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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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war, wie bei dem derzeitigen Generalwissenschaftler Balzac. Peri hatte gehört, Etienne habe diesen Namen gewählt, weil er der Ansicht sei, irgendein historischer Schriftsteller dieses Namens habe die Gesellschaft seiner Zeit mit dem Können und der Gründlichkeit eines Wissenschaftlers seziert. Da sie Etienne Balzac schon vorher als einen eingebildeten Narren betrachtet hatte, überraschte diese Eröffnung Peri nicht im geringsten.
    Sie schloß die Augen, als sie die Baracke betrat, und sog den typischen Kasernengeruch nach schalem Schweiß ein. Als sie die Augen öffnete, erkannte sie an dem überall herumliegenden Gerümpel, daß dieses Gebäude schon vor einiger Zeit aufgegeben worden sein mußte. Wahrscheinlich hatte das etwas mit dem allgemeinen Neuaufbau zu tun, der, soweit sie gehört hatte, in allen Trainingslagern Ironholds im Gange war. Es war ein Teil der Beschleunigung der Ausbildung, mit der neue Krieger herangezogen werden sollten, um die geschwächten Invasionstruppen rechtzeitig für die Wiederaufnahme des Kampfes gegen die Innere Sphäre wiederaufzubauen. Zusätzlich zu den Kriegern, die das beschleunigte Training lieferte, fanden auf Strana Metschty sogenannte ›Erntekriege‹ statt, in denen Einheiten der Clans, die bei der ursprünglichen Invasion zurückgeblieben waren, die Möglichkeit erhielten, in Tests anzutreten, die ihren Kriegern gestatteten, sich einem der Invasionsclans anzuschließen.
    Wie es hieß, waren viele Kriegerveteranen Gegner der neuen Gebäude, die sie als ein weiteres Indiz für die Aufweichung der ganzen Kadettenausbildung anführten. Gerüchteweise hatte das Oberkommando ein gesteigertes Interesse daran, daß mehr Kadetten sich qualifizierten, und deshalb einige der Regeln vereinfacht. Was davon der Wahrheit entsprach und was nur auf traditionellem Widerwillen unter den Kriegern jüngeren Konkurrenten gegenüber beruhte, konnte Peri nicht sagen. Tatsache aber war, daß mit wachsenden Kriegsanstrengungen die Zahl der sich bei den Positionstests qualifizierenden Kadetten zunahm. Die Falkner behaupteten, neue Anlagen und Trainingsmethoden würden die Kadetten zu Höchstleistungen anspornen. In Kürze würden die Clans die Invasion wiederaufnehmen, Waffenstillstand hin oder her. Und diesmal waren sie entschlossen zu siegen.
    In das Holz dieser Wände müssen Schichten von Kriegerschweiß eingedrungen sein, dachte Peri, während sie tiefer in den Saal trat. Soweit ich mich erinnere, hat die Kaserne, in der Aidan Pryde und ich die Ausbildung verbracht haben, genauso gerochen. Und Marthe Pryde. Was würdest du heute von ihr halten, Aidan? Du bist gestorben, bevor sie Khanin der Jadefalken wurde, aber vielleicht haben wir damals schon gewußt, daß ihr das vorbestimmt war. Vergiß sie. Ich will nicht an sie denken. Als wir Kadetten waren, hat sie dich angegiffen, Aidan, und du hast ihr verziehen. Diese verdammte Kriegerphilosophie, die alles akzeptiert, solange es nur im Namen des Clans geschieht!
    Marthe und Aidan hatten ihren Positionstest zusammen abgelegt. Marthe hatte zwei Mechs abgeschossen, einer davon war der Aidans. So versessen war sie darauf gewesen, ihre Clankarriere als Sterncommander zu beginnen.
    Ach ja, all das ist Kühlmittel unter den Mechs. Marthe ist Khanin, ich bin Wissenschaftlerin, und Aidan ist tot. So oder so haben wir alle dem Clan gedient, und zwei von uns tun das immer noch. Auf eine gewisse Weise dient selbst Aidans Angedenken dem Clan. Die jüngeren Krieger verehren ihn. Aber wenn du und Marthe wüßtet, wie die Wissenschaftler den Clan untereinander verspotten, Aidan, würdet ihr wahrscheinlich ein Massaker unter uns veranstalten. Oder hättest du gelacht und erklärt, daß es Krieger nicht kümmert, was eine niedere Kaste denkt? Wahrscheinlich.
Naiad versetzte Peri von hinten einen Stoß. »Weitergehen, Stravag-Spionin.«
    Peri ging mit einem leichten Schmunzeln schneller in den Raum. Dabei sah sie sich um. Betten waren umgeworfen - und rostig. Zwei dünne Matratzen waren offenbar absichtlich zerfetzt. Und Staub. Dikke Staubschichten überall. Sie fragte sich, wie sie Kriegerschweiß hatte riechen können statt Staub.
    Naiad fand ein intaktes Bett und drehte es um. »Hinsetzen, Freigeburts-Abschaum.«
»Ich weiß zwar nicht, ob das etwas ausmacht, aber ich bin wahrgeboren. Und ich kenne Kasernen wie diese besser als du, Turmfalke.«
Naiad wirkte überrascht, war aber sichtlich entschlossen, sich keinerlei Emotion anmerken zu lassen. Sie bückte

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