BattleTech 44: Falke im Aufwind
vom größten Teil der Falkengarde abgeschnitten worden, mit Ausnahme von Joannas Stern. Er hatte sie mit seiner üblichen Arroganz informiert, daß er den Befehl über ihre Einheit übernahm. Als die Vipern in Dæmon geortet wurden und er auch Hengsts Trinärstern und die anderen BattleMechs der Falkengarde entdeckt hatte, die von Dianas Stern angeführt wurden und auf den Strand der Stadt zuhielten, hatte Ravill die Kommleitung dazu benutzt, die momentane Zangenbewegung zu organisieren, in der sich alle drei Mechgruppen auf die Stadt zubewegten.
Der Stravag ist nicht mehr bei Sinnen. Er kennt das Gelände nicht, er hat keine Erfahrung im Häuserkampf, er kann nicht einmal seine Truppe zusammenhalten, sondern rennt statt dessen einem eigenen Gegner wild nach - und jetzt besitzt er die Unverfrorenheit, mit so einem Plan unser aller Leben aufs Spiel zu setzen!
Ravill führte den Stern auf einer aufgerissenen Straße in Richtung Stadtgrenze. Vor ihnen lag, was sicher einmal ein prächtiges Stadttor gewesen war, das allen Besuchern stolz von der Pracht Dæmons gekündet hatte. Jetzt allerdings lag es in Trümmern, nicht mehr als ein Schutthaufen, der den Weg erschwerte.
Plötzlich zuckten auf der anderen Seite der Stadt, in der Nähe des berühmten Strands, grelle blaue Lichtblitze auf und signalisierten, daß dort bereits ein Gefecht ausgebrochen war.
»Sie hatten Befehl, nicht zu feuern, bis wir in Position sind!« schrie Ravill Pryde wütend über Funk. »Auf niemanden kann man sich mehr verlassen. Erst recht bei diesem Unternehmen, in dem unsere Reihen übersät sind mit Freigeburten. Wir werden uns dorthin bewegen, um ihre kostbaren metallenen Hinterteile zu retten!«
Joanna verfluchte ihre Position unmittelbar hinter dem kostbaren metallenen Hinterteil von Stemcolonel Ravill Prydes Waldwolf - und den SterncolonelGockel in dessen Cockpit gleich mit.
Diana hatte auf dem Zweitmonitor die Fortschritte von Hengsts Trinärstern verfolgt. Die beiden Gruppen waren noch etwa einen halben Kilometer voneinander entfernt, als sie ihre Nova durch das Strandtor in die Stadt führte.
Und genau in die Arme von drei StahlviperBattleMechs.
Hengst ortete Diana unmittelbar, bevor sie durch das Tor trat, und entdeckte die Gefahr, die auf sie wartete, noch bevor sie es konnte. Er befahl den Partisanen zu beschleunigen und führte sie in Richtung Strandtor. Als er um einen Trümmerhaufen herumstampfte, bemerkte er durch mehrere Fenster, die in einer Mauer an der linken Straßenseite saßen, und deren Scheiben erstaunlicherweise noch intakt waren, eine Bewegung.
Als der Hankyu, möglicherweise derselbe, der Bello attackiert hatte, auf die Mauer sprang und das Feuer auf die Straße eröffnete, war Hengst vorbereitet und schoß eine LSR-Salve auf den Torso des Vipern-Mechs ab. Sie erwischten die Feindmaschine zentral und schleuderten sie von der Mauer. Als sie in das Gebäude stürzte, verfolgte Hengst ihren Fall mit dem rechten Arm der Nemesis und feuerte durch die Fensterfront der Hauswand mit dem leichten Laser auf den stürzenden Hankyu. Glas barst, Fensterrahmen zersplitterten. Ob die Raketensalve und der nachfolgende Laserbeschuß genügt hatten, den Hankyu zu vernichten, wußte er nicht, aber Hengst war sich ziemlich sicher, daß diese Stahlviper ihnen keinen Ärger mehr machen würde, selbst wenn der Mech sich noch bewegen konnte.
Pegeens aufgeregte Stimme drang über die Funkleitung. »Ich hab immer gewußt, daß du ein großartiger Schütze bist, Hengst. Ich hab mir eingebildet, ich wäre das auch, aber diesen Fenstertrick hätte ich so präzise nicht hinbekommen.«
»Nichts besonderes«, antwortete Hengst.
»Sagst du.«
Auf seinem Sekundärschirm sah Hengst, daß die Vipern-Mechs das Feuer auf Dianas Nova eröffnet hatten. Er beschleunigte die Nemesis. Als er über die Trümmer rannte, hüpfte, sprang und rutschte, brauchte er jedes Quentchen seiner Pilotenfähigkeiten, um die Maschine aufrechtzuhalten.
Die schiere Wucht des Angriffs der Stahlvipern auf den Torso der Nova schleuderte den Mech gegen den Seitenpfeiler des Tors. Durch den Aufprall entstand ein unregelmäßiger Riß im Steinfundament des Bauwerks. Noch ein Treffer, diesmal an der rechten Schulter, und die Nova wurde herumgewirbelt, so daß sie in Richtung Strand blickte. Auf der Rundumanzeige des Sichtschirms sah Diana, wie die feindlichen Maschinen näherkamen, um ihr den Gnadenstoß zu versetzen.
In diesem Augenblick krachte eine Explosion, die alle anderen
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