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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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sich, hob eine aufgerissene Matratze vom Boden und warf sie auf das Bettgestell. Auf Naiads lächerlich herrische Geste hin nahm Peri Platz. Wie zu erwarten, war der Geruch jetzt noch stärker. Er schien wie Morgennebel aus der Matratze zu steigen. Sie senkte die rechte Hand auf den Stoff und berührte das grobe Material mit den Fingerspitzen. Sie erinnerte sich trotz der dazwischenliegenden Jahre noch sehr genau an das Gefühl aus den Kadettentagen.
Durch einen erstaunlichen Zufall hatte Naiad das Bett ungefähr so aufgestellt, wie Peris Pritsche damals in ihrer Kaserne gestanden hatte. Von dieser Position aus gesehen, erschien der Raum irgendwie vertrauter. Wenn sie die Augen zukniff, konnte sie eine verschwommene bildliche Erinnerung aufrufen: Wie sie auf einem ganz ähnlichen Bett saß, von irgendeiner Anleitung aufsah, erfüllt von der Zuversicht der Kadettin, von dem Tag träumend, an dem sie als Kriegerin ins Feld ziehen konnte. Wie sie aufschaute und die anderen sah, die wie sie selbst damit beschäftigt waren, sich auf den nächsten Tag vorzubereiten. Aidan, mit eifrigem Blick und gerunzelter Stirn, offenbar verwirrt von dem, was er las. Rena (die nach Peris Abflug in der Ausbildung sterben sollte), die während des Lesens die Lippen bewegte. Bret, mit seinem gelangweilten Blick. Marthe, gelassen, wie immer voll sicherem Selbstbewußtsein.
Einen Augenblick lang wünschte sie, der Raum würde sich in eine Zeitmaschine verwandeln, die sie zurück in jene Zeit brachte, ihr eine zweite Chance verschaffte und... Nein, selbst mit allem, was sie heute wußte, würde sie es niemals zur Kriegerin bringen. Sie war eine Beinahe-Kriegerin, gesegnet mit vielen der erforderlichen Fähigkeiten, aber irgendwie verdammt, immer irgendein Detail zu verpatzen, eine Nanosekunde zu langsam zu reagieren, von Falknerin Joanna abgekanzelt zu werden und sich den abfälligen Blick ihres Kommandeurs Ter Roshak einzuhandeln, des gemeinsten Offiziers, den sie je gekannt hatte.
»Was machen Sie hier, Stravag-Spionin?«
Peri gab sich als Wissenschaftlerin zu erkennen, und Naiad hob überrascht die Augenbrauen. »Warum spionieren Sie dann? Könnten Sie nicht einfach durch das Haupttor kommen?«
»Man hätte mich nicht eingelassen. Du weißt es vielleicht nicht, aber du und deine Kogeschwister, ihr seid ein Geheimprojekt.«
»Ich weiß«, erklärte Naiad, aber an ihrem perplexen Blick erkannte Peri, daß das Mädchen log.
»Dann sag mir, welches Ziel damit verfolgt wird, Turmfalke, denn das habe ich bei meinen Untersuchungen bisher nicht herausbekommen.«
»Nenn mich nicht Turmfalke.«
»Es ist keine Beleidigung, Kind.«
»Auch nicht Kind, Stravag.«
»Sag mir, was das alles soll, dieses ganze Geheimprojekt.«
»Das ist geheim. Deshalb kann ich es Ihnen nicht sagen.«
»Weißt du, daß du genetisch mit dem JadefalkenHelden Aidan Pryde verwandt bist?«
»Natürlich.« Diesmal war schwer zu sagen, ob sie das Wissen nur vorgab.
»Würde es dich beeindrucken, wenn ich dir sage, daß ich aus derselben Geschko wie Aidan Pryde stamme?«
Naiads Augen spiegelten erneut Verwirrung, dann schien ihr etwas zu dämmern. »Natürlich. Deshalb sind Sie uns so ähnlich.«
»Und das bedeutet?«
»Kann ich nicht sagen. Geheim.«
»Von welcher herausragenden JadefalkenKriegerin stammt ihr matrilinear ab?«
Verwirrt blickte Naiad sich nach links, dann nach rechts um, dann sah sie Peri wieder an. »Geht Sie nichts an, Stravag-Spionin.«
»Ich werde dir sagen, was ich persönlich glaube. In eurem Genmaterial gibt es kein matrilineares Erbe. Du und deine Kogeschwister, ihr stammt direkt und unmittelbar von Aidan Prydes Genen ab. Ich bin mir nicht sicher, wie und warum man das getan hat, aber es ist eine Art Clanversion der Parthogenese, und es widerspricht dem Wesen der Clans.« Peri verstummte, als sie das völlige Unverständnis in den Augen des Kindes sah. »Verstehst du, wovon ich rede, Naiad?«
»Natürlich verstehe ich«, log das Mädchen mit wütender Stimme. Naiads Sturheit amüsierte Peri, und sie fühlte sich stark an Aidan erinnert.
Peri hatte den Begriffsrahmen des jungen Mädchens weit hinter sich gelassen. Naiad starrte sie nur mit offenem Mund an. Auch wenn Naiad nichts davon verstand, wußte Peri, daß sie der Kleinen nicht mehr verraten durfte. Sie mochte genug begreifen, um jemandem Anlaß zu geben, sie über dieses Gespräch auszufragen.
Ich wünschte, ich könnte mehr von ihr erfahren. Ich verstehe immer noch nicht, was diese genetischen

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