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
ihr Übelkeit. Dazu hatten die Geheimniskrämerei und das Intrigantentum ihrer Kaste geführt. Es mußte ein Ende haben.
In einem späteren Teil der Datei las sie eine Passage, die offenbar von Balzac selbst verfaßt war. Es war ein langer Abschnitt, aus dem klar hervorging, daß Geschkos wie die Aidan-Geschko auf Ironhold nicht dazu bestimmt waren, ClanKrieger zu werden. Balzac ließ keinen Zweifel daran, daß sie in die Dienste der Wissenschaftlerkaste treten sollten. Das gesamte an ihrer Ausbildung beteiligte Kriegerpersonal sollte anscheinend eliminiert und die Einheiten an einen Ort verschifft werden, dessen Lage nicht erwähnt wurde.
Balzac baut sich eine eigene Armee auf! Wenn ich das richtig verstehe, will er eine eigene Machtbasis gründen, einen eigenen Wissenschaftlerclan, der uns vom Kastenstatus befreien würde. Wie will er diesen Clan nennen? Die Heimtückischen Laborratten? Das Erschreckendste daran ist, daß es funktionieren könnte. Was kann ich tun? Ausdrucken kann ich es nicht, die Datei enthält eine Sperre dagegen. Ich muß mir Notizen machen, mir so viel ich kann einprägen. Jetzt muß ich gehen, es wird allmählich gefährlich.
Naiad sah Peri das Gebäude verlassen. Beim nächsten Mal würde sie ihr hinein folgen müssen.
In der Ferne hörte sie jemanden ihren Namen rufen. Es klang nach Idianias Stimme. Naiad kam zu spät für den Unterricht in Kriegergeschichte. Octavian würde sie umbringen.

32
Strand nahe Dæmon, Waldorff Jadefalken/Stahlvipern-Besatzungszone
     
1. Juli 3061
    Wolkenkratzer waren ein ungewöhnliches Phänomen, zumindest für Clanner-Augen. In den Heimatwelten hatten die meisten Bauten im Höchstfalle vier oder fünf Stockwerke. Ausnahmen waren nur einzelne prächtige und besonders wuchtige Genetische Archive und sehr vereinzelte offizielle Gebäude. Große Höhen waren in Clanstädten generell den Statuen zur Ehrung großer Clan-Helden vorbehalten. Diese Statuen waren ein seltenes Beispiel für einen sozialen Wettbewerb unter den Clans, die untereinander um die gewaltigsten Standbilder wetteiferten. Es gab die Statue eines Sternennatter-Helden, an dessen Großtaten sich niemand mehr erinnerte, dessen Denkmal aber kilometerweit über die Grenzen der Stadt hinaus sichtbar war, in der es stand.
    Als sie ihren Mech auf den Strand bei Dæmon bewegte, staunte Diana über die langen Schatten, die von den titanischen leeren Bauten der Stadt auf den Sand geworfen wurden. Einige der Dächer waren während der Clan-Invasion durch Mechangriffe abgeschossen worden, und in Verbindung mit den - teilweise wie Mahnmäler noch aufragenden - zerklüfteten Mauern warfen die Schatten kubistische Muster - graue Objekte, die über den Sand krochen.
    Jenseits der Schatten attackierte die Brandung die Küste. Hohe Brecher hingen einen unnatürlich lang erscheinenden Augenblick in der Luft, bevor sie auf dem Strand kollabierten, sich dehnten, den Sand emporwuschen, sich dann wieder zurückzogen, schichtweise Sand und Unrat mitnahmen und zugleich eine kilometerlange Sandterrasse schufen, eine mit jeder Sekunde höher anwachsende Terrasse aus hartem, feuchtem Sand. Selbst in ihrem warmen Nova - Cockpit konnte Diana die kalte Nässe spüren. Dort draußen mußte es eisig sein, dachte sie. Der Küstenwind schüttelte die Nova, als sie schwerfällig weiterging.
    Diana und ihr Stern versuchten die Vipern-Mechs, die Dæmon besetzt hielten, in einer Flankenbewegung zu umgehen, aber sie hatte Schwierigkeiten, ihren OmniMech über den Strand zu bewegen. Die riesigen Metallfüße fanden keinen festen Halt. Der Mech rutschte über den Strand, und der Sand tat sein Bestes, den Kampfkoloß zu bremsen. Links und rechts von Diana hatten ihre Kameraden nicht weniger Schwierigkeiten, auf dem in der steifen Meeresbrise unsicheren Sandgrund das Gleichgewicht zu halten.
    Nach einem Bogenkurs, der am Rand der Sandterrasse entlangführte, marschierten sie auf ein Tor zu, durch das früher einmal Urlauber der Inneren Sphäre auf den Strand geströmt waren. Damals war der Strand von Dæmon eine Attraktion für alle gewesen, die es sich leisten konnten, dem Streß des Alltags zu entfliehen. All das hatte vor elf Jahren ein Ende gefunden, als im Verlauf der Invasion die Jadefalken herabgestoßen waren und Waldorff besetzt hatten.
    Wohin man auf dieser Welt auch kam, überall waren die Spuren jener Tage zu sehen, Daemon und sein Strand waren verlassen, Opfer der erbitterten Schlachten, in denen die Falken sich den Planeten

Weitere Kostenlose Bücher